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BE_333: Wappenscheibe Petermann von Wattenwyl
(BE_Grosshoechstetten_refK_WattenwylP)

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Titel

Wappenscheibe Petermann von Wattenwyl

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Zeender, Hans · zugeschr.
Datierung
1597
Masse
81.1 x 58.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Grund mit zierlichem Federdamast erscheint gross das Vollwappen des Petermann von Wattenwyl. Seitlich wird es von rosa Pfeilern gerahmt, die mit einer Blatt- und Fruchtgirlande umkränzt sind. Auf diesen ruht ein mit Menschen- und Tiermasken dekorierter Volutenbogen. In den Zwickelfeldern daneben erscheinen die allegorischen Sitzfiguren der Gerechtigkeit (links) und Klugheit (rechts). Am Fuss der Scheibe steht zu Seiten der Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift je ein Putto. Derjenige rechts hält in seinen Händen einen Anker und ein schlangenumwundenes Kreuz, die Attribute der Hoffnung und des Glaubens. Derjenige links ist mit einem Palmwedel ausgestattet und neben einer grossen Frucht postiert. Diese Attribute versinnbildlichen Frieden und Fruchtbarkeit.

Iconclass Code
11M32 · Hoffnung, Spes (Ripa: Speranza divina e certa), als eine der drei theologischen Tugenden
11M41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden
42A18 · Fruchtbarkeit
45A20 · Symbole, Allegorien des Friedens; Pax; Ripa: Pace
45A232 · Frieden und Wohlstand; Pax et Abundantia
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+1) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Wattenwyl, Petermann

Inschrift

J. Petterman Von = / Wattenwÿl 1597.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das hellviolette Bogenscheitelstück mit der Löwenmaske möglicherweise neu ergänzt; einige Sprungbleie, die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Sllbergelb und blauer Schmelzfarbe (beim Kopf der Helmzier).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Petermann von Wattenwyl (1566–1626), war ein Sohn des Ratsherren Petermann und seiner Frau Anna von Hallwyl. 1591 gelangte er in den Grossen Rat zu Bern. Petermann der Jüngere amtete 1602 als Landvogt im Val Maggia (Meienthal) und 1604–1610 als Landvogt zu Lenzburg. Seit 1588 war er mit Barbara Steiger (1570–1598/1600) verheiratet. Seiner ersten Ehe entsprangen fünf Kinder (Kessel 2016). Nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1601 die zweifache Witwe Margaretha von Diesbach († nach 1611; Porträts des Ehepaares von Bartholomäus Sarburg 1620 abgebildet bei Braun 2004, S. 99). Petermann von Wattenwyl war wie sein Vater Herr zu Wyl (Schlosswil) und Grosshöchstetten. Als solcher bedachte er 1597 die Kirche Grosshöchstetten mit seiner Wappenscheibe. Die Herrschaft vermachte Peter später seinem Schwiegersohn Ludwig von Diesbach, da sein einziger Sohn schon früh verstorben war.
Es ist dies die älteste von ihm bekannte Wappenstiftung. Im Kunsthandel zirkulierte vormals eine Allianzscheibe Petermanns und seiner zweiten Frau aus dem Jahre 1601 (Kat. Messikommer 1923, Nr. 154). 1610 stiftete er als Landvogt der Grafschaft Lenzburg eine Wappenscheibe in die Kirche von Unterkulm AG. Diese wird ebenso wie der dazu in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums erhaltene Entwurf in der Werkstatt des Berner Glasmalers Hans Jakob Dünz geschaffen worden sein (Hasler 1996/96, Bd. 1, Kat.-Nr. 348, Abb. 348, 348.1; Hasler 2002, S. 290f., Abb. 55). Vom gleichen Stifter stammt vermutlich auch die runde, undatierte Monolithscheibe mit dem Von-Wattenwyl-Vollwappen, die 1991 in Paris bei Drouot-Richelieu versteigert wurde (Kat. Drouot-Richelieu 1991, S. 3, Nr. V.2 (Abb.).

Die vorliegende Wappenscheibe lässt sich stilistisch und technisch an die gleichzeitige Berner Scheibe in Grosshöchstetten anschliessen, die vom Berner Glasmaler Hans Zeender signiert ist.

Datierung
1597
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Grosshöchstetten.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1883 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 99f.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Zweites Heft. Mittelland. I. Aegerten–Jaberg, Bern 1880, S. 204.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 41, 68.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 247.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 142.

Peter Michel (Leiter), Grosshöchstetten, Grosshöchstetten 1985, S. 194–196.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 881.

Vgl.

H. Messikommer Zürich, Auktionskatalog 28. Mai 1923.

Drouot-Richelieu Paris, Auktionskatalog 1. Februar 1991.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Hans Braun, Die Familie von Wattenwyl, Bern 2004.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F5343&main_person=I17403; 27.7.2016].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 8349 (Hans Zeender)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Grosshoechstetten_refK_WattenwylP
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Grosshoechstetten
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Grosshöchstetten.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1883 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventar

Referenznummer
BE_333
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016