Der 1521/22 für den neu errichteten Chor (Weihe 1521) geschaffene Glasgemäldezyklus lässt sich als Familienstiftung der von Diesbach ansprechen (der Berner Rat wurde offenbar um keine Wappengabe angefragt – im Zyklus fehlt eine Bernscheibe). Er unterteilt sich in zwei Scheibengruppen. Die erste Gruppe umfasst die drei analog komponierten Scheibenpaare des Basler, Lausanner und Konstanzer Bischofs. Zur zweiten Gruppe gehören die vier ebenfalls analog gestalteten Scheiben mit den Wappen der Ritter Ludwig I., Ludwig II., Wilhelm und Niklaus von Diesbach. Der ursprünglich vermutlich noch weitere Glasgemälde umfassende Zyklus dürfte laut Jürg Schweizer (2005) auf die Initiative Ludwigs II. zurückgehen, der seit 1516/17 die Kollatur (Kirchensatz) über die Kirche Worb besass. Er soll in der Kirche "eine Art Familiendenkmal" errichtet haben, indem er seine eigene Wappenscheibe mit den zweifellos von ihm in Auftrag gegebenen Scheiben der zum Teil längst verstorbenen Vorfahren Ludwig I., Niklaus II. und seines Bruders Wilhelm I. († 1517) umgab. In den gleichen Zusammenhang gehören die Doppelscheiben der drei Bischöfe. Der Konstanzer Bischof Ludwig von Freiberg war ein Schwager des 1517 verstorbenen Worber Herrschaftsherrn Wilhelm I. von Diesbach. Der Bischof von Lausanne, Sébastien de Montfalcon, war der Schwager eines Sohnes von Wilhelm I., nämlich von Christoph von Diesbach, unter dem gleichzeitig wie in Worb in der Schlosskapelle von Pérolles in Freiburg ein in Glas gebrannter "Familiengedächtniszyklus" zur Ausführung gelangte (s. u.). Der Basler Bischof Niklaus III. von Diesbach schliesslich war der Sohn des Worber Kollators Ludwig II. Als Auftraggeber der drei bischöflichen Doppelscheiben betrachtet Hans Lehmann denn auch nicht Ludwig II. selbst, sondern seinen eben genannten Sohn Niklaus III. Derselbe ist ebenfalls in der Kirche Utzenstorf als Fenster- und Scheibenstifter dokumentiert. Dort befinden sich über den Glasgemälden im Chor diese bekrönende Architekturaufsätze. Nach Heinz Matile waren in Worb die Doppelscheiben der drei Bischöfe einstmals möglicherweise ebenfalls mit solchen ins Fenstermasswerk darüber eingefügten Architekturbekrönungen geschmückt (Notizen in den Unterlagen des Bernisches Historisches Museums). In die Gesamtkomposition der Chorglasgemälde von Worb fügte sich ursprünglich ein hohes spätgotisches Altarretabel, das 1528 oder später entfernt wurde. Der in dieser Form kurz vor der Reformation neu gestaltete Chor diente den Worber Herrschaftsherren als eine "Art Privatkapelle" und Grablege (Schlup 2005). Dementsprechend war er durch ein Gitter von dem durch die Kirchgemeinde verwalteten Schiff getrennt. Nach der Reformation blieb er bis 1840 im Besitz der jeweiligen Herrschaftsinhaber, das heisst er gelangte erst damals an Bern.
Zu dem von Ludwig II. von Diesbach und allenfalls dessen Sohn in Auftrag gegebenen Glasgemäldezyklus im Chor der Kirche Worb zählt ebenfalls die Mondsichelmadonna im Masswerk von Fenster I. Die von Diesbach waren grosse Marienverehrer (vgl. Fritz Engler). Loy von Diesbach († 1451), der die Herrschaft Worb erworben hatte, stiftete in sein dortiges Schloss eine Marienkapelle. Als die Frau des Stadtschreibers Valerius Anselm um 1522 in Bern den Marienkult lächerlich zu machen versuchte, rief das einen Sturm der Entrüstung hervor. Auf Betreiben der streng altgläubigen Familie von Diesbach und ihres Anhangs musste danach Anselm die Stadt für einige Jahre verlassen. Im Kirchenchor von Worb erscheint die in Glas gebrannte Maria zuoberst im Zentrum, angebetet von den drei Bischöfen auf den Scheiben darunter. Sie erweist sich damit als Vorläuferin der halbfigurigen Mondsichelmadonna, die zum Figurenprogramm der um 1526 in der Werkstatt Hans Funks geschaffenen Chorverglasung der Kirche von Crevoladossola gehört. Auch dort erscheint diese zuoberst im Fenstermasswerk, währenddem in der Figurenscheibe darunter Paolo della Silva, der Stifter der ganzen Fensterverglasung, gemeinsam mit seiner Gemahlin in andachtsvoller Haltung kniend vor der thronenden Gottesmutter verweilt (Bianchetti 1987, S. 135–153, Farbabb. S. 143, 147; Trümpler 1999, S. 31–39, Abb. 13).
In seiner Publikation über die Glasmalerei in Bern geht Hans Lehmann davon aus, dass die meisten der 1521/22 in die Kirche Worb gestifteten Scheiben in der Berner Werkstatt von Lukas Schwarz entstanden. Weil von Schwarz keine gesicherten Glasgemälde existieren (Christine Hediger, HLS 11/2012, S. 264), erweist sich diese Zuschreibung jedoch als unbegründet. In seiner Schätzung der Worber Scheiben von 1913 spricht Lehmann die Masswerkverglasung mit der Madonna denn auch nicht Lukas Schwarz, sondern Hans Funk zu. Bei der Frage nach der Autorschaft der Chorscheiben von Worb nicht übergangen werden darf der verwandte Glasgemäldezyklus, der zum "Eindruckvollsten der schweizerischen Renaissance-Glasmalerei gehört" (Bergmann 2014, S. 458, Abb. 1.2, 1.3). Damit gemeint ist die ursprünglich wahrscheinlich sechzehn hochrechteckige Scheiben umfassende Farbverglasung, die zwischen 1520 und 1523 von Angehörigen der Familie von Diesbach, darunter ebenfalls Niklaus III., in die als Gedenk- und Begräbnisstätte angelegte Schlosskapelle von Pérolles in Freiburg gestiftet wurde. Diese seit Lehmann mit Lukas Schwarz in Verbindung gebrachten Glasmalereien sind das Werk eines bedeutenden Meisters. Ob es sich dabei um Hans Baldung Grien (1484/85–1545) handelt, bleibe hier dahingestellt (Trümpler 2004, S. 275–278). Dass der Zyklus von Pérolles Stilbezüge zum Werk dieses von Dürer beeinflussten, hauptsächlich in Strassburg tätigen Malers und Zeichners besitzt, ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen, und ebenso wenig, dass Hans Baldung in der bernischen Glasmalerei des frühen 16. Jahrhunderts Spuren hinterlassen hat. Solche finden sich beispielsweise in Glasgemälden der Kirche Kirchberg. Nach Hans Christoph von Tavel beruhen die 1506/07 dorthin gestifteten Scheiben mit der Strahlenkranzmadonna und der Kreuzigung nämlich vermutlich auf Entwürfen Niklaus Manuels, der sich dafür an Werken Baldungs inspirierte (von Tavel 1978, S. 230–232). Zu den damaligen Berner Glasmalern, die wahrscheinlich über Niklaus Manuel Anregungen Hans Baldungs rezipierten, dürfte Hans Funk gezählt haben. Einen Hinweis darauf geben die oben angeführten Glasmalereien der Kirche von Crevoladossola. Im Masswerk von Fenster s II enthalten diese unter anderem eine Kreuzigungsdarstellung, welche an die in Kirchberg erinnert (Bianchetti 1987, Farbabb. S. 149; Trümpler 1999, S. 31–39). Besondere Aufmerksamkeit verdient hier aber vor allem die dort ein anderes Masswerkfeld (Fenster n I) schmückende, bereits erwähnte halbfigurige Strahlenkranzmadonna (s. o.). Sie steht derjenigen in Worb überraschend nahe. Ähnliches gilt von der Strahlenkranzmadonna auf einer der von der Funk-Werkstatt 1528 ins Rathaus von Lausanne gelieferten Scheiben (Grandjean 1965, S. 415, Fig. 320; Trümpler 1999, Abb. 3). Die Annahme liegt damit nahe, dass die Farbverglasung im Chor der Kirche Worb in der Berner Werkstatt Hans Funks zur Ausführung gelangte, und zwar unter Beteiligung verschiedener Hände.