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BE_676: Wappenscheibe Samuel Fischer
(BE_Kirchenthurnen_refK_Fischer1_I.3b)

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Titel

Wappenscheibe Samuel Fischer

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · durch Quelle gesichert
Datierung
1673
Masse
49 x 37 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Über braun und gelb gefliestem Boden erhebt sich das von zwei Palmwedeln umkränzte Vollwappen Samuel Fischers. Dahinter ragen vor dunkel- und hellblauem Grund zwei bräunlichrote Rundpfeiler und als Aussenrahmung zwei hellbraune Pfeiler empor. Die Stifterinschrift befindet sich auf zwei Schriftrollen am Scheibenfuss.
Fischers Scheibe ist ähnlich komponiert wie diejenige Berns. Nach dem gleichen Grundschema gestaltete Hans Jakob Güder 1674 die Scheiben Berns und Samuel Frischings für die Kirche in Langnau.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Samuel Fischer

Inschrift

Hr. Samuel Fischer diser Zeit Seckelmei= / ster Teütschen Landβ Vnd deβ Täglichen Rahtβ / der Statt Bern Anno 1673.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Oberteil des rechten Palmwedels, das Mittelstück des Fliesenbodens unter dem Wappen und das Glas mit der Helmzier neu ergänzt; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Um 1880 Johann Heinrich Müller, Bern: Müller setzte damals vermutlich Ergänzungen und Sprungbleie ein (von Mülinen 1883).
Beginn 20. Jahrhundert (vgl. Scheibe Amtsleute Kirchenthurnen).
2011 Ursula Knoblauch, Bern-Gümligen: Reinigung, Einsetzen zusätzlicher Sprungbleie und Nachlöten einzelner Bleistellen, Anbringen neuer Randbleie und Montage in Metallrahmen.

Technik

Farbloses Glas, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie grüner und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Wie die Wappenscheiben in der Kirche ursprünglich angeordnet waren, lässt sich nicht mehr sicher rekonstruieren. Von Mülinens Beschreibung von 1883 lässt einiges unklar. Die Berner Standesscheibe und die Scheibe des Seckelmeisters Fischer waren sicher für das zentrale Chorfenster bestimmt. Sie sind beide etwas grösser als die vier Vennerscheiben, welche die beiden seitlichen Fenster schmückten. Die Scheibe Wurstemberger befand sich nach der Beschreibung von Mülinens auch im Chor, wohl im zweiten südlichen Chorfenster. In den vier Fenstern des Schiffes waren die zwei Scheiben von Erlach, die Scheibe von Wattenwyl, die Scheibe Hopf sowie die Scheibe von Kirchenthurnen angebracht (vgl. von Mülinen 1883). Bereits 1906 befanden sich alle zwölf Scheiben im zentralen Chorfenster (vgl. Kasser 1906).

Samuel Fischer (1618–1682) von Bern, Sohn des Venners Beat (1577–1629), war in erster Ehe seit 1641 mit Katharina Seiler von Aarau und in zweiter seit 1661 mit Elisabeth Wunderlich verheiratet. Ab 1645 sass er im Grossen Rat Berns. 1648 wurde er Deutschseckelschreiber, 1654 Landvogt von Fraubrunnen, 1661 Sechzehner zu Gerbern und erster Heimlicher von Burgern. 1661 gelangte er ein erstes Mal in den Kleinen Rat. 1666 amtete er als Bauherr, 1671–1672 als Venner zu Gerbern, 1673–1679 erneut als Kleinrat, 1672–1679 als Deutschseckelmeister und 1679–1682 wiederum als Venner zu Gerbern. Samuel Fischer lehnte 1675 den Vorschlag zur Übernahme des Schultheissenamtes ab. Musikalisch interessiert, war er Musikinspektor und Gründer des Frauengesangvereins (HLS 4/2005, S. 538; HBLS 3/1926, S.162; Braun u. a. 2004, S. 19).
Glasgemälde mit dem Wappen Samuel Fischers haben sich in den Kirchen von Kirchenthurnen (1673), Beatenberg (1673), Langnau (1674), Leissigen (1675), Hasle (1678), Nidau (1680) und Steffisburg (1681) erhalten. Eine 1678 in die Kirche von Erlach gestiftete Scheibe Fischers wird im Bernischen Historischen Museum (BHM Inv. 1912) aufbewahrt. Verschollen sind die vormals in den Kirchen von Unterseen bei Interlaken (1675), Gampelen (1677), Wohlen (1678), Walperswil (1678), Sigriswil (1678), Brienz (1680) und vermutlich Oron (1680) vorhandenen Glasgemälde des Stifters (Thormann/von Mülinen 1896, S. 60, 64, 86, 91f., 94f.). Für Brienz bestimmt war möglicherweise die in unbekanntem Besitz befindliche Scheibe von 1680 (Bernisches Historisches Museum, Foto 29189), die den Vennerscheiben in Hasle nachgebildet ist und Hans Jakob Güder zugeschrieben werden kann. In dessen Berner Werkstatt entstanden auch die meisten anderen von Samuel Fischer bekannten Wappenscheiben.
Anhand der Seckelmeisterrechnung von Oktober 1673 (Staatsarchiv Bern, Sign. B VII) lassen sich die Scheiben Berns und von dessen Amtmännern in Kirchenthurnen Hans Jakob Güder zuweisen: "Den 25sten dito Lt. befälchs bezahlt H. Johann Jacob Güder dem glaßmaler für mghrn und mhrn der Venneren Ehrenwapen in die Kirchen um Gsteyg, Beattenberg und Thurnen 236 Pfd. 13 Sch. 4 d.".
Die drei analog gestalteten Venner-Scheiben Willading, Graffenried und Kirchberger in Kirchenthurnen entsprechen den 1674 nachweislich von Hans Jakob Güder geschaffenen Venner-Scheiben in der Kirche Langnau und ebenso der Venner-Scheibe von Luternau in der Kirche Gsteig von 1673.

Datierung
1673
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Kirchenthurnen.
Die Unterhaltspflicht der sieben Glasgemälde im Chor 1915 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 170.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 91.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 249.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute, II. Mittelland, 1. Zwischen Aare und Stockhornkette, Bern 1906, S. 106f.

L.S. von Tscharner, Aus der Vergangenheit der Kirche von Thurnen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 10/1914, Heft 3, S. 232.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Verzeichnis der Glasgemälde in der Kirche Kirchenthurnen mit beigefügter Schatzung, ausgestellt von Hans Lehmann am 3.6. 1912 (Kopie in den Unterlagen von Heinz Matile, BHM Bern).

Vgl.

Hans Braun u. a., Beat Fischer (1641–1698). Der Gründer der bernischen Post, Bern 2004.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9881 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Kirchenthurnen_refK_Fischer1_I.3b
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Thurnen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Kirchenthurnen.
Die Unterhaltspflicht der sieben Glasgemälde im Chor 1915 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_676
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016