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BE_23: Wappenscheibe Emanuel von Rodt (Rot)
(BE_Aarwangen_refK_RodtE)

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Titel

Wappenscheibe Emanuel von Rodt (Rot)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1666
Masse
37.1 x 29.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das vor farblosen Grund gesetzte Vollwappen Emanuel von Rodts steht vor dem eingezogenen, violetten Bogen einer dreiachsigen, von violetten Pfeilern und grünen Säulen getragenen Rahmenarkade mit seitlich vorspringendem Gebälk. Vor den seitlichen Architekturöffnungen erscheinen die in lange bräunlichrote Gewänder und blaue Umhänge gehüllten Tugendgestalten Caritas mit flammendem Herz (links) und Spes mit dem Anker (rechts). Die blaue Rollwerkkartusche mit der Inschrift am Scheibenfuss flankieren zwei Putten.

Iconclass Code
11MM32 · Hoffnung, Spes (Ripa: Speranza divina e certa), als eine der drei theologischen Tugenden - MM - die triumphierenden Tugenden
11MM33 · (Nächsten)liebe, Caritas (Ripa: Carità) als eine der drei theologischen Tugenden - MM - die triumphierenden Tugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Rodt (Rot), Emanuel

Inschrift

Hr. Emanuel / Roht diser Zeit Landtvogt / Zu Arwangen, 1666.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1894 Gustav Robert Giesbrecht, Bern (Reparatur Giesbrechts nur für die Chorfenster gesichert; vgl. dazu Moser 1977, S. 26f.).
2001 Atelier Martin Halter, Bern (dazu ausführliche Dokumentation im Vitrocentre Romont von 2001).

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Emanuel von Rodt (22.7.1626–14.4.1675), Sohn des Niklaus (1598–1651) und der Anna Koch, war 1653 Sekretär des Generals Sigmund von Erlach im Bauernkrieg, Ratsexpektant, Unterschreiber, 1657 Ratschreiber und 1665–1671 Landvogt zu Aarwangen (Leu 1/1747, S. 361; HBLS 5/1929, S. 663). Mit Maria Zehender, der Tochter Samuel Zehenders und Helena Tilliers, die er am 31. Januar 1648 geheiratet hatte, brachte er sieben Kinder zur Taufe (Kessel 2015).

Stilistische Gründe sprechen für eine Zuschreibung dieser Scheibe an Hans Jakob Güder (vgl. dessen gesicherte Scheiben in der Kirche Beatenberg). Die bisherige Zuschreibung an Beat Herport (Foto SNM Zürich), der nur als Glaser dokumentiert ist und von dem keine signierte Scheibe bekannt ist, entbehrt hingegen jeder Grundlage.
Eine identische Scheibe, offenbar eine neuzeitliche Kopie, befand sich vormals im Besitz des Architekten Eduard von Rodt in Bern (SNM Zürich, Foto 9609).

Datierung
1666
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 605.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1881, S. 176.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 6f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 54.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XIX, 1909, S. 171.

Emil Güder, Die Kirche von Aarwangen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 12/1916, S. 225–227.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 122.

August Hertzog/Ernst Moser, Aarwangen (Berner Heimatbücher 105), Bern 1968, S. 17.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen 1577–1977. Gedenkschrift zu ihrem 400-jährigen Bestehen, Aarwangen 1977, S. 40, 63.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Stefan Trümpler und Rolf Hasler, Die Glasmalereien in der Kirche von Aarwangen. Kunstwissenschaftliche und technologische Untersuchung anlässlich der Restaurierung von 2001, Manuskript, Vitrocentre Romont 2001.

Vgl.

Hans Jakob Leu, Allgemeines Helvetisches Eydgenössisches oder Schweizerisches Lexicon, 20 Bde., Zürich 1747–1765.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?id=F5359&main_person=I17422; 2.9.2015].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse (Howald) A 2031; SNM Zürich, Neg. 8258 (Beat Herport)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Aarwangen_refK_RodtE
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Aarwangen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Inventar

Referenznummer
BE_23
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016