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BE_176: Wappenscheibe Peter von Englisberg, Johanniterkomtur zu Münchenbuchsee
(BE_Bern_BHM_373)

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Titel

Wappenscheibe Peter von Englisberg, Johanniterkomtur zu Münchenbuchsee

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1510
Masse
42.4 x 31 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen des Peter von Englisberg befindet sich vor hellblauem Damastgrund auf grünem Wiesengrund. Umfasst wird es von einer spätgotischen, in Grisaille- und Silbergelbbemalung ausgeführten Rahmung aus Ast- und Blattwerk mit dreifachem Bogen. An diesem befestigt ist das Wappenschildchen des Johanniterordens.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46A1241(ST. JOHN) · Johanniterorden
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Englisberg, Peter von; Johanniterorden

Inschrift

fr. peter. vo. engelsperg komedur diβ huβ 1510.
15 10.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Wappenlöwe, der Grossteil der linken Säule und möglicherweise ein Damaststück neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts: Restaurierung durch Johann Heinrich Müller, Bern? In der von Müller erhaltenen Pause der Scheibe (s. u.) ist die linke Säule weggelassen. Diese dürfte demnach von ihm ergänzt worden sein.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Zur Zeit Carl Friedrich Ludwig Lohners befand sich die 1510 von Peter von Englisberg in Auftrag gegebene Scheibe in der Kirche von Bremgarten bei Bern (vgl. dazu auch Rahn 1881; Thormann/von Mülinen 1996). Lohner sah dort zu seiner Zeit noch weitere Glasgemälde, darunter auch die ebenfalls 1510 datierte Stiftung von Johannes Heggenzer von Wasserstelz, des Johannesordensmeisters der deutschen Lande sowie Komturs zu Bubikon und Wädenswil. Diese beiden Glasgemälde von 1510 hebt Lohner besonders hervor, indem er sie als "zwei sehr schöne Scheiben, etwas beschädigt" bezeichnet (so die Angabe in seinem Manuskript im Besitz des Bernischen Historischen Museums [BHM, Inv. 26709], vgl. dazu Heinz Matile: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern). Dieselben wurden 1510 sicher an den gleichen Ort gestiftet. Nach den überzeugenden Darlegungen von Ivan Andrey aus Fribourg (schriftliche Mitteilung 11.8.2014) muss es sich bei ihrem Bestimmungsort jedoch nicht um die Kirche Bremgarten, sondern um die Johanniterkomturei von Münchenbuchsee gehandelt haben. Andrey verweist dabei auf die Inschrift der Scheibe des Peter von Englisberg, worin sich derselbe "Komtur dieses Hauses" nennt. Als Komtur von Münchenbuchsee in der Zeit von 1507 bis 1529 wird Peter von Englisberg das Glasgemälde 1510 also wohl für die dortige Kirche in Auftrag gegeben haben. Gleichzeitig wird dorthin auch die Wappenstiftung von Johannes Heggenzer gelangt sein. Für die Komturei Münchenbuchsee als Bestimmungsort spricht gleichfalls der Umstand, dass Peter von Englisberg 1529 diese zusammen mit derjenigen von Thunstetten bei der Reformation 1529 an Bern abtrat und im Gegenzug Schloss Bremgarten als Altersresidenz bezog. Demnach dürfte er damals die beiden Scheiben von Münchenbuchsee nach Bremgarten in die Kirche überstellt haben.
Die Freiherrschaft Bremgarten war von 1306 bis zur Reformation im Besitz des Johanniterordens Münchenbuchsee. Unter ihm wurde die dortige Kirche im 14./15. Jh. umgebaut.

Peter von Englisberg (1470–1545), der Sohn von Dietrich I. und der Magdalena von Praroman sowie der Bruder von Dietrich II., trat 1498 in den Johanniterorden ein. Auf Rhodos, wo er seine Ausbildung erhielt, stritt er gegen die Türken. Von 1504 bis zu seinem Tod diente er als Johanniterkomtur zu Freiburg, Hohenrain und Reiden. Er war auch Vorgesetzter der Komtureien in Münchenbuchsee (1505–1529), Basel und Rheinfelden (1508–1530) sowie Thunstetten (1526). Sein Grabmal befindet sich im Chor der St. Johannskirche in Freiburg (Bergmann 2014, Kat., S. 465).
Von ihm gibt es die Scheibe von 1510 im Bernischen Historischen Museum. Eine auf ihn bezügliche Nachstiftung von 1558 kam 1936 im Kunsthandel zum Vorschein (Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 31625). Eine verschollene Scheibe von 1519 ist durch eine Pause von Johann Heinrich Müller in dessen Nachlass im BHM (Inv. 55871; als Depositum im Vitrocentre Romont) dokumentiert. In dieser Pause sind einige kleine Feder leer geblieben. Auf dieser Pause befindet sich die Notiz: Steinegger oder Funk.

Weder Hans Lehmanns (1913/15) Zuschreibung der Scheibe an Lukas Schwarz noch diejenige Heinz Matiles (BHM Bern, Inv.-Register zu den Scheiben des BHM) an Hans Funk vermögen zu überzeugen. Beim gegenwärtigen Kenntnisstand lässt sich diese keinem der namentlich bekannten Glasmaler der Zeit um 1510 zuweisen. Mit Uta Bergmann kann man sich aber fragen, ob ihr Schöpfer allenfalls ein Meister aus Freiburg i. Ü. war (der Scheibenstifter Peter von Englisberg war mit dieser Stadt weit enger verbunden als mit Bern).

Von der Scheibe existieren zwei Pausen Johann Heinrich Müllers. Davon befindet sich die eine im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Inv. LM 24498) und die andere als Depositum des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 55871) im Vitrocentre Romont.

1915 schuf der Luzerner Glasmaler Eduard Renggli für den Rittersaal auf der Habsburg von der Scheibe des Peter von Englisberg eine Kopie mit ausgetauschtem Wappen (auf Wunsch seines Auftraggebers hielt er darin das Wappen Segesser-von Brunegg fest; vgl. SAH 1915, S. 113, Abb. 146).

Datierung
1510
StifterIn

Englisberg, Peter von (1470–1545)

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern. – Ab 1881 Stadtbibliothek Bern (Antiquarium, bis nach 1888). – Danach BHM Bern.

Inventarnummer
BHM 373

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, 2292; SNM Zürich, Neg. 9066 (Lukas Schwarz, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_373
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_176
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema