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BE_8828: Ovale Wappenscheibe Johann Leonhard Engel
(BE_Bern_BHM_Engel)

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Titel

Ovale Wappenscheibe Johann Leonhard Engel

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1679
Masse
28.4 x 21.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund erscheint das Vollwappen Johann Leonhard Engels zwischen zwei grünen Palmzweigen. Es ist auf die blaue Inschriftenkartusche gesetzt. Diese schmückt ein Engelskopf sowie seitlich zwei Hermen in Militärtracht.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Engel, Johann Leonhard

Inschrift

Johan̄ Leonhard Engel, / Seckelmeister Tütschen / Lands, vnd deß Kleinen / Raths der Statt Bern / An̄o. 1679

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprungbleie und zahlreiche geklebte Sprünge.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Leonhard Engel (22.2.1621–2.8.1682), Sohn des Kupferschmieds Hieronymus, war Notar von Beruf und 1648 Registrator im Archiv-Gewölbe. 1651 gelangte er in den Grossen Rat zu Bern und wurde dort 1652 Gerichtsschreiber. 1653 nahm er an den Bauernverhandlungen und 1656 als Feld-, Kriegs- und Ratsschreiber am 1. Villmergerkrieg teil. 1656–1662 amtete er als Hofmeister zu Königsfelden sowie 1663–1666 und 1669 als Sechzehner zu Schmieden. 1669 wurde er Heimlicher von Burgern und Kleinrat sowie 1676 als Venner zu Schmieden. 1679–1682 hatte er das Amt des Deutschseckelmeisters inne. Engel war zweimal verheiratet, in erster Ehe seit 1641 mit Franziska Wächinger, der Tochter des Landvogts Konrad Wächinger, und in zweiter seit 1661 mit Euphrosine Fischer, Tochter des Burkhard (HLS 4/2005, S. 208; HBLS 3/1926, S. 37).
Einen Riss zu einer Allianzwappenscheibe Engels und seiner zwei Frauen fertigte 1662 Hans Ulrich II. Fisch (Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 76). Wappenscheiben Engels haben sich in den Kirchen von Hasle bei Burgdorf (1678), Erlach (1678), Nidau (1680) und Steffisburg (1681) erhalten. Verschollen sind seine vormals in den Kirchen von Wohlen (1678) und Kirchdorf (1679) vorhandenen Glasgemälde (Thormann/von Mülinen 1896, S. 72, 95). Zudem bewahrt das Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg i. Ü. eine Wappenscheibe Engels von 1676 (Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nr. 160). Drei weitere Wappenscheiben von ihm aus den Jahren 1678, 1679 und 1680 sind im Besitz des Bernischen Historischen Museums in Bern (BHM Bern, Inv. 397, 63460, 1907). Verschollen ist ein Glasgemälde Engels aus dem Jahre 1681 (ehemals im Basler Kunsthandel; BHM Bern, Foto 4131). Vielleicht ist es mit demjenigen identisch, das laut den Amtsrechnungen Gottstatts von 1681/82 Engel als Seckelmeister damals bei Hans Jakob Güder für die Kirche oder Landvogtei von Gottstatt (Orpund) in Auftrag gab. Der Staatsmann Engel war demnach ein freudiger Spender von Wappenscheiben, die meist nur in wenigen Details voneinander abweichen und mehrheitlich in der Berner Werkstatt Güders in Auftrag gegeben wurden.
Das vorliegende Glasgemälde stammt von demselben unbekannten Meister, der auch die Scheibe Jenner von 1682 im Bernischen Historischen Museum schuf (BHM Bern, Inv. 6511).

Datierung
1679
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventarnummer
BHM 63460

Bibliografie und Quellen

Literatur

Unpubliziert.

Vgl.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern 1896.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_Engel
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Christine Moor
Aufnahmedatum
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_8828
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016