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BE_270: Bildscheibe Jakob Rubi und Christina Wyss mit Jüngstem Gericht
(BE_Bern_BHM_32487)

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Titel

Bildscheibe Jakob Rubi und Christina Wyss mit Jüngstem Gericht

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Lohner, Kaspar · zugeschr.
Datierung
1623
Masse
31.5 x 20.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Scheibe zeigt in ovaler roter Einfassung das Jüngste Gericht mit dem Erzengel Michael, der mit feurigem Schwert und Schild in seinen Händen den Seligen und den Verdammten nach ihrer Auferstehung den Weg in den Himmel bzw. den Höllenrachen weist. Über das Geschehen wacht der Weltenrichter Christus. Über blauem Wolkenkranz von zwei musizierenden Engeln begleitet, erscheint er in goldener Gloriole auf der Weltkugel thronend. Hinter dem ovalen Hauptbild erhebt sich, kaum sichtbar, eine konkav gebildete Rahmenarchitektur. Auf dieser stehen oben zwei Putten mit den Attributen der Gerechtigkeit (Waage, Augenbinde) bzw. der Weisheit (Schlange) in ihren Händen. Sie halten die grosse grüne Rollwerktafel mit der Bildlegende. Den Scheibenfuss füllt die Schriftkartusche mit dem zentral aufgesetzten Wappen von Jakob Rubi.

Iconclass Code
11G183 · der Erzengel Michael (häufig in Rüstung mit Schwert oder Lanze)
11K · Teufel und Dämonen
11M41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
11U · das Jüngste Gericht
11U21 · die Auferstehung der Toten (beim Jüngsten Gericht)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Rubi, Jakob

Inschrift

Jacob Rubi der Zit Seckelmeister zů / vnderβewen vnd Christina wiβ 1623.
Komend Har jr ge benediten mines / vatters vnd be S[e]zend daβ Rich daβ / üch be reidtet ist, Gand hin aber jr / ver fluchten jn die Ewige verdamnis / die dem Tüflen vnd sinen Englen bereitet ist.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Unten rechts neben dem Wappenschild und in der Ecke oben links im Putto je ein kleines zwickelförmiges Randstück neu ergänzt; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Über Jakob Rubi, Seckelmeister zu Unterseen, ist nichts Weiteres bekannt.

Wie Rudolf Wegeli aufzeigte, bildet dieses Glasgemälde das Pendant zur Scheibe mit der Darstellung von Johannes' Vision des versiegelten, durch das Lamm geöffneten Buches aus dem Jahr 1623 im Museum Saanen (31,2 x 19,9 cm). Laut Wegeli befanden sich die zwei betreffenden Werke vormals in der Kartause Ittingen. Weil ihre Auftraggeber im Berner Oberland ansässig waren, ist es jedoch kaum wahrscheinlich, dass die Kartause Ittingen ihr ursprünglicher Bestimmungsort bildete. Wegeli war es auch, der die zwei genannten Werke mit einer Gruppe stilistisch verwandter, im Bernischen Historischen Museum befindlichen Scheiben in Verbindung brachte (BHM Bern, Inv. 2998, 3108, 6515). Als möglichen Schöpfer dieser Gruppe stellte er dabei den Thuner Glasmaler Kaspar Lohner (1587–1643) zur Diskussion. Weil sich von ihrem Stil her auch die von Lohner monogrammierte, 1640 für Ulrich Frutiger und Hans Bur geschaffene Scheibe (BHM Bern, Inv. 5630) den hier angeführten Glasgemälden anschliessen lässt, erweist sich Wegelis Zuschreibungsvorschlag als berechtigt.

Datierung
1623
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1946 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1945/46 Kartause Ittingen.

Inventarnummer
BHM 32487

Bibliografie und Quellen

Literatur

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. XXVI, 1946, S. 123f., 128.

Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums in Bern, Jg. 45/46, 1965/66 (Bern 1968), S. 622.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_32487
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1946 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_270
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016