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BE_46: Wappenscheibe Gerhard Rohr
(BE_Beatenberg_refK_Rohr)

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Titel

Wappenscheibe Gerhard Rohr

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1673
Masse
31.1 x 20. cm im Licht
Standort
Lage
s III, 2a
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor einer lichten Seelandschaft mit Phantasiebauten erhebt sich das Vollwappen Gerhard Rohrs. Seitlich wird es von je zwei marmorierten Säulen gerahmt, die einen stark in die Tiefe fluchtenden braunroten Architrav tragen. Darüber ist im Oberbild das Urteil Salomons dargestellt. Die Stifterinschrift befindet sich am Scheibenfuss in der zwischen die mit Löwenmasken dekorierten Säulenpostamente gesetzten blauen Rollwerkkartusche.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Gerhard Rohr

Inschrift

Hr. Gerhard Rohr / Landtvogt Zů Interlacken / der disen Bauw aufgericht / Jm Jahr 1673.
III Reg. III Cap.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zahlreiche geklebte Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Gerhard Rohr (1616–1688) stammte aus einer alten Gerberfamilie Berns. Sein Vater David (1594–1630) und sein Grossvater Gerhard († 1636), Landvogt zu Erlach und Schenkenberg, waren beide in diesem Beruf tätig. Gerhard der Jüngere wurde Notar. Er amtete als Ohmgeltschreiber, als Gerichtsschreiber von Interlaken, als Landschreiber zu Gsteig und 1669–1675 als Landvogt zu Interlaken. Gerhard Rohr war zweimal verheiratet. Seiner Ehe mit Salome Marti entsprangen elf Kinder. Nach ihrem Tod ehelichte Gerhard die dreifache Witwe Anna Sinner (HBLS 5/1929, S. 684; Kessel 2015).
Wappenscheiben Gerhard Rohrs existieren ausserdem in den Kirchen von Leissigen, Ringgenberg (1671) und Gsteig (1673).

Die Scheibe Gerhard Rohrs in Beatenberg lässt sich stilistisch nur schwer mit den für Hans Jakob Güder gesicherten Vennerscheiben vergleichen. Viel mehr Analogien besitzt sie zur Luzerner Glasmalerei. Vor allem die Architekturformen mit den marmorierten Säulen, die Löwensockel, die fein gezeichnete Hintergrundarchitektur des Wappens und die vielfigurige Oberbildszene lassen sich mit Luzerner Scheiben des dritten Viertels des 17. Jahrhunderts vergleichen. Beispielsweise ist die Scheibe Rohr der Luzerner Stadtscheibe im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 342) stilistisch verwandt, ebenso einer von Hans Jakob I. Geilinger signierten Scheibe (Lehmann 1941, Abb. 293) sowie zwei Hans Jakob II. Geilinger zugewiesenen Scheiben (Lehmann 1941, Abb. 301, 302). Die Zuschreibung der Scheibe Gerhard Rohrs bleibt jedoch unsicher, da ein Auftrag an einen Luzerner Glasmaler durch den Landvogt von Interlaken ungewöhnlich wäre. Zudem entspricht die Inschriftentafel mehr dem Schriftcharakter der Vennerscheiben als dem der Luzerner Scheiben der Geilinger und müsste daher von Güder geschaffen worden sein. Diese Tafel könnte aber auch später, vielleicht schon im 17. oder 18. Jahrhundert nach dem Vorbild der übrigen Scheiben Beatenbergs restauriert worden sein. Denkbar wäre ebenfalls die Zweitverwendung einer etwas früher entstandenen Scheibe mit dem Wappen der Familie Rohr, die dann von Hans Jakob Güder eine neue Stifterinschrift erhalten hätte. Ob sie vielleicht schon ursprünglich für den Gerichtsschreiber und Landvogt Gerhard und für die alte Kirche von Interlaken geschaffen worden wäre, bleibt rein hypothetisch.

Datierung
1673
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Beatenberg

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 17.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47f., 56.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 249.

Charles Byland, Wappenscheibe von Habkern, in: Schweizer Archiv für Heraldik 30/1916, Heft 1, S. 36f.

Gottfried Buchmüller, St. Beatenberg. Geschichte einer Berggemeinde, Bern 1914 (Nachdruck 1979), S. 189f., 192f., Abb. 25 (unbekannter Meister, sich auf Hans Lehmann berufend).

Vgl.

Hans Lehmann, Geschichte der Luzerner Glasmalerei von den Anfängen bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Luzern o. J. [1941].

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F24373&main_person=156042; 14.7.2015].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 202; SNM Zürich, Neg. 9582 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Beatenberg_refK_Rohr
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© reformierte Kirchgemeinde Beatenberg
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Beatenberg

Inventar

Referenznummer
BE_46
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016