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BE_469: Standesscheibe Bern
(BE_Muensingen_refK_Bern)

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Titel

Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Fueter, Andreas · (Erneuerer?), zugeschr.
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
um 1680/1709
Masse
49.9 x 36.2 cm im Licht
Standort
Lage
n III, 3a/b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Die beiden in Rollwerkkartuschen gesetzten Bernschilde werden von einer Erlauchtkrone überhöht. Sie ruhen auf dem kleinen, mit dem Stiftungsjahr versehenen Sockel, der dem Podium am Scheibenfuss vorgelagert ist. Als Schildbegleiter fungieren zwei prächtige, auf dem Podium stehende Löwen, die in ihrer Vorderpranke ein Zepter (Schultheissenstab) beziehungsweise ein Schwert (Richtschwert) als Zeichen von Berns Staatsmacht empor halten. Hinter ihnen erhebt sich vor hellblauem, wolkigem Grund ein nach hinten fluchtendes dreiachsiges Rahmengehäuse, von dessen zentralem Flachbogen eine rote Stoffgirlande mit einem Fruchtbouquet herabhängt.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern

Inschrift

1709.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der linke Teil der Krone und das Glas mit dem rechten Löwenkopf neu ergänzt (die originale Kopfhaltung dieses Löwen dokumentieren die Bernscheiben in Hasle, Leissigen und Hilterfingen; das Foto des SNM Zürich zeigt an Stelle der Ergänzungen Glaslücken sowie weniger Sprungbleie als heute); mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
2006 Martin Halter, Bern: Sprungsicherung, Nachkitten, Anbringen von Kaltretuschen sowie eines neuen Randbleies und Windeisens, Reinigung.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die meisten alten Glasgemälde der Kirche Münsingen gelangten anlässlich des 1709 errichteten Neubaues dorthin. Gestiftet wurden sie von Bern und mehreren dortigen Amtsherren sowie von Schlossherren und Gutsbesitzern aus der Region Münsingen.

Weil alle übrigen in der Kirche Münsingen befindlichen Glasgemälde von 1709 sich als Arbeiten aus der Werkstatt Andreas Fueters zu erkennen geben, läge es an sich nahe, diesem Meister auch die dortige Bernscheibe zuzuweisen. Kompositionell und stilistisch stimmt die betreffende Scheibe jedoch mit den beiden zweifellos von Hans Jakob Güder († 1691) stammenden Glasgemälden überein, die von Bern 1675 in die Kirche Leissigen und 1678 in die Kirche Hasle gestiftet wurden. Völlig identisch ist ebenfalls die Bernscheibe in der Kirche Hilterfingen mit dem Datum 1727. Ebenfalls von Güder stammend, wurde diese 1727 durch Andreas Fueter "erneuert", indem derselbe darin zumindest das Datum ersetzte. Der Stand Bern stiftete zum 1727 erfolgten Neubau der Kirche Hilterfingen dorthin also offenbar ein neues Fenster und liess dazu seine bereits vorhandene, von Güder geschaffene Wappenscheibe nur aktualisieren. Vieles spricht dafür, dass der Stand Bern 1709 bei der Kirchenerneuerung in Münsingen analog vorging. Demnach hätte man es mit einem aus der Zeit um 1675–1685 stammenden Werk Güders zu tun, in dem Fueter 1709 wohl nur das Glasstück mit dem Datum einfügte. In diesem Fall müsste die Vorgängerkirche in der genannten Zeit freilich irgendwelche (bislang nicht nachgewiesene) Umbauarbeiten erfahren haben. Es lässt sich deshalb auch nicht völlig ausschliessen, dass die Bernscheibe in Münsingen 1709 von Fueter nach einem Entwurf Güders ganz in dessen Stil vollständig neu geschaffen wurde.

Datierung
um 1680/1709
Zeitraum
1675 – 1709
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Münsingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 117.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 228f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 79.

J. Lüdi, Das Kirchenwesen von Münsingen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, 18/1922, S. 213.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 117.

Regula Hug/Hans Maurer/Hans Gugger, Münsingen (Schweiz. Kunstführer), Bern 2004, S. 29f.

Albert Kündig (Leitung), Münsingen. Geschichte und Geschichten, Münsingen 2010, S. 188–191.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Halter 20 (Negativebei Frau R. Sigg, KDP, vgl. Dokumentation Vitrocentre); SNM Zürich, Neg. 9957 (Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Muensingen_refK_Bern
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© reformierte Kirchgemeinde Münsingen
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Münsingen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_469
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016