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VMR_277: Wappenscheibe der Vogtei Kyburg um 1500/15 · Vitrail héraldique du bailliage de Kybourg
(FR_Romont_VMR_VMR_277)

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Titel

Wappenscheibe der Vogtei Kyburg um 1500/15 · Vitrail héraldique du bailliage de Kybourg

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Zeiner, Lukas · zugeschrieben
Datierung
vers 1500 – 1515
Masse
35 x 27.1 cm (im Licht); 40.5 x 32.5 cm (mit Rahmen)

Ikonografie

Beschreibung

Vor dunkelrotem Damastgrund halten zwei Halbartiere das Wappen der zürcherischen Vogtei Kyburg. Auf grünem Fliesenboden stehend, tragen beide Krieger den Vollharnisch der Zeit mit spitzen geflügelten Knie- und Schulterkacheln und einen neckischen Federbusch am Stirnband, welches das lange blonde Haar bekränzt. Beide sind im Dreiviertelprofil dargestellt, der linke in Rücken-, der rechte in Vorderansicht. Den Rahmen bildet spätgotisches Astwerk, dessen Blätter in Form von Ranken die Zwickel des Bogens füllen. Eine marmorierte grüne Mittelstütze trägt über einem Blattkapitell ein fächerartiges Gewölbe.

Iconclass Code
45C14(HALBERD) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Hellebarde
46A122(KYBURG) · Wappenschild, heraldisches Symbol (KYBURG)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Kyburg: In Rot ein goldener Schrägbalken, begleitet von zwei schreitenden goldenen Löwen.

Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Notbleie und kleinere Sprünge. Korrodiert mit Lochfrass. Schwarzlot stellenweise berieben.

Technik

Farbloses, gelbes, stahlblaues und grünes Glas in verschiedenen Farbstufen. Rotes Überfangglas in verschiedenen Farbstufen, z. T. mit beidseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Grafschaft Kyburg war im 15. Jahrhundert an Zürich gelangt, das ihren Vogteisitz in der Kyburg bei Winterthur einrichtete. Um 1500 muss der damalige Landvogt das vorliegende Glasgemälde in Auftrag gegeben haben, das stilistisch in das Werk des Zürcher Glasmalers Lukas Zeiner (um 1454–vor 1513) einzuordnen ist. Dies macht ein Vergleich mit den Standesscheiben für den Tagsatzungssaal in Baden AG deutlich, die Zeiner Anfang des 16. Jahrhunderts schuf. Am nächsten steht ihm sicher die Schwyzer Standesscheibe im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich. Sie weist in der Haltung der Schildbegleiter, der Behandlung der Rüstung und im Gesichtsschnitt des linken Kriegers auffallende Parallelen auf (Inv.-Nr. IN 2/2. Schneider 1954. Abb. 7; Schneider 1971. Bd. I. S. 44, Nr. 67; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 295.1). Eine zweite Scheibe der Vogtei Kyburg, die ebenfalls als Werk Lukas Zeiners betrachtet wird, stellt dem Wappen ein Wildleutepaar zur Seite. Die möglicherweise aus der Pfarrkirche Pfäffikon stammende, um 1490 entstandene Scheibe wird heute im Victoria and Albert Museum in London aufbewahrt (Inv.-Nr. C. 9:1-1923. Boesch 1954. S. 78; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 295.2).
Der schreitende goldene Löwe im Wappen der vorliegenden Scheibe wurde auffallenderweise einmal vorderseitig und einmal rückseitig ins rote Überfangglas graviert. Wahrscheinlich unterlief dem Glasmaler beim Zuschnitt ein Fehler, so dass er das Glas mit dem falsch gerichteten Löwen wenden musste.

Datierung
vers 1500 – 1515
Zeitraum
1490 – 1525
Eingangsdatum
24.01.1996
Schenker*in / Verkäufer*in

Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich (Schenkerin)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Vorbesitzer*in

Aus einer englischen Sammlung. 1996: Schenkung Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich.

Inventarnummer
VMR 277

Bibliografie und Quellen

Literatur

L'art du peintre-verrier. Vitraux français et suisses XIVe–XVe siècle. (Catalogue d'exposition Bourges, Le Parvis des Métiers 28 mai – 28 décembre1998) Bourges 1998. S. 76–77, Nr. III.

Glasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen aus dem Schweizerischen Museum für Glasmalerei Romont und in der Region von Romont / Raconte-moi le vitrail... Une introduction par le biais d'exemples exposées au Musée Suisse du Vitrail à Romont et de vitraux de la région de Romont. Hrsg. Schweizerisches Museum für Glasmalerei, Schweizerisches Zentrum Für Forschung und Information zur Glasmalerei / Ed. Musée Suisse du Vitrail, Centre de recherche et d'information sur le vitrail. Romont 2001. S. 31, Nr. 14.

Glasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen aus dem Schweizerischen Museum für Glasmalerei Romont und in der Region von Romont / Raconte-moi le vitrail... Une introduction par le biais d'exemples exposées au Musée Suisse du Vitrail à Romont et de vitraux de la région de Romont. Hrsg. / Ed. Vitromusée / Vitrocentre Romont. Romont 2006. S. 30, 31, Abb. 26.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2, Kat.-Nr. 295.

Vgl.

Schneider, Jenny. Die Standesscheiben von Lukas Zeiner im Tagsatzungssaal zu Baden (Schweiz). Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Standesscheiben. (Basler Studien zur Kunstgeschichte Bd. XII) Basel 1954.

Boesch, Paul. Die Zürcherscheiben im Victoria und Albert Museum in London. In: Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 1955. NF 75, Jg. Zürich 1954. S. 68–85.

Schneider, Jenny. Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde. Stäfa o.J. [1971].

Weiteres Bildmaterial

SLM 7894

Ausstellungen

Ab 2006: Dauerausstellung, Vitromusée Romont

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_VMR_277
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Philippe Blanc, Villaz-St-Pierre)
Copyright
© Vitromusée Romont
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Inventar

Referenznummer
VMR_277
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016