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BE_360: Wappenscheibe Hans Jakob Jenner
(BE_Langnau_im_Emmental_refK_JennerHJ)

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Titel

Wappenscheibe Hans Jakob Jenner

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1674
Masse
42. x 33. cm im Licht
Standort
Lage
s III, 2a (oben)
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund ist über der blauen Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift das Vollwappen Hans Jakob Jenners dargestellt. Es befindet sich vor einer dreiachsigen Architektur aus zwei blauen Aussenarkaden mit vorgestellten violetten Säulen und Pfeilern, über denen das perspektivisch verkürzte violette Gebälk den zentralen blauen Flachbogen trägt. Vor beiden Seitenöffnungen stehen auf hohen Podesten zwei den Wappenschild bewachende Krieger in antiker Rüstung.
Die Scheibe des Niklaus von Wattenwyl und diejenige Hans Jakob Jenners sind analog komponiert. Gut vergleichbar ist auch die Scheibe, die Laubscher für Samuel Jenner 1640 in die Kirche Lengnau lieferte (heute im BHM Bern, Inv. 4295).

Iconclass Code
45B(+6) · der Soldat; Soldatenleben (+ Waffen)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Jenner, Hans Jakob

Inschrift

H. Jacob Jenner der Zÿt / Vogt Zů Brandis vnd des gros= / sen Rahts der Statt Bern. 1674 / HHL.

Signatur

HHL

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die von Hans Heinrich Laubscher geschaffene Scheibe des Landvogtes von Brandis schmückte ursprünglich ein Fenster des Langhauses. Brandis in der politischen Gemeinde Lützelflüh war von 1607–1798 bernische Landvogtei. Wie ein beim Kirchenneubau 1673/74 erstelltes Verzeichnis dokumentiert, war der Berner Glaser Beat Herport für die Verglasung der Kirche und das Einsetzen der Wappenscheiben zuständig (vgl. Steiner 1984, S. 30f.).

Hans Jakob Jenner (1630–1699) war in Bern Mitglied des Grossen Rats und wurde 1670 Vogt zu Brandis sowie 1690 Kornherr (HBLS 4/1927, S. 397).

Datierung
1674
Herstellungsort
Eigentümer*in

1889 tritt der Kanton Bernden Chor an die Kirchgemeinde ab (Steiner, S. 56).
Kirchgemeinde Langnau

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 419.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 121.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47f., 72f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 247.

Werner Bourquin, Beiträge zur Geschichte Biels, Biel 1922, S. 37 (Hans Heinrich Laubscher).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 160.

Walter Steiner, Kirche Langnau i.E. Ihre Bedeutung als Mittelpunkt der Gemeinde und ihrer Geschichte, Langnau 1984, S. 32, 48 (Abb.).

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 2, S. 107.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 678 (zur Rahmenkomposition).

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 204; SNM Zürich, Neg. 10013 (Hans Heinrich Laubscher)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Langnau_im_Emmental_refK_JennerHJ
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Langnau
Eigentümer*in

1889 tritt der Kanton Bernden Chor an die Kirchgemeinde ab (Steiner, S. 56).
Kirchgemeinde Langnau

Inventar

Referenznummer
BE_360
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016