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BE_508: Stadtscheibe Neuenstadt (La Neuveville)
(BE_Nidau_refK_Neuenstadt)

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Titel

Stadtscheibe Neuenstadt (La Neuveville)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1682
Masse
75.5 x 54.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Stadtwappen Neuenstadts wird von einem mit blauen Rollwerkagraffen belegten grünen Lorbeerkranz umfasst. Es steht auf dem rosa Sockel, der mit einem geflügelten Engelskopf dekoriert und dem Podium mit der Stifterinschrift zentral vorgesetzt ist. Als Schildbegleiter fungieren zwei auf dem grau und weiss gefliesten Boden des Podiums postierte Löwen. In einer ihrer Vorderpranken halten sie je eine Halbarte. Dahinter erheben sich vor farblosem Grund vier Säulen. Sie tragen ein dunkelrotes Gebälk, das eine Kartusche mit Löwenmaske schmückt. Darauf ruht ein Flachbogen. Diesem sind seitlich auf den vorgelagerten Architravteilen Schalen mit Fruchtbouquets vorgesetzt. Weitere Fruchtbouquets sind an den vom Gebälk herabhängenden gelben Stoffbändern festgemacht.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
45C14(HALBERD) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Hellebarde
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Neuenstadt (La Neuveville)

Inschrift

Die Statt Nüwenstatt / ANNO 1682.
Unten rechts: HHL. Pinx. (Monogramm in Ligatur).

Signatur

HHL.Pinx.

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das zwickelförmige Glas oben links in der Inschrift (Teil des Buchstabens "D") neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt stattdessen noch eine Lücke); stellenweise Korrosionsspuren in der Eisenrotbemalung; zahlreiche Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1704 führt ein Glaser namens Schmalz Arbeiten an Fenstern und Glasgemälden aus: "Glaser Schmalz 4.8.- Arbeit Fenster und Schilten mit enschluß den bemüheten mit herauff- undt abthüyung der schilten bezahten trunckes" (Kirchenrechnungen Nidau, W7).
1986 Atelier Reich & Co., Bern: Neumontierung der Scheiben in Rahmen und Einsetzen neuer Metallfenster, teilweise Restaurierung der Glasgemälde ("defekte Randstücke neu kopieren und ersetzen").

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Aussschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Gemeinde Neuenstadt (La Neuveville) und die gleichnamige Kastlanei (Vogtei) unterstanden von 1304–1797 dem Fürstbistum Basel. Neuenstadt, seit 1368 ein eigenes Banner führend, genoss in dieser Zeit grosse Freiheiten. 1388 schloss es mit Bern einen Burgrechtsvertrag, der 1633 erneuert wurde. Neuenstadt am westlichen Zipfel des Bielersees ist rund 30 Kilometer vom Städtchen Nidau entfernt, das in unmittelbarer Nachbarschaft Biels am Ostende dieses Sees liegt.
Die Wappengabe Neuenstadts in die Kirche Nidau erfolgte zum Abschluss des Kirchenumbaus. Dokumentiert ist sie durch einen Eintrag in den Burgermeisterrechnungen Nidaus von 1681/82 im dortigen Burgerarchiv (S. 22). Diesem zufolge weilte damals der Stadtschreiber Neuenstadts in Nidau, wo er wegen der in Aussicht gestellten Wappenschenkung einen Ehrentrank erhielt: "Als durch den Hrn. Stattschreiber von Nüwenstatt dero Ehrenwappen in unsere Kirchen anerpotten ... ist in einem Trunckh verbrucht 3 lb 8 sch." (zitiert nach den von Frau Trudi Aeschlimann, Burgdorf, erstellten Rechnungsauszügen im Besitz von Andres Moser). Durch das Monogramm "HHL" ist die Stiftung Neuenstadts als Arbeit des Bieler Glasmalers Hans Heinrich Laubscher bezeugt. In seiner Publikation von 1941 setzt Gustave Amweg die betreffende Stiftung mit der Scheibe gleich, auf die sich in den Rechnungen Neuenstadts ihm zufolge der folgende aus dem Jahre 1582 datierende Ausgabeposten beziehen soll: "Payé 20 écus 1 batz." Amwegs Gleichsetzung beruht entweder auf einer fehlerhaften Jahresangabe (1582 anstatt 1682) oder aber auf einem Missverständnis. Es könnte nämlich sein, dass Neuenstadt 1582 tatsächlich eine Scheibe nach Nidau verehrte. In diesem Falle wäre diese genau hundert Jahre später durch Hans Heinrich Laubscher vollständig erneuert worden.

Egbert Friedrich von Mülinen sah 1893 die Scheibe von Neuenstadt in einem Fenster der Chorsüdseite ("im Chor rechts"), d. h. vermutlich am gleichen Standort wie heute. Ihm zufolge waren damals die Glasgemälde im Chor, besonders die der linken Seite, stark beschädigt sowie diejenigen im Schiff restauriert.

Datierung
1682
StifterIn

Neuenstadt, La Neuveville

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Nidau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 39 (29191, 29315); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse 06018, Neg. Howald 010382/3c, 010382/4c, 010382/5c, 010382/1, 010382/2; SNM Zürich, Neg. 8991 (Hans Heinrich Laubscher)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Nidau_refK_Neuenstadt
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Nidau
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Nidau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_508
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016