Forschung
Emanuel Willading (31.7.1673–25.2.1738), Sohn des Militäringenieurs Johann und der Marie Manuel sowie Enkel des Hans Rudolf (1595–1679), wurde 1701 substituierter Kriegsratsschreiber. Er heiratete im Jahr 1705 Anna Katharina Herport (* 1686), Tochter des Landvogts Samuel Herport. Ein Jahr später hatte er das Amt des Kriegsrats- und Stiftsschreibers inne. Ab 1710 sass er im Grossen Rat in Bern und amtete 1719–1725 als Landvogt von Lausanne. 1725 stieg er in den Kleinen Rat auf. Willading hatte zweimal das Amt des Venners inne: 1726–1731 und 1734–1738. Er diente mehrfach auch als Tagsatzungsbeamter (HBLS 7/1934, S. 542; HLS 13/2014, S. 483).
Emanuel Willading stiftete seine Scheibe als regierender Venner. Er gehörte also zu den Vertretern der Berner Obrigkeit, die ihre Fenster und Wappen aus Anlass des Kirchenneubaus nach Hilterfingen schenkten. Dies belegt auch die Seckelmeisterrechnung von 1728, laut welcher dem Glasmaler Andreas Fueter 184 Pfund für die Wappenscheiben in die Kirchen von Herzogenbuchsee und Hilterfingen ausbezahlt wurden: "Dem Glaasmahler Fueter für Mrghhrn. Ehrenwaapen wie auch Mrhhrn. Teutsch Seckelmeister und Venneren in die Kirchen zu Herzogenbuchsee, und Hilterfingen zalt An d 184 lb" (Keller-Ris 1915). Unter den Vennerscheiben von 1728 ist diejenige Wolfgang von Mülinens (vgl. Kirche Herzogenbuchsee) nicht mehr erhalten.
Wappenscheiben Emanuel Willadings haben sich auch in den Kirchen von Frutigen (1728), Herzogenbuchsee (1728) und Stettlen (1730) erhalten. Sie stammen alle aus der Glasmalerwerkstatt Andreas Fueters. Die Glasgemälde in Frutigen, Herzogenbuchsee und Hilterfingen sind zudem völlig analog gestaltet.
Datierung
1728
StifterIn
Willading, Emanuel (1673–1738), Venner
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1984 Kirchgemeinde Hilterfingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).
Vorbesitzer*in