Forschung
Michael Augsburger (5.3.1648–11.10.1732) war ein Sohn des Landvogts Johann Ludwig (1620–1699). Er fiel schon im Kindesalter durch seine Auffassungsgabe auf, promovierte 1662 an der Hohen Schule in Bern und studierte während sechs Jahren an verschiedenen Universitäten. 1677 heiratete er Katharina Bondeli, Tochter des Kleinrats Samuel Bondeli. Im gleichen Jahr wurde er Ratsexpektant und 1679 Unterschreiber. 1680 wählte man ihn in den Grossen Rat. Der gelehrte und geschäftstüchtige Bürger engagierte sich in den Belangen seiner Stadt, wurde 1688 Landvogt von Moudon, 1707 Kleinrat, 1714 Salzdirektor und 1720 Venner der Schmiedenzunft (HBLS 5/1929, S. 367; HLS 1/2002, S. 575).
Die Scheiben des Berner Standes, des Seckelmeisters und der vier Venner für die nach dem Dorfbrand neu errichtete Kirche in Frutigen wurden laut den Seckelmeisterrechnungen von 1728 dem Glasmaler Andreas Fueter mit 164 Pfund bezahlt: "Dem Glassmahler Fueter für Mrghhrn. wie auch Mrhhrn. Seckelmeister u. Venneren EhrenWappen in die Kirche Frutigen zalt pf. 164 lb" (Keller-Ris 1915). Sie bilden damit auch eine sichere Grundlage für die Zuschreibung anderer Werke an diesen Meister.
Datierung
1728
StifterIn
Augsburger (Ougspurger), Michael (1648–1732), Venner
Herstellungsort
Eigentümer*in
Kirchgemeinde Frutigen.
Die Unterhaltspflicht der sechs Glasgemälde im Chor 1892 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).