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BE_211: Wappenscheibe Emanuel Willading
(BE_Frutigen_refK_WilladingE)

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Titel

Wappenscheibe Emanuel Willading

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · durch Quelle gesichert
Datierung
1728
Masse
48. x 36.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das ovale rocaillegerahmte Wappen Emanuel Willadings prangt vor blauem Hintergrund über einem mit einem Teppich belegten Podestaufsatz. Es ist von Palmbättern eingefasst und von einer Rangkrone mit neun Kugeln überhöht. Den Rahmen bilden schlichte goldene Leisten mit einem gerafften Vorhang als oberen Abschluss. Am Fuss der Scheibe steht die Stifterinschrift vor dem steinfarbenen, mit seitlichen Öffnungen versehenen Sockel.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Willading, Emanuel

Inschrift

Herr Emanuel Willading / Der Zeit Regierender Venner / der Statt Bern Anno 1728.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Palmwedel auf der linken und rechten Seite mit dem ganzen Podium darunter alt ergänzt sowie der Wappenschild selbst neu ergänzt; einige Sprünge und zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Die sechs alten Glasgemälde der Kirche Frutigen konnten von der Rückseite nicht genauer untersucht werden (sie sind am steilen Hang hoch oben in den Fenstern eingefügt). Die vorliegende Zustandsanalyse besitzt deshalb keine definitive Gültigkeit.

Restaurierungen
1732/33 ersetzte der Glaser Isler laut den damaligen Amtsrechnungen Frutigens ein Glas im Wappen des Venners Willading: "Dem Glaser Isler, dass er lauth Ihr Gn. befelchs des Venner Willadings einquartellierten Schilt in einem Chorfenster zu Frutigen ausgenommen und ein ander Glas darin gemacht, 2 Pf. 13 Sch. 4 d." (Staatsarchiv Bern; Auszüge aus den Amtsrechnungen von Dr. Marti-Wehren [Kopien im Votrocentre Romont]).
1763: Laut den Amtsrechnungen Frutigens wurde damals der Glaser Künzi für Arbeit am Kirchenchor zu Frutigen bezahlt.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Emanuel Willading (31.7.1673–25.2.1738), Sohn des Militäringenieurs Johann und der Marie Manuel sowie Enkel des Hans Rudolf (1595–1679), wurde 1701 substituierter Kriegsratsschreiber. Er heiratete im Jahr 1705 Anna Katharina Herport (* 1686), Tochter des Landvogts Samuel Herport. Ein Jahr später hatte er das Amt des Kriegsrats- und Stiftsschreibers inne. Ab 1710 sass er im Grossen Rat in Bern und amtete 1719–1725 als Landvogt von Lausanne. 1725 stieg er in den Kleinen Rat auf. Willading hatte zweimal das Amt des Venners inne, 1726–1731 und 1734–1738. Er diente mehrfach auch als Tagsatzungsbeamter (HBLS 7/1934, S. 542; HLS 13/2014, S. 483).
Wappenscheiben Emanuel Willadings haben sich auch in den Kirchen von Herzogenbuchsee (1728), Hilterfingen/Oberhofen (1728) und Stettlen (1730) erhalten. Darunter sind diejenigen von Herzogenbuchsee und Hilterfingen/Oberhofen nach der gleichen Vorlage geschaffen.

Die Scheiben des Berner Standes, des Seckelmeisters und der vier Venner für die nach dem Dorfbrand neu errichtete Kirche in Frutigen wurden laut den Seckelmeisterrechnungen von 1728 dem Glasmaler Andreas Fueter mit 164 Pfund bezahlt: "Dem Glassmahler Fueter für Mrghhrn. wie auch Mrhhrn. Seckelmeister u. Venneren EhrenWappen in die Kirche Frutigen zalt pf. 164 lb" (Keller-Ris 1915). Sie bilden damit auch eine sichere Grundlage für die Zuschreibung anderer Werke an diesen Meister.

Datierung
1728
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Frutigen.
Die Unterhaltspflicht der sechs Glasgemälde im Chor 1892 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 63.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 32, 249.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Alfred Zesiger, Wie die Kirchgemeinde Frutigen entstanden ist und was sie alles erlebt hat, in: Oberländer Sonntagsblatt, 22.9.1923, S. 299.

Das Frutigbuch. Heimatkunde für die Landschaft Frutigen, Bern 1977, S. 509, 548.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9823 (Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Frutigen_refK_WilladingE
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Frutigen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Frutigen.
Die Unterhaltspflicht der sechs Glasgemälde im Chor 1892 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_211
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema