Forschung
Johann Jakob Bucher (10.8.1610–Okt./Nov. 1672) war ein Sohn des Kleinrats Jakob, der auch Verfasser des Bucher'schen Regimentsbuchs war. Johann Jakob Bucher war ab 1631 mit Maria von Werdt und ab 1637 mit Anna Tillier verheiratet. Nach seinen Studien der Philosophie 1629–1632 in Heidelberg, Amsterdam, Groningen, Leiden und Paris wurde er 1638 Grossrat in Bern. 1641 war er Gerichtsschreiber, 1644 Landvogt von Saanen, 1651 Sechzehner zu Schmieden und Kleinrat, 1656–1660 und 1664–1666 Venner zu Schmieden und 1666 Deutschseckelmeister. Bucher diente seiner Stadt 1655 auch als Gesandter nach Turin und 1663 nach Paris (HBLS 2/1924, S. 388; HLS 2/2003, S. 786).
Johann Jakob Bucher stiftete auch eine Wappenscheibe in die Kirche von Ringgenberg (1671). Eine weitere Scheibe Buchers von 1671, zu der in der Sammlung Wyss der Entwurf Hans Jakob Güders existiert (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 461), befindet sich im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 396). Verschollen ist Buchers Scheibe von 1666, die sich bis 1881 in der Sammlung Bürki befand, ebenso diejenige, die dieser 1670 ins Pfrundhaus von Grosshöchstetten stiftete. Die vormals in der Sammlung Bürki nachweisbare Scheibe ist eventuell mit der 1666 datierten Allianzwappenscheibe Johann Jakob Buchers und Anna Tilliers in der Claire Mendel Collection in Miami Beach identisch (Hasler 1996/97, Bd. 1, S. 295f.; Caviness 1987, S. 45). Eine Stiftung Johann Jakobs ist wohl auch die verschollene Bucher-Scheibe mit der erneuerten Inschrift und dem ungesicherten Datum 1656 (SNM Zürich, Fotos 20745/46).
Die Seckelmeisterrechnung Berns im Weinmonat (Oktober) 1666 belegt die Autorschaft des Berner Glasmalers Matthias Zwirn, der für die Berner Standesscheibe sowie die Stiftungen der vier Venner und beiden Seckelmeister in die damals erneuerte Kirche von Habkern mehr als 16 Kronen bezog: "Mrn. Mathys Zwirn dem Glaasmahler, umb dass er Ihr g., der Statt Bern, wie auch der dahmahligen Hrn. Sekellmeistr und Venneren Ehrenwappen, In die nüwerbuwenn Kirchen zu Hapkheren, gemahlet, bezahlt lauth Zedels 16 Kr. 5 btz. Ann pf. 54 lb" (Staatsarchiv Bern, nach Keller-Ris 1915, S. 168).
Datierung
1666
StifterIn
Bucher, Johann Jakob (1610–1672), Deutschseckelmeister
Herstellungsort
Eigentümer*in
Kirchgemeinde Habkern.
Die Unterhaltspflicht der sechs 1909 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).