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BE_576: Bildscheibe Stadt Wangen mit der Verklärung Christi
(BE_Seeberg_refK_Wangen)

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Titel

Bildscheibe Stadt Wangen mit der Verklärung Christi

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Kupferschmid, Bendicht · Werkstatt, zugeschr.
Kupferschmid, Heinrich · Werkstatt, zugeschr.
Kupferschmid, Samuel · Werkstatt, zugeschr.
Datierung
1666
Masse
88. x 45.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Glasgemälde schildert die Verklärung Christi (Mt 17,1–8; Lk 9,28–36; Mk 9,2–9). Im Zentrum der Figurengruppe erscheint Christus in Begleitung von Moses und Elias, während auf der Bergkuppe darunter die drei niedergesunkenen, von seiner Erscheinung geblendeten Jünger Petrus, Jakobus und Johannes ehrfurchtsvoll zur Lichtgestalt emporblicken. Die Szene wird von einer bunten, reich mit Figuren geschmückten Bogenarchitektur gerahmt, welcher eine grosse Rollwerkkartusche mit der Bildlegende aufgesetzt ist. Über dem die Stifterinschriften enthaltenden Podium am Scheibenfuss prangt das von den oval umkränzten Wappenschilden des Samuel Bondeli und Hans Heinrich Lutz flankierte Stadtwappen Wangens.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
73C713 · die Transfiguration: auf dem Berg Tabor erscheinen Moses und Elias zu beiden Seiten Christi (Matthäus 17:1-13; Markus 9:2-13; Lukas 9:28-36)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Stadt Wangen, Samuel Bondeli, Hans Heinrich Lutz

Inschrift

Die Statt Wang: / en Ao. 1517. Erneüw= / =erett Ao 1666.
Hr. Samuel / Bundeli der Zeitt / LandtVogtt Zu Wanngen.
Hr. Hanns Heinrich / Lutz Predicant vff dem / Seeberg vnd Cammerer einß / Erwürdigen Capitels Burgdorff.
Deß He[rren Angesicht leuchtet lich]ter dan die Sonne / Sein Klei[d ward weiß wie] Schnee [so voller Fre]ud vnd Wonne / Moses [vnd Elias] sprechen [also Zu] Jhm / Der Va[ter Jhn ver]klärt [vnd prese]ntiert vnß allen / Diß ist mein Lieber Sohn [an dem] ich hab gefallen / Hört Jhn folgt seiner Lehr [spricht] er mit lutter stimm / Matthaei [a]m 17 C: (in eckigen Klammern die ergänzten Teile).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Teil des Oberwappens Lutz mit dem Lorbeerkranz, einige Stücke in der Bildlegende, ein kleines Stück im Mantel Christi sowie kleinere Gläser in der Rahmung neu ergänzt (das Foto 8997 des SNM Zürich zeigt stattdessen noch Lücken bzw. alte Flickstücke); mehrere Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1922 Renovation der Butzenverglasung, ausgeführt durch Glasmaler Eduard Boss aus Bern (Inschrift bei Fenster s II unten).
1908/1931(?) Hans Drenckhahn, Thun: 1931 fertigte der Thuner Glasmaler Hans Drenckhahn von vorliegender Scheibe eine Teilpause an (s. u.). Die betreffende Pause könnte auf die von ihm vorgenommene Restaurierung zurückgehen, bei der er unter anderem Ergänzungen an Stelle alter Flickstücke einfügte. Zwei solche Flickstück, die er aus dem Wappen Lutz entfernte (ein Blattkranzteil und ein Eber im Wald), sind im Besitz des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 21690). Weil seine Pause der Madonnenscheibe von Seeberg das Datum 1908 trägt, stellt sich allerdings die Frage, ob Drenckhahn allenfalls bereits damals Restaurierungsarbeiten an den dortigen Glasgemälden durchzuführen hatte.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der 1516 vollendete Kirchenneubau in Seeberg bot Anlass zu Fenster- und Wappengaben. Zu den Stiftern einer solchen Gabe zählte 1517 auch die knapp 13 Kilometer von Seeberg entfernte Stadt Wangen, wo damals der bernische Landvogt seinen Sitz hatte. Wie der Inschrift ihrer Scheibe zu entnehmen ist, musste sie dieselbe 1666 erneuern lassen. Ihre wahrscheinlich durch ein Unwetter stark beschädigte Wappengabe von 1517 wurde dabei nicht mehr restauriert, sondern durch ein neues Glasgemälde ersetzt. Wie den Amtsrechnungen Wangens von 1666/67 zu entnehmen ist, wurde für dessen Ausführung 1666 der Burgdorfer Glasmaler Bendicht Kupferschmid entlohnt: "Bendicht Kupferschmid, dem Glasmahler, umb ein nüwes grosses Wapen der Grafschaft Wangen in das Chor zu Seeberg 40 Pf." (Auszüge aus den Amtsrechnungen von Dr. Marti-Wehren, Staatsarchiv Bern, Kopien im Vitrocentre Romont). Ob die vom Wangener Landvogt Samuel Bondeli im Auftrag Berns ausbezahlten 40 Pfund die Gesamtkosten für die Scheibenerneuerung deckten oder ob die Stadt Wangen selbst zusätzlich einen Beitrag daran zu leisten hatte, lässt sich zwar nicht schlüssig beantworten. Mit diesen 40 Pfund erwirkten sich Bondeli und als zweiter bernischer Amtsträger auch der Pfarrer zu Seeberg Hans Heinrich Lutz aber jedenfalls das Recht, sich mit ihren eigenen Wappen in die Scheibenstiftung Wangens einzubringen. Daran schliesst sich die Frage an, ob allenfalls bereits 1517 der damalige Berner Landvogt zu Wangen die Stiftung der dortigen Stadt mitfinanziert hatte. Nach dem zitierten Ausgabenposten kam die Scheibe 1666 in einem Chorfenster zur Aufstellung. Dort, das heisst im Mittelfenster des Chors, sahen sie noch 1890 Egbert Friedrich von Mülinen sowie 1896 Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen.

Neben Bendicht Kupferschmid sind 1666 in Burgdorf ebenfalls seine zwei Onkel Heinrich (1623–1689) und Samuel (1627–1688) Kupferschmid als Glasmaler nachgewiesen. Diese drei Meister dürften damals in ein und derselben (von Bendicht geleiteten?) Werkstatt gearbeitet haben. In welcher Weise die drei Glasmaler Kupferschmid bei der Herstellung einer Scheibe zusammen kooperierten, weiss man zwar nicht. Stilistisch dürften sie sich in ihrem Schaffen aber kaum grundlegend unterschieden haben. Es muss deshalb offen bleiben, ob Bendicht die Scheibe für Wangen alleine oder unter Einbezug seiner Onkel zur Ausführung brachte.

Samuel Bondeli diente Bern von 1662 bis 1668 als Landvogt zu Wangen. Hans Heinrich Lutz kam von Frutigen nach Seeberg, wo er von 1634 bis zu seinem Tod 1667 als Pfarrer wirkte (Joss 1931, S. 44). Zudem war er Kämmerer des Kapitels Burgdorf.

Die Bildlegende in der oberen Kartusche der Stadtscheibe Wangens ist durch eine auf den 16. Juli 1931 datierte Pause im Nachlass von Hans Drenckhahn im Vitrocentre Romont dokumentiert (Mappe mit Inv.-Nr. 19).

Datierung
1666
Herstellungsort
Eigentümer*in

1890 trat Bern den Chor der Kirche an die Kirchgemeinde ab (aber ohne die dort befindlichen Scheiben).
Der vom Kanton Bern am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 196f., 226.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 28, 84.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 238.

Siegfried Joss, Aus Seebergs Vergangenheit, Herzogenbuchsee 1931, S. 19f.

Samuel Herrmann, Die Gemeindewappen des Amtsbezirks Wangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 13/1970, S. 74 (hier 1517 datiert).

Karl H. Flatt, Zur älteren Geschichte von Seeberg, in: Jahrbuch des Oberaargaus 36/1993, S. 68.

Peter Eggenberger u. a., Seeberg, Pfarrkirche. Die Ergebnisse der Bauforschungen von 1999/2000, Bern 2009, S. 18, 46–48, Abb. 59.

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, 29552 (auf Foto: "Aufnahme Drenckhahn 1917"); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse 04645; SNM Zürich, Neg. 8997 (Beat Herport)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Seeberg_refK_Wangen
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Seeberg
Eigentümer*in

1890 trat Bern den Chor der Kirche an die Kirchgemeinde ab (aber ohne die dort befindlichen Scheiben).
Der vom Kanton Bern am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventar

Referenznummer
BE_576
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema