Forschung
Isaak Steiger (7.3.1669–20.12.1749) wurde am 7. März 1669 als Sohn des Grossrats und Kommandanten von Aarburg Hans Anton (1628–1677) und der Maria von Diesbach in Aarburg geboren. Er erlernte den Beruf eines Notars und wurde 1698 Chorschreiber. 1701 nahm er Einsitz im Grossen Rat in Bern, amtete 1705–1711 als Obervogt von Schenkenberg und 1712 als Kriegszahlherr. 1720 stieg er in den Kleinen Rat auf, war 1725–1729 Venner zu Gerbern, 1729–1732 Deutschseckelmeister und erreichte das höchste politische Amt eines Schultheissen im Jahr 1732. Er diente häufig als Gesandter, u. a. 1732 zu den Verhandlungen des Soldbündnisses mit Frankreich in Solothurn. Der Mitherr zu Gerzensee (1719–1722) war zweimal verheiratet. 1695 ehelichte er Anna Barbara Brun, die Tochter des Alexander und Erbin von Gerzensee. Nach ihrem Tod nahm er 1735 Johanna Elisabeth von Erlach, die Tochter des Grossrats David Friedrich von Erlach und Witwe des Landvogts Abraham Lombard, zur Frau. Isaak Steiger galt lange als Verfasser eines Staats- und Regimentsbuches von Bern, das heute als Werk des Notars Samuel Kirchberger (1655–1718) anerkannt ist. Sein Bildnis von 1734 befindet sich in der Burgerbibliothek Bern (Porträtdok. 5475 in: katalog.burgerbib.ch; HBLS 6/1931, S. 520, mit Bildnis; HLS 11/2012, S. 854). Joseph Anton von Balthasar beschrieb ihn als Mann von hohem Einfluss und Ansehen, der sein jugendliches Handicap einer "schweren Zunge" mit viel Übung überwand (Helvetia 1823, Bd. 1, S. 445).
Isaak Steiger stiftete seine Scheibe als regierender Venner. Er gehörte also zu den Vertretern der Berner Obrigkeit, die ihre Fenster und Wappen aus Anlass des Kirchenneubaus nach Hilterfingen schenkten. Dies belegt auch die Seckelmeisterrechnung von 1728, laut der dem Glasmaler Andreas Fueter 184 Pfund für die Wappenscheiben in die Kirchen von Herzogenbuchsee und Hilterfingen ausbezahlt wurden: "Dem Glaasmahler Fueter für Mrghhrn. Ehrenwaapen wie auch Mrhhrn. Teutsch Seckelmeister und Venneren in die Kirchen zu Herzogenbuchsee, und Hilterfingen zalt An d 184 lb" (Keller-Ris 1915). Unter den Vennerscheiben von 1728 ist diejenige Wolfgang von Mülinens (vgl. Kirche Herzogenbuchsee) nicht mehr erhalten.
Wappenscheiben Isaak Steigers haben sich auch in den Kirchen von Frutigen (1728), Herzogenbuchsee (1728) und Stettlen (1730) erhalten. Sie stammen alle aus der Glasmalerwerkstatt Andreas Fueters. Die Glasgemälde in Frutigen, Herzogenbuchsee und Hilterfingen sind zudem völlig analog gestaltet.
Datierung
1728
StifterIn
Steiger, Isaak (1669–1749), Venner
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).
Vorbesitzer*in