Forschung
Andreas von Bonstetten (1638–1690), Sohn des Andreas und der Anna Michel sowie Halbbruder des Johann Jakob (1627–1682), wurde 1664 Mitglied des Grossen Rats zu Bern und 1676 Schultheiss zu Burgdorf (HBLS 2/1924, S. 308; Kessel 2015).
Neben dieser Wappenscheibe von 1678 aus der Kirche Hasle hat sich eine weitere, 1677 datierte Scheibe Andreas von Bonstettens in Privatbesitz (BE_8859) erhalten. Eine von ihm 1675 gestiftete Scheibe befindet sich zudem in der Sammlung Reding in Schwyz (SZ_44, Meyer 1978, S. 369, Nr. 51).
Die vorliegende Scheibe des damaligen Burgdorfer Schultheissen von Bonstetten ist für den Berner Glasmaler Johann Jakob Güder gesichert, der laut den Amtsrechnungen Burgdorfs 1679/80 acht Wappenscheiben in das umgebaute Gotteshaus Hasle lieferte: "Johann Jacob Güder, dem Glasmahler für 8 in die Kirchen zu Hassli gemachte Ehrenwappen 128 Pf. 4 Sch. 8 d." (zitiert nach Heinz Matile, in: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern; Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]).
Von Palmzweigen umkränzte, vor einem tafelartig gerahmten Grund stehende Wappen findet man mehrfach in Güders gesichertem Werk, so beispielsweise in den Scheiben der Kirchen Gsteig und Kirchenthurnen von 1673 sowie in jenen der Kirche Langnau von 1674.
Datierung
1678
StifterIn
Bonstetten, Andreas von (1638–1690), Schultheiss Burgdorf
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1894 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Aus der Kirche Hasle. 1843 an die Regierung Berns verkauft und ins Kunstmuseum Bern überführt. Ab 1894 Bernisches Historisches Museum, Bern
Inventarnummer
BHM 1909