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BE_482: Bildscheibe Matthäus Schmalenberg mit klugen und törichten Jungfrauen
(BE_Muri_refK_Schmalenberg)

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Titel

Bildscheibe mit klugen und törichten Jungfrauen und den Wappen von Matthäus Schmalenberg und unbekannter Person

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
um 1664
Masse
21.1 x 16.3 cm im Licht
Standort
Lage
modernes Fenster Kirchenvorraum (Westseite)
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Die Scheibe zeigt in zwei Reihen die vor einer Arkadengalerie aufgereihten, bunt gekleideten klugen und törichten Jungfrauen. Während in der unteren Reihe die Törichten ihr Schicksal beklagen und beweinen, wenden sich darüber die fünf Klugen mit brennenden Kerzen in ihren Händen Christus zu. In einen violetten Mantel gehüllt und in seiner Linken ein grosses Kreuz haltend, erscheint dieser vor einem offenen Portal. Zwischen beiden Figurenreihen befindet sich die Bildlegende, in deren Zentrum eine rote Kartusche mit Engelskopf eingesetzt ist. Die Stifterinschrift und die beiden oval umkränzten Stifterwappen am Scheibenfuss sind nur noch fragmentarisch erhalten.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
73C841 · die Parabeln Christi: die klugen und die törichten Jungfrauen (Matthäus 25:1-13)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Schmalenberg, Matthäus

Inschrift

Mr. Matheus / Schmalenberg / vnd Mr. Ulrich ... .
Der himlisch Brütiga nemtöl deβ glaubens mit / wirt bäldest sein vorhande sonst komet ir Zuschande.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Scheibe am unteren Rand stark beschnitten (die dort eingefügten Gläser mit der Inschrift und den Wappen dürften aber Originalteile darstellen); ein Sprungblei; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe (das Grünemail rückseitig tropfenförmig dick aufgetragen).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das undatierte Glasgemälde (das Stiftungsjahr dürfte ursprünglich unten in der Inschrift enthalten gewesen sein) lässt sich stilistisch ins 17. Jahrhundert datieren. Die Annahme liegt damit nahe, dass es in den Jahren um 1664 in die Kirche Muri gelangte, d. h. zur Zeit, als diese grundlegend erneuert wurde. Gestiftet wurde es von zwei befreundeten, als Meister ("Mr.") bezeichneten Männern. Die fragmentarisch erhaltene Inschrift gibt leider nur noch den einen Namen beider Meister vollständig preis. Es handelt sich um Matthäus Schmalenberg. Dieser ist in den Quellen nicht näher fassbar. Zumindest weiss man, dass Angehörige der Familie Schmalenberg im 17. Jahrhundert im damaligen bernischen Amt Fraubrunnen ansässig waren.

Im Schriftcharakter sowie in der Figurengestaltung und der von den Auftragsfarben Blau, Rot, Grün und Violett geprägten Kolorierung erinnert die vorliegende Bildscheibe an die Arbeiten Hans Jakob Güders. Man darf deshalb vermuten, dass sie von diesem Stadtberner Glasmaler geschaffen wurde.

Im Nachlass von Hans Drenckhahn im Vitrocentre Romont (Mappe 252/118) findet sich ein kurzer Hinweis auf diese Scheibe.

Die in der Kirche Muri erhaltenen acht alten Glasgemälde hatten ihren Platz ursprünglich vermutlich in den Chorfenstern. Dass zumindest ein Teil davon sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts dort befand, belegt das in der Kirchgemeinde Muri vorhandene alte Foto, worauf einerseits die 1881 ins Langhausfenster bei der Kanzel eingesetzte Christusfigur Karl Wehrlis und andererseits in den Chorfenstern zwölf leider nur undeutlich erkennbare Glasgemälde zu sehen sind. Weil sich davon zumindest das eine mit einer der beiden Bernscheiben von 1731 identifizieren lässt, darf man annehmen, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts die genannten acht Glasgemälde alle im Chor platziert waren. Wann genau sie von dort entfernt wurden, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Zumindest steht fest, dass sie bei der Renovation von 1969 in den Fenstern des Kirchenvorraums (Westwand) bzw. im Fenster der Sakristei (Bernscheiben) zur Aufstellung kamen.

Datierung
um 1664
Zeitraum
1662 – 1666
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Muri.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1895 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 245.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 79.

Muri bei Bern. Eine Gemeinde – zwei Dörfer, Muri b. Bern 1993, S. 156–158.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald R 3346 K (=c) (1993) und SW; SNM Zürich, Neg. 9985 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Muri_refK_Schmalenberg
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Muri-Gümligen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Muri.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1895 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_482
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016