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BE_24: Wappenscheibe Hieronymus Thormann
(BE_Aarwangen_refK_ThormannH)

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Titel

Wappenscheibe Hieronymus Thormann

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Müller, Johann Jakob · zugeschr.
Datierung
1704
Masse
36.8 x 27.3 cm im Licht
Standort
Lage
s IV, 1b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund steht in einer in Grisaillemalerei ausgeführten Rahmenarkade mit vorgesetzten kannelierten Säulen das nach links (heraldisch rechts) geneigte Vollwappen Hieronymus Thormanns. Die Stifterinschrift am Scheibenfuss findet ihr Pendant in der lateinischen Devise in der Rollwerktafel am Bogenscheitel. Den einzigen Figurenschmuck bilden die beiden Büstenmedaillons orientalischer Herrscher in den Bogenzwickeln.

Iconclass Code
44B113 · König
44BB1 · Herrscher, Landesherr - BB - weiblicher Herrscher
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Thormann, Hieronymus

Inschrift

Hieronimus Thormann, / Landtvogt Zů Arwangen, / 1704.
SCOPUS VITAE MEAE CHRISTUS.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Vier Gläser in der Rahmung neu ergänzt (drei dieser Ergänzungen gehen auf Giesbrecht und die eine auf einen jüngeren Restauratoren zurück); zahlreiche Sprungbleie und ein Sprung; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1894 Gustav Robert Giesbrecht, Bern (Reparatur Giesbrechts nur für die Chorfenster gesichert; vgl. dazu Moser 1977, S. 26f.).
2001 Atelier Martin Halter, Bern (dazu ausführliche Dokumentation im Vitrocentre Romont von 2001).

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hieronymus Thormann (17.12.1658–1.2.1733), Sohn des Gabriel (1612–1664) und der Margaretha Stürler, war ab 1691 Berner Grossrat, 1701–1707 Landvogt zu Aarwangen sowie 1711–1714 zur Zeit des Zwölfer-Krieges, des zweiten Toggenburger Krieges, Landvogt in Baden. Als solcher geriet er mehrfach in missliche Lage. 1716 wurde Thormann Mitglied des Kleinen Rats. Er amtete 1720–1731 als Böspfenniger vom Rat und 1730–1731 auch als Umgeltner vom Rat. 1731–1733 war er Venner zu Pfistern. Hieronymus Thormann war seit 1683 mit Apollonia von Graffenried, Tochter des Herrn von Münchenwiler Anton von Graffenried, verheiratet. Nach ihrem frühen Tod ehelichte er 1685 Anna Katharina Steiger, Tochter des Landvogts Niklaus Steiger (Leu 1/1747, S. 361; HBLS 6/1931, S. 733; HLS 12/2013, S. 333).
Thormanns Devise "Das Zentrum meines Lebens ist Christus" gilt schon als Denkspruch des Flavius Jovianus (um 363) (vgl. Kaiser-Chronik oder Beschreibung der 4. Monarchie... Erfurt 1699, S. 27) und war auch der zweite Wahlspruch des sächsichen Kurfürsten Johann Georg I. (vgl. den Kupferstich mit dem Porträt des Kurfürsten, gestochen von Johann Bernsheimer im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig, Inv. 2321). Die Sentenz ist zudem Titel eines Buches mit dem Untertitel "Das ist Chursächs. Freud und Leid / Klag- und Trostpredigt... geschrieben vom lutheranischen Pfarrer zu Schandau, Simon Graf, und gedruckt zu Bergen 1657.
Eigenartig ist die Gestaltung des Wappens, nicht nur in der auffallenden Schrägstellung des Schildes, sondern vor allem in der heraldischen, ans Mittelalter anknüpfenden, doch phantasievoll verbrämten Zierde mit dem reich ornamentierten Stechhelm und der federartigen, teils in Quasten endenden Helmdecke. Auch die fehlende Helmzier geht sicher auf die verspielte Laune des 18. Jahrhunderts zurück.
Laut Hans Lehmann (1945) könnte die Scheibe Thormanns ein Werk des Glasmalers Johann Jakob Müller sein, der seine Werkstatt im 28 Kilometer von Aarwangen entfernten Zofingen hatte. Der Schriftcharakter mit den ornamentalen Schnörkeln und das Reizvolle der Wappen- und Rahmengestaltung sprechen für eine solche Zuweisung, doch bleibt die Scheibe ungewöhnlich in seinem Werk.

Datierung
1704
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 605.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1881, S. 176.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 6f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 54.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XIX, 1909, S. 171.

Emil Güder, Die Kirche von Aarwangen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 12/1916, S. 225–227.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945], S. 130, 133 (Johann Jakob Müller oder Andreas Fueter?).

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 122.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 122.

August Hertzog/Ernst Moser, Aarwangen (Berner Heimatbücher 105), Bern 1968, S. 17.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen 1577–1977. Gedenkschrift zu ihrem 400-jährigen Bestehen, Aarwangen 1977, S. 40, 63.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Stefan Trümpler und Rolf Hasler, Die Glasmalereien in der Kirche von Aarwangen. Kunstwissenschaftliche und technologische Untersuchung anlässlich der Restaurierung von 2001, Manuskript, Vitrocentre Romont 2001.

Vgl.

Hans Jakob Leu, Allgemeines Helvetisches Eydgenössisches oder Schweizerisches Lexicon, 20 Bde., Zürich 1747–1765.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 8252 (Johann Jakob Müller, Zofingen)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Aarwangen_refK_ThormannH
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Aarwangen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Inventar

Referenznummer
BE_24
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema