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BE_798: Allianzwappenscheibe Karl (Karolus) von Bonstetten, Johanna Manuel und Barbara von Wattenwyl
(BE_Jegenstorf_refK_Bonstetten_Manuel)

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Titel

Allianzwappenscheibe Karl (Karolus) von Bonstetten, Johanna Manuel und Barbara von Wattenwyl

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fisch, Hans Balthasar · signiert
Datierung
1655
Masse
41.3 x 32.7 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Über dem hohen, mit den Stifternamen beschrifteten Podium erheben sich vor einer dreiachsigen Architektur die Vollwappen des Karl von Bonstetten und dessen beiden Frauen Johanna Manuel und Barbara von Wattenwyl. Während der Wappenschild des Stifters vor der zentralen Bogenöffnung steht, befinden sich die etwas kleineren Schilde mit den Frauenwappen vor den schmalen Seitenöffnungen. Das sich über deren Helmzierden hinziehende Gebälk dient als Standplatz für die beiden darüber thronenden weiblichen Allegorien. Bei ihnen handelt es sich um die Frömmigkeit mit Gesetzestafeln und Buch sowie um die Gerechtigkeit mit Schwert und Waage. Zwischen ihnen ist am Bogenscheitel die Devise des Stifters in einer mit Flügelwesen geschmückten Kartusche angebracht.

Iconclass Code
11M312 · Gottesfurcht, pietas, timor Dei, als Teil der drei theologischen Tugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+1) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Karl von Bonstetten, Anna Manuel, Barbara von Wattenwyl

Inschrift

H: Carolus von Bonstetten des / Raths der Statt Bern freÿ Herr zů Waumarcu / Herr zů Jegenstorff vnd fr Barbara von Watten / weÿll, Jn Gottselig. fr: Jo hanna Manuel, sein / Ehegemahel. Anno 1655 / HB F.
Beschaffen Glück / ist vnversumpt.
PIE TAS, IVSTI TIA.

Signatur

HBF

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas zwischen den Wappenschilden Manuel und von Bonstetten neu ergänzt und darunter zwei kleine alte Flickstücke; einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
2. Hälfte 19. Jahrhundert: Johann Heinrich Müller, Bern. Die Restaurierung Müllers von Scheiben in Jegenstorf belegen einige Zeichnungen in dessen als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont befindlichen Nachlass (Inv. 28507, E 8) sowie im vorliegenden Fall das Foto 8959 des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich. Weil diese Aufnahme von 1909 die heute in der Scheibe vorhandene Ergänzung bereits zeigt, ist nämlich davon auszugehen, dass dieselbe auf Müller und nicht auf Drenckhahns Eingriff von 1911/12 zurückgeht.
1911/12: Hans Drenckhahn, Thun: Die Restaurierung Drenckhahns der Glasmalereien in der Kirche Jegenstorf dokumentieren einige dazu in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont vorhandene, 1911 datierte Pausen sowie dessen Monogramm auf mehreren von ihm in verschiedene Scheiben eingesetzten Ergänzungen.
1940: Abnahme der Scheiben durch Glasmaler Eduard Boss sowie 1945 Wiedereinsetzung derselben durch den Berner Glasermeister Paul Wüthrich (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343).
1971 Konrad Vetter, Bern: Die Jegenstorfer Glasgemälde wurden 1971 durch Vetter restauriert sowie in den Fenstern neu angeordnet.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Karl von Bonstetten stiftete 1655 als Herr zu Jegenstorf eine durch Hans Balthasar Fisch geschaffene Allianzwappenscheibe in die Kirche. Da diese Scheibe, die sich im zentralen Chorfenster neben derjenigen seines Vaters Ulrich von 1606 befindet, etwas klein für das Kirchenfenster scheint, wurde vermutet, dass sie ursprünglich für das Schloss geschaffen worden war. Es sind jedoch alle Scheiben Karl von Bonstettens gleich gross, auch diejenigen für die Nydeggkirche in Bern und die Kirche von Sumiswald.

Karl von Bonstetten (1594–1675), der Sohn Ulrichs (1548–1608) und der Anna von Neuenburg, war Freiherr zu Vaumarcus und Herr zu Jegenstorf und Mattstetten. In Bern wurde er 1624 Mitglied des Grossen und 1651 des Kleinen Rats. Er diente seiner Stadt als Landvogt zu Sumiswald und als Gesandter nach Savoyen (HBLS 2/1924, 308). Seit 1614 war er mit Barbara von Wattenwyl (1593–1621), der Tochter Petermanns und Barbara Steigers, verheiratet. Nach ihrem Tod ehelichte er 1624 Johanna Manuel, die Tochter Hans Rudolfs und Dorothea von Luternaus (HBLS 2/1924, 308; Kessel 2015). Sein Epitaph von 1675 befindet sich in der Kirche zu Jegenstorf, in die er 1655 auch das Kirchengestühl der Schlossherrschaft gestiftet hatte.
Von ihm kennt man zahlreiche Glasgemälde. Dazu zählen die in Privatbesitz befindliche Scheibe von 1614 mit den Wappen von ihm und seiner ersten Frau aus der Berner Dünz-Werkstatt (BE_8176), die Wappenscheibe von 1639 in der Kirche Sumiswald, die Allianzwappenscheibe von 1655 in der Kirche Jegenstorf von Hans Balthasar Fisch, das 1662 von Hans Heinrich Laubscher geschaffene Glasgemälde im Bernischen Historischen Museum (BE_880, BHM Bern, Inv. 40055), die Wappenscheibe von 1664 aus der Werkstatt Güders im Schloss Jegenstorf sowie die ebenfalls dort entstandene Wappenscheibe von 1668 in der Berner Nydeggkirche. Eine 1640 datierte Allianzscheibe mit den Wappen von ihm und seiner beiden Frauen gibt es in der Sammlung Reding in Schwyz (SZ_39, Meyer 1978, S. 369, Nr. 48).

Datierung
1655
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 8f.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

H. Lehmann, Die Kirche zu Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Festschrift zur Jubiläumsfeier des vierhundertjährigen Bestandes, Bern 1915, S. 41, 47 (Hans Balthasar Fisch).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 67f.

Stefan Trümpler, Die Glasgemälde in der Kirche, in: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte, Jegenstorf 1989, S. 70f., 80, 83.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 1, S. 72, Abb. 70.1.

Fisch, Hans Balthasar, in: Allgemeines Künstlerlexikon 40/2004, S. 283f.

Berns mächtige Zeit. Das 16. und 17. Jahrhundert neu entdeckt (Berner Zeiten), Bern 2006, S. 434.

Vgl.

André Meyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausg. Bd. I, Der Bezirk Schwyz I, Basel 1978.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F16965&main_person=I52265; 02.11.2015].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06668.35 (+c); SNM Zürich, Neg. 6572, 8959 (Hans Balthasar Fisch)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Jegenstorf_refK_Bonstetten_Manuel
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf Urtenen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_798
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema