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BE_430: Figurenscheibe Hans Malagorge (Jean Malegorge) mit hl. Johannes dem Täufer
(BE_Ligerz_refK_Malagorge)

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Titel

Figurenscheibe Hans Malagorge (Jean Malegorge) mit hl. Johannes dem Täufer

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Wildermut, Jakob II. · signiert (Gegenstück)
Datierung
1523
Masse
43.7 x 36 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Vordergrund einer bewaldeten Flusslandschaft steht Johannes der Täufer in rotem Mantel und Fellkleid. Auf dem Buch in seiner Linken sitzt das Gotteslamm mit der Kreuzfahne und zu seinen Füssen befindet sich der Schild mit dem Wappen von Hans Malagorge. Als Rahmung dient eine Arkade aus gelben Balustersäulen und einem hellgrauen Flachbogen mit der Jahreszahl 1523 oben links.

Iconclass Code
11D1311 · das Lamm trägt das Kreuz oder das Kreuzbanner, Agnus Dei als Christussymbol
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
73C1 · die Geschichte von Johannes dem Täufer (Matthäus 3; Markus 1:4-11; Lukas 3:1-22; Johannes 1:19-34)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Malagorge, Hans

Inschrift

HANS MALAGORGE BURGER Zů BIEL 1523.
1523.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Laut Hans Lehmann (1910, S. 244) befanden sich in vielen Scheiben von Ligerz vormals alte Flickstücke, die aus anderen (in die Brüche gegangenen) Stiftungen für die Kirche stammen müssen. In der Neuzeit wurden die Scheiben verschiedenen Restaurationen unterzogen (s. u.). Bei einer oder mehreren davon, wurden die betreffenden Flickstücke durch Ergänzungen ersetzt.
1905: A. Wissler, unter Begleitung von Rudolf Münger, Bern (Staatsarchiv Bern, BB X 1018 Nr. 177, 1648). Was genau damals an den Scheiben gemacht wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor.
1909 Atelier Gustav Robert Giesbrecht, Bern: Restaurierung.
1970 Atelier Eugen Halter, Bern: Restaurierung.
2003 Roland Béguin, Ste-Croix: Reinigung und Konsolidierung der Scheiben.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot (Fellkleid).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Malagorge († vor 1528), Burger zu Biel, stiftete ebenfalls eine Doppelscheibe nach Ligerz. Er war in erster Ehe mit Margaretha Wyttenbach und in zweiter mit einer Angehörigen der Familie Perneta verheiratet. Sein Vater Jakob war Stadtschreiber in Neuenstadt und in Biel, seine Mutter Agnelette Zigerli stammte aus Ligerz. Das Geschlecht starb Ende des 18. Jahrhunderts in Ligerz aus (Lehmann 1910).

Andres Moser (2005) bezweifelt die Originalität der Scheibe. Aufgrund seines Glasbestandes muss das Glasgemälde aber alt sein.
Die Scheibe befindet sich wohl noch an ihrem ursprünglichen Platz neben der Empore. Jakob II. Wildermut signierte die Pendant-Scheibe.

Das Berner Ratsmanual vom 4. August 1546 berichtet von einer Besichtigung der Scheiben in Ligerz: "Predicant von Gleresse. Die fenster besichtigen" (Haller 1900, S. 138).

Datierung
1523
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 237.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 4/1880–83 (Nr. 2, April 1881), S. 213.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 330f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 30, 76f.

Hermann Kasser, Die Kirche zu Ligerz und ihre Glasgemälde, in: Kirchliches Jahrbuch der reformierten Schweiz 4/1898, S. 99f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236.

Hans Lehmann, Die Glasmalerfamilie Wildermut zu Biel und Neuenburg und die Glasgemälde in der Kirche zu Ligerz, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 12/1910, Heft III, S. 240, 244f. (Jakob Wildermut).

Hans Lehmann, Wildermut, Jakob II., in: Schweizerisches Künstler-Lexikon III, 1913, S. 501 (Jakob II. Wildermut).

Werner Bourquin, Beiträge zur Geschichte Biels, Biel 1922, Abb. 9 (Jakob II. Wildermut).

Werner Bourquin, Biel. Ein Führer für Geschichts- und Altertumsfreunde, Biel 1922, S. 41, Abb. 43 (Jakob III. Wildermut).

Gustave Amweg, Les arts dans le Jura bernois et à Bienne, tome 2, Biel 1941, S. 460, Nr. 14 (Jakob II. Wildermut).

Olivier Clottu, Les armoiries des familles bourgeoises anciennes de la Neuveville, in: Schweizer Archiv für Heraldik 83/1969, S. 61, Fig. 149 (Jakob Wildermut).

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 284.

Andres Moser/Ingrid Ehrensperger, Arts et monuments. Jura bernois, Bienne et les rives du lac, Bern-Wabern 1983, S. 114, 116.

Werner Bourquin/Marcus Bourquin, Biel. Stadtgeschichtliches Lexikon, Biel 1999, S. 253, 489f., Abb. S. 490 (Jakob Wildermut).

Andres Moser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. III, Bern 2005, S. 358–365, Abb. 437.

Karin Zaugg u. a., Ligerz Gléresse, Bern 2010, Abb. S. 18/19.

Vgl.

Berchtold Haller, Bern in seinen Rathsmanualen 1465–1565, Teil I, Bern 1900.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 1669, B 45, Neg. Howald 06600/2 (1971); SNM Zürich, Neg. 8906 (3. Fenster im Schiff, Südseite; Jakob Wildermuth II.)

Ausstellungen

Landesausstellung Genf, 1896 (vgl. Rossel 1903)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Ligerz_refK_Malagorge
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirche Pilgerweg Bielersee
Eigentümer*in

Kirchgemeinde

Inventar

Referenznummer
BE_430
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016