Forschung
Hans Rudolf Hagenberg († 1582) war Bauherrenschreiber, Gerichtsschreiber, 1560–1565 Landvogt von Lenzburg, 1566–1570 Landvogt zu Aarwangen, 1575 Venner und des Rats zu Bern sowie 1578 Hofmeister zu Königsfelden. Seit dem 18. März 1549 war er mit Katharina von Rütte, Tochter des Hans Rütte und der Katharina Hetzel von Lindach verheiratet. Er brachte mit ihr fünf Kinder zur Taufe (Kessel 2015).
Hans Rudolf Hagenberg veranlasste weniger als ehemaliger Landvogt von Aarwangen denn als Hofmeister zu Königsfelden 1578 seine Scheibenstiftung nach Aarwangen in den dortigen Kirchenneubau (Kasser 1909). Das Bernische Historische Museum besitzt eine Rundscheibe des Stifters von 1565 (BHM Bern, Inv. 36357). Zudem existiert in der dortigen Sammlung Wyss der Riss zu einer Wappenscheibe, die er als Venner stiftete. Ein weiterer Scheibenriss der Sammlung Wyss war für eine Freundschaftsscheibe bestimmt, die Hans Rudolf Hagenberg 1575 als Venner zusammen mit dem Burgdorfer Schultheissen Hans Müller bei Hans Huber von Bern in Auftrag gab (Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nrn. 209, 212).
Die Scheibe in Aarwangen mag sich stilistisch nicht so recht an die übrigen, 1577 und 1578 gestifteten Scheiben anschliessen. Die auf dem Foto des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich gemachte Zuschreibung an den Berner Glasmaler Hans Huber ist im Vergleich mit der von ihm signierten Allianzscheibe Luternau-Nägeli von 1578 (Scheidegger 1947, Abb. 74; SNM Zürich, Foto 18893) zu überdenken. Auch kann Hubers Stiftung in Aarwangen nicht als dessen eigenhändiges Werk, sondern allenfalls als Werk eines Gesellen oder Schülers gelten.
Datierung
1578
StifterIn
Hagenberg, Hans Rudolf († 1582), Hofmeister Königsfelden · Rütte (Rütti), Katharina von
Herstellungsort
Eigentümer*in
Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).