Bestelltes Bild

BE_315: Wappenscheibe Theobald (Diebold) von Erlach und Margaretha von Wattenwyl
(BE_Oberhofen_Hilterfingen_refK_ErlachWattenwyl)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe Theobald (Diebold) von Erlach und Margaretha von Wattenwyl

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Funk, Hans · zugeschr.
Dünz, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
um 1530, 1611
Masse
54.2 x 39.3 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor grünem Federdamast stehen die Vollwappen des Theobald von Erlach und der Margaretha von Wattenwyl. Die Rahmung bilden kunstvolle Balustersäulen mit kopfgeschmückten Postamenten und lila Kapitellen, auf denen ein in Grisaille- und Silbergelbmalerei ausgeführter Volutenbogen mit feinen Blattornamenten ruht. Unter den beiden auf grünem Fliesenboden stehenden Wappenschilden nimmt die grüne und rosafarbene Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift einen grossen Platz ein.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen von Erlach, Theobald (Diebold) ; von Wattenwyl, Margaretha

Inschrift

Vβ Gotteβ schickung fiel die sach Daβ Herr Theobald von Erlach : / Ein Herr zů Oberhofen zwar welche Herschafft im vergabet waβ / Ja dem er jezund successiert hat ihm die alβ sim fründ testiert: / namlich vo Herrn von Scharnathal Sälliger gedechtnuβ über al : / Also ist gwüβ waβ Gott beschert : bleibt bÿ dem menschen vnerwert : / Drum man zum lob Gottβ allzÿt ÿl frouw Margreta von Wattenwil : / Deβ Herren lieber gmachel ist Jm sagen Gottβ nach diser frist : / ANNO DOMINI 1611.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Es handelt sich um eine um 1530 vermutlich in der Berner Funk-Werkstatt geschaffene Scheibe, die 1611 offenbar von Hans Jakob Dünz grundlegend erneuert bzw. "ergänzt" wurde. Zu den von Dünz eingefügten Teilen gehören die ganze Schrifttafel mit dem darüber liegenden Fliesenboden, das Von-Wattenwyl-Wappen mit seiner Helmdecke, die Helmzier des Von-Erlach-Wappens und die maskengeschmückte rechte Säulenbasis. Die Helmzier des Von-Wattenwyl-Wappens ist neu ergänzt (geätzt); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1611 Hans Jakob Dünz, Bern: Umänderung einer Allianzwappenscheibe aus der Werkstatt Funks durch Einfügen von neuen Teilen und Ergänzungen.
1974 Konrad Vetter, Bern (Inschrift in Fenster s II/s III: Verglasungen und Restaurationen Glasmalerei K. Vetter Bern 1974).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

1590 vergabte Niklaus von Scharnachtal unter anderem das Schloss und die Herrschaft Oberhofen zusammen mit der Kollatur an die vier Söhne seiner Schwester Barbara und seines Schwagers Albrecht von Erlach, d.h. an Theobald (Diebold), Samuel, Albrecht und Hans. Theobald von Erlach, auf den die Herrschaft zuerst übergegangen war, schenkte die vorliegende Scheibe 1611 in die Kirche Hilterfingen. Sie war schon damals als "Gegenstück" zur Gedenkscheibe des letzten Scharnachtal (Niklaus III.) von 1590 gedacht (vgl. Haller 1905, S. 82). Anstatt jedoch eine neue Scheibe bei einem Glasmaler in Auftrag zu geben, griff Theobald auf eine wesentlich ältere Scheibe seiner Vorfahren zurück und liess diese umgestalten. In der Tat stimmt der Oberteil der Scheibe stilistisch mit Arbeiten aus der Funk-Werkstatt überein. Die Kartusche unten lässt sich hingegen dem Meister der Von-Scharnachtal-Scheibe von 1590, das heisst Hans Jakob Dünz zuschreiben. Theobald von Erlach liess demnach vom Glasmaler Dünz nur die nötigen Teile des Vollwappens seiner Frau von Wattenwyl und die Inschriftentafel in die alte Funk-Scheibe einfügen, um sie kompositorisch, inhaltlich und im Format an die Scheibe seines Onkels und Gönners anzupassen.

Theobald (Diebold) von Erlach (1561–1622) war Mitherr zu Bümpliz und Oberhofen. In Bern wurde er 1588 in den Grossen und 1606 in den Kleinen Rat aufgenommen. 1581 unternahm er zusammen mit dem Geistlichen Sebastian Werro aus Freiburg eine Pilgerreise zum Heiligen Grab nach Jerusalem. 1585 befehligte er die eidgenössische Besatzung von Mülhausen und 1594 ernannte man ihn zum Landvogt von Morges. Theobald heiratete 1585 Margaretha von Wattenwyl († 1641), die Tochter des Petermann und der Anna Maria von Hallwyl (HBLS 3/1926, S. 60; von Erlach 1989, Stamm-Taf. D 1 IX; Kessel 2016).
Wappenscheiben Theobald von Erlachs haben sich in den Kirchen von Jegenstorf (1605) und Hilterfingen (1611) erhalten, eine weitere von 1606 befindet sich im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 57020). Verschollen ist eine 1605 von ihm gestiftete Scheibe (BHM Bern, Foto 29437).

Datierung
um 1530, 1611
Zeitraum
1530 – 1611
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 230.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde Januar 1882, Nr. 1, S. 240.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 20, 66f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 248.

Max Haller, Die St. Andreaskirche in Hilterfingen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 1/1905, S. 79–83.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 236f., Abb. 10 (Hans Funk).

Elisabeth Pistor-Frey, Bekanntes und Unbekanntes von Oberhofen und Hilterfingen, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 1952, Heft 4, S. 177.

Robert Ganz, Hilterfingen und Hünibach. Eine Gegenwart – zwei Vergangenheiten (Berner Heimatbücher 144), Bern/Stuttgart/Wien 2002, S. 145 (hier als Stiftung von 1611 bezeichnet).

Vgl.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F17427&main_person=I53352; 27.7.2016].

Weiteres Bildmaterial

Staatsarchiv Bern, Privatnachlass Howald P 132 (Scheibenfotos 1974, color Neg.); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. 29639 (alte Aufnahme), Neg. Howald 07041 (Jahr 1973); SNM Zürich, Neg. 8208, 8210, 8211, 12745 (Hans Funk), 12745

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Oberhofen_Hilterfingen_refK_ErlachWattenwyl
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Hilterfingen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_315
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema