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BE_243: Wappenscheibe Vinzenz Stürler
(BE_Habkern_refK_StuerlerV)

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Titel

Wappenscheibe Vinzenz Stürler

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Zwirn, Matthias · durch Quelle gesichert
Datierung
1666
Masse
32.3 x 20.5 cm im Licht
Standort
Lage
s II 1a
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Vinzenz Stürlers ist vor wolkig blauen Grund gesetzt. Die architektonische Rahmung besteht aus marmorierten Aussensäulen und aus Innenpilastern, die einen violetten Flachbogen mit einer darüber gesetzten Balustrade tragen. Am Fuss nimmt die bunte Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift die ganze Scheibenbreite ein.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Stürler, Vinzenz

Inschrift

[Hr. V]incentz Stürler Vennerr [vnd des] / Rhats der Statt Bern: Ao. 1666 (die ergänzten Inschriftenteile in eckigen Klammern).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwei neue Ergänzungen in der Inschrift; zwei Sprünge und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Vinzenz Stürler (16.4.1592–2.8.1670), Sohn des Abraham (1566–1624), war mit Anna Willading, Tochter des Landvogts von Avenches Johannes Willading, verheiratet. Seine Frau brachte ihm Rebgüter in Cotterd ein, von seinem Vater erbte er solche zu Chardonne. Stürler kam 1619 in den Grossen Rat in Bern. 1628–1634 war er Vogt von Moudon, 1636–1670 Kleinrat, 1645–1649 Kirchmeier sowie 1646–1651, 1655–1659 und – nach dem Tod seines Nachfolgers – 1659–1667 erneut Venner zu Gerbern (HBLS 6/1931, S. 588; HLS 12/2013, S. 102).
Wappenscheiben Vinzenz Stürlers haben sich in der Kirche Habkern (1666) sowie in der Berner Nydeggkirche (1668) erhalten. Zu dem Hans Jakob Güder zugeschriebenen Glasgemälde in der Nydegg existiert in der Sammlung Wyss im Bernischen Historischen Museum der Entwurf (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 452). Im Bernischen Historischen Museum befindet sich zudem eine ovale Wappenscheibe Stürlers von 1664 (BHM Bern, Inv. 1920).

Die in die erneuerte Kirche gestiftete Scheibe des Venners lässt sich aufgrund der Seckelamtsrechnung vom Weinmonat (Oktober) 1666 dem Berner Glasmaler Matthias Zwirn zuschreiben, der für "...Ihr g., der Statt Bern, wie auch der dahmahligen Hrn. Sekellmeistr und Venneren Ehrenwappen, In die nüwerbuwenn Kirchen zu Hapkheren, gemahlet..." mit mehr als 16 Kronen bezahlt wurde (Keller-Ris 1915, S. 168). Darauf weist auch der Stil und die Technik der Scheibe. Das Glasgemälde Vinzenz Stürlers mit dem vor wolkig blauen Grund gesetzten Vollwappen ist ähnlich komponiert wie die Scheiben Abraham von Werdts und Johann Jakob Buchers in Habkern. Es bildet mit der identisch aufgebauten Wappenscheibe Christoph von Graffenrieds ein Paar.

Datierung
1666
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Habkern.
Die Unterhaltspflicht der sechs 1909 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 65.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 32, 249.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 168.

Claude Hämmerly, Habkern – Eine Freundschaft, 1999., S. 30f.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 630 (Matthias Zwirn).

Vgl.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse (Howald) A 199/200, A 201, A 202; SNM Zürich, Neg. 9809 (Matthias Zwirn)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Habkern_refK_StuerlerV
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Habkern
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Habkern.
Die Unterhaltspflicht der sechs 1909 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventar

Referenznummer
BE_243
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema