Name

Ehem. Katharinenkapelle

Adresse
8864 Reichenburg
Geografische Hierarchie
AutorIn und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016
Informationen zum Gebäude / zur Institution

Schon 1345 existierte an der alten Landstrasse im Ussbüel (Gemeinde Bilten GL) eine Maria und der hl. Katharina geweihte Kapelle, deren Kollatur dem Kloster Schänis zustand. Sie diente in der Frühzeit auch der Bevölkerung des östlichen Teils der späteren Pfarrei Reichenburg. Mit der politischen und konfessionellen Abgrenzung von Bilten und Reichenburg, bzw. Glarus und Schwyz verlor sich das gemeinsame Interesse an der Kapelle, die in der Folge zerfiel. Wohl aus gegenreformatorischen Gründen errichteten die Reichenburger 1585 unweit der alten eine eigene neue Katharinenkapelle an der Abzweigung der Strasse nach Giessen-Benken (Allmeindlistrasse) von der Landstrasse Reichenburg Richtung Bilten. Initiant dieser Kapelle war Vogt Hans Eberli († 1575). Er erlebte den Bau jedoch nicht mehr, den sein Bruder Rudolf (Vogt 1575–1590) 1585 ausführen und am 26. August 1586 weihen liess. 1675 war die Kapelle baufällig. Ihr Neubau wurde am 16. Oktober 1679 geweiht. Auf einem Aquarell um 1800–1820 mit den Kirchen „Im Canton Schwyz“ im Schweizerischen Nationalmuseum (Inv.-Nr. LM 21936.2) ist die Kapelle als rechteckiger Saal unter einheitlichem Satteldach mit Zwiebelhaubenreiter und Vorzeichen dargestellt (Jörger 1989, S. 317, Abb. 285). 1840 brannte die Kapelle zusammen mit zwei benachbarten Häusern ab. An ihrer Stelle wurde ein Gasthof errichtet (1972 abgebrochen).

Literatur

Jörger, A. (1989). Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausgabe. Der Bezirk March. Basel : Wiese, S. 317–318.

Glaus, B. (2008). Alt-Reichenburg – 1500 bis 1800. Marchringheft. Lachen: Kulturhistorische Gesellschaft der March, S. 141–142.