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BE_133: Scheibenfragment mit Wappen Johann Anton IV. Tillier
(BE_Erlach_refK_TillierJA)

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Titel

Scheibenfragment mit Wappen Johann Anton IV. Tillier

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · durch Quelle gesichert
Datierung
1678
Masse
22.2 x 19.9 cm Maximalmasse im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Von dieser Scheibe ist lediglich der Wappenschild Johann Anton Tilliers mit der darunter befindlichen Inschriftkartusche erhalten.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Tillier, Johann Anton IV.

Inschrift

Hr. Johan Anthoni / Tillier diser Zeit Venner / vnd deβ Täglichen Rahtβ / der Statt Bern, 1678.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein winziges altes Flickstück oben Mitte des Wappens; ein Sprungblei; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Anton IV. Tillier (28.2.1604–1682), Sohn des Johann Anton III. (1569–1634) und der Katharina von Wattenwyl, gelangte 1627 in den Grossen Rat von Bern. 1631 diente er als Grossweibel und 1634 als Schultheiss zu Burgdorf. Schon 1640 avancierte er in den Kleinen Rat, wurde 1646 Heimlicher von den Burgern und 1648 Landvogt zu Lausanne. 1650–1660 amtete er als Welschseckelmeister, 1668–1670 als Salzdirektor und 1674–1679 als Venner zu Gerbern. Für seine Regierung führte er im Bauernkrieg 1653 die Verhandlungen mit Niklaus Leuenberger und den Emmentaler Bauern. Johann Anton Tillier war zweimal verheiratet, seit 1624 mit Magdalena Zehender, Tochter des Marquard Zehender, und in zweiter Ehe seit 1667 mit Barbara Reiff Tribolet (HBLS 6/1931, S. 791; HLS 12/2013, S. S. 392).
Scheiben Johann Anton Tilliers haben sich ausserdem in den Kirchen von Langnau (1674), Leissigen (ca. 1675) und Hasle bei Burgdorf (1678) erhalten. Zudem befand sich eine Scheibe Tilliers von 1678 vormals in Privatbesitz. Diese kam wahrscheinlich 1961 bei der Galerie Stuker in Bern zur Auktion und ist seither verschollen (Kat. Stuker 1961, Nr. 2711). Dabei wird es sich um eine der beiden Scheiben handeln, die 1678 in die Kirchen von Wohlen und Sigriswil gelangten und später von dort verschwanden (Thormann/von Mülinen 1896, S. 86, 95).

Das Fragment der Scheibe Tilliers in Erlach entspricht im wesentlichen dem Wappen und der Inschrift in der Scheibe des Venners Christian Willading ebendort. Das einstige Glasgemälde wird daher ähnlich komponiert gewesen sein. Es ist für den Berner Glasmaler Johann Jakob Güder gesichert, der laut den Amtsrechnungen Erlachs von 1679 für die sechs Wappenscheiben des Standes Bern (signiert), des Seckelmeisters und der vier Venner (Engel, Tillier, Wurstemberger und Willading) in das damals umgebaute Gotteshaus bezahlt wurde: "für die 6 Ehrenwappen in der Kirchen allhier, die mir von Hr. Güder überschickt worden, 32 Kr." (Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]).

Datierung
1678
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Erlach.
Die Unterhaltspflicht der drei Glasgemälde im Chor 1881 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Nr. 3, Juli 1881, S. 212.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 197.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 62.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 238.

Heinz Matile, Die Glasgemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts in den Kirchen des Amtes Erlach, in: Aus der Geschichte des Amtes Erlach. Festgabe, Bern 1974, S. 189–194, Abb. 93.

Andres Moser/Ingrid Ehrensperger, Arts et monuments. Jura bernois, Bienne et les rives du lac, Bern-Wabern 1983, S. 89.

Andres Moser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. II, Basel 1998, S. 112.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Vgl.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog 61–63, 14.–23. November und 9. Dezember 1961.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 2351

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Erlach_refK_TillierJA
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Erlach_Tschugg
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Erlach.
Die Unterhaltspflicht der drei Glasgemälde im Chor 1881 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_133
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016