Bestelltes Bild

BE_622: Wappenscheibe Christoph von Graffenried
(BE_Steffisburg_refK_GraffenriedCh)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe Christoph von Graffenried

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · durch Quelle gesichert
Datierung
1681
Masse
41.5 x 31.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Über der vor dem Podium angebrachten gelb-blauen Inschriftenkartusche steht das von zwei Palmwedeln umkränzte Vollwappen des Christoph von Graffenried. Seitlich wird es von zwei auf dem Podium stehenden Pilastern gerahmt. Hinter dem Wappenschild ragen vor farblosem Grund zwei weitere Stützen in Form von Rundpfeilern in die Höhe. Zwischen ihnen und den Aussenpilastern hängt ein blauer Vorhang herab.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Christoph von Graffenried

Inschrift

[Hr Christoff von / Graffenried Herr Zu / Worb diser Zeit Venner / Vnd deβ Tägliche Rahts / der Statt Bern 1681] (die ergänzte Inschrift eingeklammert).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zahlreiche Gläser neu ergänzt (Schrifttafel mit beiden anschliessenden Eckstücken, Stück der Helmdecke, mehrere Palmwedelteile, Glas in Ecke oben links, Stück im Wappen); drei alte Flickstücke in der oberen rechten Ecke; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1809: Gewisse Fenster (auch im Chor) werden durch Unwetter beschädigt und müssen durch Schreiner Abraham Spring für 10 Kronen repariert werden (Würsten 1979, S. 130).
1824/25: Drei stark verwitterte Fenster werden 1824 durch Tischmacher Abraham Spring für 50 Kronen ersetzt und 1825 liefert dieser nochmals zwei neue Fenster für 32 Kronen (Würsten 1979, S. 130).
1902/03: Bei der Erneuerung der Fenster im Schiff wurden von den 17 alten Scheiben 12 nach Entwürfen Rudolf Müngers in der Berner Werkstatt von Gustav Robert Giesbrecht ergänzt und geflickt. Die restlichen fünf alten Scheiben gelangten damals ins Bernische Historische Museum (Würsten 1979, S. 109, 126: von Münger 1902 restauriert und ergänzt).
1933: Restaurierung durch Louis Halter, Bern (Würsten 1979, S. 126).
1983: Konrad Vetter, Bern.
2005 Martin Halter, Bern: Sprungklebungen, Anbringen von Kaltretuschen, Reinigung.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Christoph von Graffenried (1603–1687), der Sohn Abrahams (1580–1620), trat nach Studien in Lausanne, Genf, Dijon und Paris in die Leibgarde des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien ein.Nach seiner Rückkehr wurde er in Bern 1635 Mitglied des Grossen und 1651 des Kleinen Rats. 1642–1648 amtete er als Landvogt von Nidau. 1654 war er Bauherr und 1657–1685 viermal Venner zu Pfistern. Daneben durchlief er eine militärische Karriere, unter anderem 1655 als Kriegsrat, 1659 als Kommandant der Waadt sowie 1683 als Oberkommandant der deutschen Lande. Er war dreimal verheiratet: seit 1631 mit Anna von Mülinen, der Tochter Josuas und Witwe des Sulpitius Tscharner, seit 1648 mit Barbara Augsburger, der Tochter des Johann Ludwig und Witwe des Samuel Zehender, sowie seit 1659 mit Margaretha Tscharner, der Tochter Samuels und Witwe des Johann Georg von Werdt (HBLS 3/1926, S. 629; HLS 5/2006, S. 588).
Scheiben Christoph von Graffenrieds haben sich in den Kirchen von Habkern (1666), Ringgenberg (1671), Kirchenthurnen (1673), Gsteig (1673), Beatenberg (1673), Langnau (1674), Leissigen (ca. 1675) und Steffisburg (1681) sowie zwei im Schloss Burgistein (von 1668 und 1677) erhalten. Verschollen sind die vormals im Pfarrhaus von Grosshöchstetten (1670) sowie in den Kirchen von Unterseen bei Interlaken (1675), Gampelen (1677), Sigriswil (1678) und Kirchdorf (1679) vorhandenen Glasgemälde des Stifters (Thormann/von Mülinen 1896, S. 64, 72, 86, 91). Zudem befand sich 1978 eine Wappenscheibe von Graffenrieds aus der Zeit um 1660 im Kunsthandel (Kat. Stuker 1978, Nr. 3022).

Die Scheibe Christoph von Graffenrieds gehört zu den obrigkeitlichen Stiftungen nach Steffisburg. In den Abrechnungen des Schultheissen von Thun (Amtsrechnungen) ist die Zahlung an Glasmaler Hans Jakob Güder für die Wappenscheiben Berns in den Chor der Kirche Steffisburg dokumentiert: "Denne Hr. Geüder dem Hr. Glassmahler Zu Bern, auch vermog obigen befelchs für Jhr H. Ehrenwappn in bemelts Chor entrichtet worden 160 Pfund" (Staatsarchiv Bern, Amtsrechnung Thun 1681/82 [B VII, 2019], nach Würsten 1979, S. 83f.). Die Scheibe ist gleich komponiert wie die übrigen drei Vennerscheiben in Steffisburg sowie die Vennerscheiben von 1678 in den Kirchen von Erlach und Hasle.

Eine Pause der Scheibe von Graffenrieds in Steffisburg findet sich im Album des Emanuel Edmund v. Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6202.77).

Datierung
1681
Herstellungsort
Eigentümer*in

Am 2. November 1885 trat der Staat Bern den Kirchenchor an die Kirchgemeinde Steffisburg ab. Der Staat behielt sich aber das Verfügungsrecht über die Glasgemälde im Chor vor und erklärte sich dabei bereit, bei Wegnahme derselben auf Wunsch diese durch Kopien oder andere entsprechende Werke zu ersetzen (Würsten 1979, S. 106f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 302.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 56.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 88, Nr. 8.

Hans Zeller, Steffisburg. Bilder aus der Geschichte von Dorf und Landschaft, Thun 1967, S. 53.

Hans Peter Würsten, St. Stephanskirche Steffisburg. Eine bau- und kunstgeschichtliche Untersuchung, Steffisburg 1979, S. 120–136, Abb. S. 126 (Hans Jakob Güder) (unpubliziertes Typoskript, Vitrocentre Romont).

Christian Schiffmann, Dorf und Landschaft Steffisburg im Laufe der Jahrhunderte, Steffisburg 1983 (Nachdruck der Ausg. von 1916), S. 203f.

Peter Eggenberger/Susi Ulrich-Bochsler, Steffisburg. Reformierte Pfarrkirche, Bern 1994, S. 16, 76.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Vgl.

Galerie Jürg Stuker Bern, Katalog zu Auktionen 167–178, 16. November–6. Dezember 1978.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9829 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Steffisburg_refK_GraffenriedCh
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Steffisburg
Eigentümer*in

Am 2. November 1885 trat der Staat Bern den Kirchenchor an die Kirchgemeinde Steffisburg ab. Der Staat behielt sich aber das Verfügungsrecht über die Glasgemälde im Chor vor und erklärte sich dabei bereit, bei Wegnahme derselben auf Wunsch diese durch Kopien oder andere entsprechende Werke zu ersetzen (Würsten 1979, S. 106f.).

Inventar

Referenznummer
BE_622
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema