Forschung
Johann Karl von Büren (1637–1719), der Sohn Davids (1614–1659) und der Margaretha von Bonstetten sowie Mitinhaber der Herrschaft Vaumarcus, studierte 1653 an der Universität Basel. In Bern war er 1664–1682 Grossrat und 1668–1682 Sechszehner zu Metzgern. 1673 wurde er zum Landvogt nach Nyon und 1682 zum Berner Kleinrat ernannt. Mehrfach amtete er als Venner, so in den Jahren 1682–1686, 1690–1694, 1702–1706 und 1715–1719. Johann Karl beteiligte sich an bernischen Gesandtschaften und an der Tagsatzung von 1685 in Solothurn. Seit 1694 war er fürstlich-neuenburgischer Oberjägermeister. 1660 heiratete er Dorothea von Wattenwyl, die Tochter Gabriels, und 1684 in zweiter Ehe Dorothea Tillier, die Tochter Jakobs (HBLS 2/1924, S. 403; HLS 3/2004, S. 69). Johann Karl von Büren teilte bis zum Tod mit seinen jüngeren Brüdern David, Viktor und Albrecht die Herrschaft Seftigen. Seine Vorfahren besassen auch die Herrschaft Münsingen (Hug/Maurer/Gugger 2004, S. 30).
Scheiben des Staatsmannes befinden sich auch in den Kirchen von Münsingen (1709), Gurzelen (1710) und Seedorf (1716). Das von ihm 1682 in die Berner Siechenhauskapelle gestiftete Glasgemälde hat sich im Bernischen Historischen Museum erhalten (BHM Bern, Inv. 6514). 1713 lieferte Andreas Fueter Berner Vennerscheiben in die Deutsche Kirche nach Murten (Keller-Ris 1915, S. 170). Darunter befand sich vermutlich auch diejenige Johann Karl von Bürens.
Um 1700 scheint an der Kirche Sumiswald keine grössere Renovation im Gang gewesen zu sein. Der 1698 erfolgte Kauf der Kommende durch Bern und deren nachfolgende Integrierung in die Landvogtei Sumiswald bot jedoch offenbar Anlass zu dieser Wappenstiftung von Bürens. Johann Karl von Büren war der letzte Berner Vogt, der die Kommende vor ihrem Verkauf an den Staat Bern in deren Auftrag verwaltete. Seine Scheibe wird als eine Art "Abschiedsgeschenk" zu deuten sein.
Sie kann, wie die Scheibe Viktor von Erlachs in Sumiswald dem Glasmaler Johann Jakob Müller von Zofingen zugewiesen werden. Darauf deuten Stil, Technik und Schriftcharakter dieses Werkes.
Datierung
1700
StifterIn
Büren, Johann Karl von (1637–1719)
Herstellungsort
Eigentümer*in
1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973).
Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.