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BE_152: Wappenscheibe Abraham von Werdt
(BE_Bern_BHM_1807)

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Titel

Wappenscheibe Abraham von Werdt

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1633
Masse
41.6 x 30.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damast erscheint in einem ovalen Lorbeerkranz das Vollwappen von Abraham von Werdt. Dem Kranz ist seitlich je eine rote Kartusche mit einem geflügelten Engelskopf aufgesetzt. Darüber sitzen in den Zwickeln zwei weibliche Figuren in grünen Röcken. Es handelt sich um die Tugenden der Gerechtigkeit (links) und des Glaubens (rechts). Die blaue Rollwerkkartusche mit dem Stifternamen am Scheibenfuss begleiten zwei stehende weibliche Tugenden. Während sich diejenige links in blauer Kleidung anhand des ihr beigefügten Ankers als Hoffnung zu erkennen gibt, lässt sich diejenige rechts in violettem Gewand, bei der es sich um eine Ergänzung handelt, nicht eindeutig identifizieren. Aufgrund des Palmzweigs in ihrer Hand darf man darin aber die Allegorie des Friedens vermuten.

Iconclass Code
11M31 · Glaube, Fides (Ripa: Fede, Fede catholica, Fede christiana, Fede christiana catholica), als eine der drei theologischen Tugenden
11M32 · Hoffnung, Spes (Ripa: Speranza divina e certa), als eine der drei theologischen Tugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
45A20 · Symbole, Allegorien des Friedens; Pax; Ripa: Pace
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+1) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Werdt, Abraham

Inschrift

[Hr. Abraham von / Werdt Burger der Statt Bern / von der Zÿtt Vogt Zů Arwangen, / 1633].(Ergänzung).
Alein Zů Gott / Mein Hoffnung / statt.
IVSTITIA, FIDES.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Inschriftenkartusche unten und die rechts daneben stehende Frauengestalt neu ergänzt; zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Lohner (1864/67) und von Mülinen (1890) sahen die vorliegende Scheibe noch im südlichen Chorfenster der Kirche Aarwangen (vgl. Kurmann-Schwarz/Trümpler/Hasler 2001). Heute befindet sich an ihrer Stelle eine 1894 geschaffene Kopie. Mit der Ausführung dieser Kopie sowie einer weiteren Scheibe aus Aarwangen (May 1677) wurde Gustav Robert Giesbrecht beauftragt (vgl. Kurmann-Schwarz/Trümpler/Hasler 2001, S. 9).

Abraham von Werdt stiftete die Scheibe in seiner Funktion als Landvogt von Aarwangen. Wahrscheinlich liess er sie, wie wenige Jahre zuvor sein Vorgänger Hans Rudolf Willading, von Abraham Sybold herstellen. Insbesondere die Willading-Scheibe weist enge stilistische und kompositorische Parallelen zu Sybolds signierter Scheibe mit dem Wappen Heimberg im Bernischen Historischen Museum aus (BHM Bern, Inv. 2431).

Abraham von Werdt (1594–1671), der Sohn Lienhards und Herr zu Toffen durch die Heirat mit Anna Knoblauch, wurde 1621 in Bern Grossrat und 1629 Ungelter von Burgern. 1630–1636 amtete er als Landvogt zu Aarwangen. 1637 zum Kleinrat gewählt, war er 1637–1651 Salzdirektor, 1644–1646 Venner zu Gerbern, 1646–1653 und 1659–1666 Deutschseckelmeister sowie 1667–1671 nochmals Venner zu Gerbern. Abraham war viermal verheiratet, seit 1614 mit Anna Knoblauch († 1625), seit 1627 mit Barbara Leyot aus Burgdorf († 1628), seit 1629 mit Elisabeth Andreae aus der Pfalz und seit 1636 mit Johanna von Ernau (1617–1709) (HLS 13/2014, S. 406f.; HBLS 7/1934, S. 491f.; Wegeli 1930).
1663 stiftete Abraham von Werdt als Seckelmeister und Bauherr seine in der Aarauer Fisch-Werkstatt in Auftrag gegebene Wappenscheibe in den Kirchenneubau von Gränichen (Hasler 2002, S. 158f.) und 1666 eine Scheibe in die Kirche Habkern. Als Seckelmeister war er zudem an der Stiftung der Berner Standesscheibe beteiligt, die Matthias Zwirn 1650 schuf und worauf sein Wappen festgehalten ist (BHM Bern, Inv. 20465).

Datierung
1633
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit ca.1894 Bernisches Historisches Museum Bern

Vorbesitzer*in

Bis ca. 1894 Kirche Aarwangen.

Inventarnummer
BHM 1807

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 604.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 7.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 121.

Jahres-Bericht des Historischen Museums in Bern pro 1894, Bern 1895, S. 16.

Jahres-Bericht des Historischen Museums in Bern pro 1895, Bern 1896, S. 17, 35.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 54.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 10.

Paul Kasser, Geschichte des Amtes und des Schlosses Aarwangen, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern, Bd. XIX, 1909, S. 171.

Emil Güder, Die Kirche von Aarwangen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 12/1916, S. 225–227.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 120, 122. Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen 1577–1977. Gedenkschrift zu ihrem 400-jährigen Bestehen, Aarwangen 1977, S. 60.

Im Schatten des Goldenen Zeitalters. Künstler und Auftraggeber im bernischen 17. Jahrhundert, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bern, Bern 1995, Bd. 1, Nr. 186.

Brigitte Kurmann-Schwarz/Stefan Trümpler/Rolf Hasler, Die Glasmalereien in der Kirche von Aarwangen. Kunstwissenschaftliche und technologische Untersuchung anlässlich der Restaurierung von 2001, Manuskript, Vitrocentre Romont 2001.

Vgl.

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. X, 1930.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 1188, A 2028; SNM Zürich, Neg. 8260 (Foto Kopie in Aarwangen), 9186 (Hans Zehnder, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_1807
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit ca.1894 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventar

Referenznummer
BE_152
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016