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BE_254: Wappenscheibe Christian Willading
(BE_Hasle_bei_Burgdorf_refK_WilladingC)

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Titel

Wappenscheibe Christian III. Willading

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · durch Quelle gesichert
Datierung
1678
Masse
41.1 x 31.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Über der Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift steht das von zwei Palmwedeln umkränzte Vollwappen des Venners Christian Willading. Den Wappenschild seitlich rahmend, erheben sich auf dem Podium zwei Pilaster in den Farbtönen Grau und Braungelb. Hinter dem Wappenschild ragen vor farblosem Grund zwei weitere Stützen in Form dunkelgelber Rundpfeiler in die Höhe. Zwischen ihnen und den Aussenpilastern hängt ein blauer Vorhang mit goldenen Kordeln herab.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Willading, Christian

Inschrift

Hr. Cristian Wil= / lading diser Zeit Ven= / ner Vnd deβ Täglichen / Rahtβ der Statt Bern / 1678.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Christian III. Willading (11.4.1611–5.1.1694) war ein Sohn des Grossrats Kaspar und der Antonia Wyttenbach sowie der Enkel Christians II. († 1611). 1631/32 studierte er an der Universität Basel. Er ehelichte 1639 Dorothea Tscharner, die Tochter des Landvogts Samuel, und nach ihrem Tod 1663 Ursula Cerjat, Tochter des Philippe und Witwe des Kleinrats und Herrn von Gerzensee Franz Ludwig von Graffenried. Seit 1645 sass Christian Willading im Grossen Rat in Bern. 1647/48 war er Iseler (Aufseher über Mass und Gewicht) und 1648–1650 Geleitsherr. 1650–1656 amtete er als Landvogt von Saanen. 1657 und 1665 wählte man ihn in den Kleinen Rat von Bern. 1660–1666 war er Landvogt von Trachselwald, 1666–1682 und 1686–1690 Venner zu Metzgern, 1670 Welschseckelmeister und 1670–1676 Salzdirektor. Als bernischer Abgesandter weilte er mehrmals an den Tagsatzungen (HBLS 7/1934, S. 542; HLS 13/2014, S. 483).
Wappenscheiben Christian Willadings existieren in den Kirchen von Habkern (1666), Ringgenberg (1671), Kirchenthurnen und Beatenberg (1673), Langnau (1674), Leissigen (ca. 1675), Erlach (1678), Hasle bei Burgdorf (1678), Nidau (1680) und Steffisburg (1681). Weitere Scheiben des Stifters waren vormals im Pfarrhaus/Pfrundhaus von Grosshöchstetten (1670) sowie in den Kirchen von Unterseen bei Interlaken (1675), Gampelen (1677), Wohlen (1678), Walperswil (1678), Sigriswil (1678), Kirchdorf (1679) und Brienz (1680) anzutreffen (Thormann/von Mülinen 1896, S. 60, 64, 72, 86, 91f., 94f.). Zudem wurde ein Glasgemälde Willadings von 1655 vormals im Ortsmuseum (Kornhaus) von Wiedlisbach aufbewahrt (SNM Zürich, Foto 20746).

Die vorliegende Scheibe Christian Willadings ist für den Berner Glasmaler Johann Jakob Güder gesichert, der laut den Amtsrechnungen Burgdorfs 1679/80 acht Wappenscheiben in das umgebaute Gotteshaus Hasle lieferte: "Johann Jacob Güder, dem Glasmahler für 8 in die Kirchen zu Hassli gemachte Ehrenwappen 128 Pf. 4 Sch. 8 d." (zitiert nach Heinz Matile, in: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern; Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]). Sie folgt dem gleichen Bildaufbau wie die drei anderen Vennerscheiben in Hasle.

Datierung
1678
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Hasle.
Die Unterhaltspflicht der 1910 im Chor befindlichen Glasgemälde wurde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 402.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 65.

Hinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 238.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 36.

Emil Würgler, Kunst, Handwerk und Volkskunst, in: Heimatbuch des Amtes Burgdorf, Burgdorf 1930, Bd. 1, S. 491.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 107 (Hans Jakob Güder).

Hasle bei Burgdorf. Ortsgeschichte, Hasle bei Burgdorf 1995, S. 356f., Farbabb. S. 360.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 10002 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Hasle_bei_Burgdorf_refK_WilladingC
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Hasle bei Burgdorf
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Hasle.
Die Unterhaltspflicht der 1910 im Chor befindlichen Glasgemälde wurde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventar

Referenznummer
BE_254
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016