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PSV_964: Kabinettschrank mit Hinterglaseinlagen von Cäsaren- und Sibyllenköpfen
(FR_Romont_VMR_PSV_964_01)

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Titel

Kabinettschrank mit Hinterglaseinlagen von Cäsaren- und Sibyllenköpfen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Monogrammist VBL · Werkstatt
Datierung
1625–1630
Masse
67 x 101.8 x 29.3 cm (gesamt); 9 x 15 cm (einzelne Glaseinlage)

Ikonografie

Beschreibung

Der breitgelagerte, auf gedrückten Kugelfüssen ruhende ebenholzfurnierte Kabinettschrank weist sechs symmetrisch angeordnete, verschliessbare Schubfächer auf, deren Fronten je zwei Hinterglasbilder zieren. Die Bildumrahmungen aus Wellleisten mit eingelegtem Zinndraht zeigen ohne erkennbares System der Anordnung fünf Cäsaren- und sieben Sibyllenköpfe (die untere linke Einlage als Ersatz für ein verlorenes Original). Sie stellen von oben links nach unten rechts dar: Sibylla Phrygica und Samia, Julius Caesar und Sibylla Tiburtina, dann Sibylla Cumana und Libyca, Augustus und Galba, schliesslich Sibylla Tiburtina (Kopie) und Vitellius, sowie – in anderer Darstellung – nochmals Vitellius und Sibylla Persica. Die prallen Gesichter erscheinen in Rundmedaillons, die von einer umlaufenden Inschrift und Trophäen mit Girlanden und Bandelwerk umgeben sind. Der Schrank besitzt Eckzierden und an den Seiten Tragegriffe aus Bronze.
Wohl im Schmelzverfahren hergestellte, geschliffene Glastafel hoher Qualität mit feinen kugeligen Gasblasen und Ascherückständen.

Iconclass Code
11I2 · Sibyllen
48A9877 · Medaillon (Ornament)
98B(+5) · männliche Personen der klassisch-antiken Geschichte (+ Kopf, Brustbild etc.)
Iconclass Stichworte
Inschrift

Sibylla Phrygica // Sibylla Samia // Julius Caesar // Sibylla Tiburtina // Sibylla Cumana // Sybilla Libyca // Augustus // Galba // Sibylla Tiburtina // Vitellius // Vitellius // Sibylla Persica

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Hinterglaseinlage unten links moderner Ersatz

Technik

Verschiedene Maltechniken: die Inkarnate in Maltechnik E, Kleid und Haarschmuck der Sibyllen mit Muschelgold vor Goldfolie gemalt, Beschriftung mit Muschelsilber vor roter Lüsterfarbe; die Zierfelder in Maltechnik K, Blattgold radiert, mit roter Lüsterfarbe und schwarz hintermalt, mit geknitterter Metallfolie hinterlegt. Teilweise grossflächige Auskratzungen mit weiss gemalten Details. Ob hinter der Metallfolie eine zweite Glasscheibe liegt, kann nicht festgestellt werden, ist jedoch wegen der Distanz zwischen Vorderseite Glastafel und Rückseite Schubfachfront zu vermuten.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Von diesem neapoletanischen Kabinettschrank-Typus sind mehrere Exemplare bekannt, sodass von einer serienmässigen Produktion in Werkstattbetrieben ausgegangen werden kann. Die unterschiedliche Qualität der Malerei in den Gesichtern deutet auf mehrere Hände hin, die sich die Arbeit geteilt haben müssen. Als engster Vergleich zu diesem Werk kann ein formatähnlicher Kabinettschrank mit derselben Schauseite herangezogen werden, der sich noch 1997 im Kunsthandel befand (Auktionskatalog Fischer Luzern 20.11.1997. S. 214/215, Nr. 1141). Die Zuweisung dieser Werke an eine Werkstatt kann anhand eines in Erscheinungsart und Maltechnik fast identischen Bildes erfolgen, das sich in Turiner Privatbesitz befindet und vom Monogrammisten VBL signiert ist (Pettenati 1978. S. 59/60, Fig. 3; mit weiteren Vergleichsstücken in Turin S. 57–61, tav. XIV und 127–131). Die zeitliche Einordnung um 1625 ergibt sich aus datierten Wappenscheiben, die mit demselben Monogramm versehen sind (Privatbesitz Schweiz), womit sich der Monogrammist VBL in die Reihe jener Amelierer des Manierismus einordnen lässt, die als Glasmaler ausgebildet waren. Da die Amelierungsart kaum ohne die Kenntnis der aus Nürnberg abgeleiteten Technik Hans Jakob Sprünglis (um 1559–1637) denkbar ist, die gemalten Inkarnate jedoch auf der Entwicklungslinie liegen, die Hans Conrad Gyger (1599–1674) zeichnet, wird auch für den bis nach 1644 tätigen Monogrammisten VBL zürcherische Ausbildung angenommen. Die Personen des Monogrammisten VBL zeichnen sich durch pralle Lebendigkeit der Inkarnate und fast rahmensprengende Lebenskraft aus.

Datierung
1625–1630
Zeitraum
1620 – 1650
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

R.+F. Ryser (Schenker)

Herstellungsort
Napoli · Neapel · Kampanien · Italien · Hinterglaseinlagen und Kunstschreinerarbeit
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Vorbesitzer*in

Galerie J. Kugel, Paris · R.+F. Ryser (1988)

Inventarnummer
RY M 48

Bibliografie und Quellen

Vorlage

Die Cäsarenköpfe sind in vereinfachter Anlehnung an Stiche aus den "XII Caesarum (...) Effigies" (1606) Raffaello Schiaminossis (1575–1622) und aus den "XII Sibyllarum icones" (1601-1612) von Crispin de Passe der Ältere (1564–1637) entstanden.

Ausstellungen

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_PSV_964_01
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Inventar

Referenznummer
PSV_964
Autor*in und Datum des Eintrags
Yves Jolidon 21.01.2015; Elisa Ambrosio 2016

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