Forschung
Die Stiftung des Direktionssekretärs ist noch heute mit den Scheiben des Spitals, das bis 1839 die Kollatur in Stettlen innehatte, und des Spitalverwalters in einem Fenster vereint.
Johann Rudolf Scheurer (1670–1736) war der älteste Sohn des Peter Scheurer und der Verena Suter. Er wurde Notar und 1704 Schreiber des Unteren Spitals. Seit 1715 diente er als Sekretär der Direktion des Grossen Spitals zu Bern. Von allen Scheibenstiftern hatte er die engsten Beziehungen zu Stettlen, war er doch seit 1706 Besitzer des dortigen Oberen Deisswil-Gutes, wo er das Wohnhaus (Ziegelhüsi) neu bauen liess. Zudem besass er in Stettlen ein Heimwesen oben im Dorf sowie seit 1717 das untere Utzlenberg-Gut (vgl. Born 1991).
Scheurers Scheibe kann aus stilistischen Gründen dem Berner Glasmaler Andreas Fueter zugeschrieben werden, der nachweislich auch die Scheiben der Berner Obrigkeit für die Kirche schuf.
Datierung
1730
StifterIn
Scheurer, Johann Rudolf (1670–1736)
Herstellungsort
Eigentümer*in
Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).
Vorbesitzer*in