Forschung
Hans Brunner (ca. 1520–1573), Angehöriger des gleichnamigen Berner Ratsgeschlechts, war der Sohn von Hans dem Älteren und Maria Noll sowie Gerber von Beruf. Er heiratete am 22. Januar 1545 in Bern Adelheid Schädeli († vor 1552), in zweiter Ehe am 19. November 1552 Margaretha Noll († vor 1571) und in dritter am 10. Februar 1571 Barbara Tillmann († 1612). Brunner war 1531 Hauptmann im Kappelerkrieg und wurde 1538 Mitglied des Grossen sowie 1553 des Kleinen Rats zu Bern. 1556 und 1570 amtete er als Bauherr und 1568 als Kirchmeier (HBLS 2/1924, S. 378; Kessel 2015).
Von Hans Brunner gibt es im Schloss Jegenstorf die Rundscheibe von 1569 sowie die Scheibe mit Christus und der Samariterin (Inv. 2764).
1569 gab es in Bern ungefähr zehn Glasmaler. Beim welchem davon Brunner seine Scheibe damals in Auftrag gab, lässt sich beim heutigen Kenntnisstand nicht beantworten.
Von der Scheibe gibt es in der Sammlung Eduard von Rodts im Bernischen Historischen Museum zwei Nachzeichnungen (BHM Bern, Inv. 37910, Bd. X, Blatt 34b, und Bd. XII, Blatt 27b). Von Rodt,der die beiden Nachzeichnungen vermutlich selbst anfertigte, hatte Brunners Scheibe von seinem Grossvater (mütterlicherseits) Albrecht Friedrich Brunner geerbt und dieser war es wohl auch, der davon durch einen unbekannten Glasmaler zwei Kopien herstellen liess. Davon befindet sich die eine heute im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 33592; Angaben Heinz Matiles, in: Inv.-Register, BHM Bern).
Datierung
1569
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Stiftung Schloss Jegenstorf
Vorbesitzer*in
Albert Friedrich Brunner (1793–1872). – Eduard von Rodt (1849–1926), Bern. – 1966 Edgar Hans Brunner-Gossweiler, Gümligen.