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BE_25: Wappenscheibe Hieronymus von Erlach
(BE_Aarwangen_refK_ErlachH)

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Titel

Wappenscheibe Hieronymus von Erlach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Hans Jakob · zugeschr.
Gessner, Salomon · Entwurf
Datierung
1711
Masse
76.2 x 56.1 cm im Licht
Standort
Lage
s III, 2
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund prangt in einer mit Waffentrophäen geschmückten, in Grisaillemalerei ausgeführten Rundbogenarkade das bekrönte, vom Malteserordenskreuz umfasste ovale Wappen des Stifters Hieronymus von Erlach. Das untere Scheibendrittel wird von der Stifterinschrift eingenommen.

Iconclass Code
11P3162 · Ritterorden, z.B. die Templer, Malteser, der Deutsche Orden (als Teil der römisch-katholischen Kirche)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Erlach, Hieronymus

Inschrift

Herr Hieronimuβ Von Erlach – Dero Röm: / Kaÿs: Maÿest: Camer= Herr – GENERAL Feld= / Marschal Leütenant – Oberster Vber ein Regiment= / Eÿdgnosen zu Fuβ – Dero HochFürst: Durch Durch / Des Hr. Hertzogen Von Würt=enberg Vnd Hr. Marggraffen Von / Brandenburg Bareiht Ordens=Ritter – des grosen Rahts Lobl: / Statt Bern Vnd dismahlen Landt-vogt der Graffschaft Arwangen: 1711.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Geringer vorderseitiger Lochfrass; fleckige Bemalungsschäden; namentlich die Inschrift retuschiert; zahlreiche Sprungbleie und ein Sprung; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1894 Gustav Robert Giesbrecht, Bern (Reparatur Giesbrechts nur für die Chorfenster gesichert; vgl. dazu Moser 1977, S. 26f.).
2001 Atelier Martin Halter, Bern (dazu ausführliche Dokumentation im Vitrocentre Romont von 2001).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hieronymus von Erlach (31.3.1667–28.2.1748), Sohn des Herrn zu Riggisberg Johann Rudolf (1633–1711), durchlief eine militärische Karriere. Zunächst Offizier der Schweizergarde in Frankreich, wurde er 1702 Oberst eines Schweizer Regiments in kaiserlich-österreichischen Diensten in den Feldzügen des spanischen Erbfolgekriegs, Ritter des St. Hubertus- und des Roten Adlerordens sowie 1704 General-Feldwachtmeister und Feldmarschall-Leutnant. Obwohl man ihn verdächtigte, geheime Informationen an die Franzosen weitergegeben zu haben, ernannte ihn Kaiser Joseph I. 1710 zum Kammerherren, und Kaiser Karl VI. erhob ihn 1712 in den Reichsgrafenstand. Von Bern nach Wien gesandt, erreichte er, dass sich der Kaiser aus dem Villmergerkrieg heraushielt. In Bern sass Hieronymus von Erlach ab 1702 im Grossen Rat und war 1707–1713 Landvogt zu Aarwangen. 1715, nach Rücktritt von seinem Regiment, wählte man ihn zum Heimlicher und Mitglied des Kleinen Rats, 1718 zum Welschseckelmeister sowie 1719 zum Oberkommandanten der Waadt. Zwischen 1721 und 1746 übte er das höchste Amt des Schultheissen aus. Hieronymus von Erlach war ein aussergewöhnlich geschickter Staatsmann mit einflussreichen Verbindungen. Von seiner ersten Gattin aus niederem französischen Adel, Françoise de Montrassier, liess er sich schon ein Jahr nach der Hochzeit 1695 scheiden, Seit 1696 war Hieronymus von Erlach mit Anna Margaretha Willading, Tochter des Schultheissen Johann Friedrich, verheiratet. Er erbte von ihr die Herrschaften Urtenen und Mattstetten, erwarb zudem die Herrschaften Thunstetten, Moosseedorf, Hindelbank, Wyl (Hofwil) und Bäriswil und liess die Schlösser Thunstetten (1713) und Hindelbank (1721–1723) errichten. In Bern begann er 1745 mit dem Bau des sog. Erlacherhofes (Allgemeine Deutsche Biographie 6/1877, S. 216; HBLS 3/1926, S. 61; von Erlach 1989, S. 352–383; HLS 4/2005, S. 255f.).
Weitere Wappenscheiben Hieronymus von Erlachs haben sich in den Kirchen von Bannwil (1709) und Melchnau (1710) erhalten.

Die Waffentrophäen der Rahmenarchitektur, aber auch das in die Form eines Ordens gekleidete von Erlach-Wappen zeichnen den schillernden Kriegs- und Staatsmann aus. Erlachs Scheiben in Melchnau und Aarwangen sind weitgehend identisch gestaltet. Da die eng verwandte Bernscheibe in Melchnau aus dem Jahre 1710 von dem Surseer Glasmaler Johann Jakob Bucher signiert ist, stammen wohl auch die dortige Scheibe von Erlachs sowie dessen Scheibe in Aarwangen von Bucher. Wie die Von-Erlach-Scheibe in Melchnau wird auch die vorliegende auf einen Entwurf von Salomon Gessner zurückgehen. Dabei muss es sich um einen unbekannten älteren Namensvetter des bekannten Idyllenmalers und -dichters aus Zürich handeln.

Datierung
1711
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 605.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1881, S. 176.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 6f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 54.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XIX, 1909, S. 171.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 23, 40 (Hans Jakob Bucher).

Emil Güder, Die Kirche von Aarwangen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 12/1916, S. 225–227.

Hans Lehmann, Geschichte der Luzerner Glasmalerei von den Anfängen bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Luzern o. J. [1941], S. 227f., Abb. 353 (Johann Christoph Thuot).

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 120.

August Hertzog/Ernst Moser, Aarwangen (Berner Heimatbücher 105), Bern 1968, S. 17.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen 1577–1977. Gedenkschrift zu ihrem 400-jährigen Bestehen, Aarwangen 1977, S.40, 62.

Walter Gfeller, Antoni Stab, Steinmetz und Maurer zu Zofingen 1569–1611, in: Jahrbuch des Oberaargaus 48/2005, S. 104.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Stefan Trümpler und Rolf Hasler, Die Glasmalereien in der Kirche von Aarwangen. Kunstwissenschaftliche und technologische Untersuchung anlässlich der Restaurierung von 2001, Manuskript, Vitrocentre Romont 2001.

Vgl.

Allgemeine Deutsche Biographie 6/1877.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 8251(Hans Jakob Bucher, Bern-Sursee)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Aarwangen_refK_ErlachH
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Aarwangen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Inventar

Referenznummer
BE_25
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016