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BE_13: Allianzwappenscheibe Hans Rudolf Hagenberg und Katharina von Rütte (Rütti)
(BE_Aarwangen_refK_HagenbergHR)

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Titel

Allianzwappenscheibe Hans Rudolf Hagenberg und Katharina von Rütte (Rütti)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1578
Masse
44.5 x 34.2 cm im Licht
Standort
Lage
s II, 2a
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund neigen sich die beiden der gelben Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift aufgesetzten Vollwappen Hans Rudolf Hagenbergs und seiner Gemahlin einander zu. Die bunt gestaltete Rahmung besteht aus zwei Rundpfeilern und einem Flachbogen, deren roten Kapitelle und Scheitelkartusche mit Löwen- bzw. einer bärtigen Männermaske geschmückt sind. In den oberen Zwickelfeldern haben zwei sitzende Putten dem Betrachter den Rücken zugewandt.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Hagenberg, Hans Rudolf; Wappen von Rütte (Rütti) Katharina

Inschrift

H. Hans Růdolff Hagenberg Alt Venner der statt ba(e)rn Vnd / diser Zit Hoffmeister Zů Küenigβfelden Vnd F. Kattrin Von Rüte / sin Eghemachell: 1578.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zahlreiche neue Ergänzungen; stellenweise geringer Lochfrass; auf den Ergänzungen die blaue Emailfarbe angegriffen; Sprungbleie und ein Sprung; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1894 Gustav Robert Giesbrecht, Bern (vgl. dazu Moser 1977, S. 26f.). Laut Franz Thormann und Wolfgang Friedrich Mülinen wurden 1894 von Giesbrecht in Bern dreizehn Scheiben aus der Kirche Aarwangen restauriert.
2001 Atelier Martin Halter, Bern (dazu ausführliche Dokumentation im Vitrocentre Romont von 2001).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; blaues und rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe in verschiedenen Tonvarianten.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Rudolf Hagenberg († 1582) war Bauherrenschreiber, Gerichtsschreiber, 1560–1565 Landvogt von Lenzburg, 1566–1570 Landvogt zu Aarwangen, 1575 Venner und des Rats zu Bern sowie 1578 Hofmeister zu Königsfelden. Seit dem 18. März 1549 war er mit Katharina von Rütte, Tochter des Hans Rütte und der Katharina Hetzel von Lindach verheiratet. Er brachte mit ihr fünf Kinder zur Taufe (Kessel 2015).
Hans Rudolf Hagenberg veranlasste weniger als ehemaliger Landvogt von Aarwangen denn als Hofmeister zu Königsfelden 1578 seine Scheibenstiftung nach Aarwangen in den dortigen Kirchenneubau (Kasser 1909). Das Bernische Historische Museum besitzt eine Rundscheibe des Stifters von 1565 (BHM Bern, Inv. 36357). Zudem existiert in der dortigen Sammlung Wyss der Riss zu einer Wappenscheibe, die er als Venner stiftete. Ein weiterer Scheibenriss der Sammlung Wyss war für eine Freundschaftsscheibe bestimmt, die Hans Rudolf Hagenberg 1575 als Venner zusammen mit dem Burgdorfer Schultheissen Hans Müller bei Hans Huber von Bern in Auftrag gab (Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nrn. 209, 212).

Die Scheibe in Aarwangen mag sich stilistisch nicht so recht an die übrigen, 1577 und 1578 gestifteten Scheiben anschliessen. Die auf dem Foto des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich gemachte Zuschreibung an den Berner Glasmaler Hans Huber ist im Vergleich mit der von ihm signierten Allianzscheibe Luternau-Nägeli von 1578 (Scheidegger 1947, Abb. 74; SNM Zürich, Foto 18893) zu überdenken. Auch kann Hubers Stiftung in Aarwangen nicht als dessen eigenhändiges Werk, sondern allenfalls als Werk eines Gesellen oder Schülers gelten.

Datierung
1578
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 604.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1881, S. 176.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 6f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 54, Nrn. 7 u. 8.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XIX, 1909, S. 171, Abb. 6.

Emil Güder, Die Kirche von Aarwangen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 12/1916, S. 225–227.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 122.

August Hertzog/Ernst Moser, Aarwangen (Berner Heimatbücher 105), Bern 1968, S. 17.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen 1577–1977. Gedenkschrift zu ihrem 400-jährigen Bestehen, Aarwangen 1977, S. 40, 61.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998, S. 386.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Stefan Trümpler und Rolf Hasler, Die Glasmalereien in der Kirche von Aarwangen. Kunstwissenschaftliche und technologische Untersuchung anlässlich der Restaurierung von 2001, Manuskript, Vitrocentre Romont 2001.

Vgl.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern-Bümpliz 1947.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, Bd. 1, Bern 1996.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F22593&main_person=I66867; 24.6.2015].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 8266 (Hans Huber)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Aarwangen_refK_HagenbergHR
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Aarwangen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Inventar

Referenznummer
BE_13
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema