Der Vater des Niklaus III. von Diesbach, Ludwig II., war 1484–1514 Besitzer der Herrschaft Landshut und somit Inhaber des Kirchensatzes von Utzenstorf (Kurz/Wegeli). Als solcher schlug er dem Konstanzer Bischof seinen Sohn Niklaus um 1500 als dortigen neuen Kirchherrn (Pfarrer) vor, was dieser akzeptierte. Niklaus III. von Diesbach selbst ist in der Kirche Utzenstorf nicht nur durch seine Scheibengabe, sondern auch durch sein Wappen an der Chordecke verewigt. Gottlieb Kurz und Rudolf Wegeli (S. 40) gehen denn auch davon aus, dass er es war, der 1522 seiner Pfarrei Utzenstorf den Glasgemäldeschmuck zu verschaffen wusste. Ihnen zufolge soll damals die Instandstellung und Ausschmückung der Kirche auf seine Initiative hin zustande gekommen sein, wobei sie glauben, dass er damit in der Gemeinde Stimmung gegen die Reformation zu machen versuchte. Dabei bleibt aber zu beachten, dass 1522 die Herrschaft Landshut und die Rechte über die Kirche Utzenstorf nicht mehr im Besitz der von Diesbach, sondern bereits in dem von Bern waren.
Erhard Kastler († 10.5.1525), der Sohn Walther Wicks und Anna Barters, entstammte einem angesehenen Bürgergeschlecht von Kaiserstuhl. Seinen Namen hatte er von seiner Grossmutter väterlicherseits, Verena von Castel oder Casteln, der Tochter des Burgherrn Walther von Castel auf Liebenberg bei Mönchaltorf. Erhard Kastler war von 1512 bis zu seinem Tod Abt des Zisterzienserklosters St. Urban. Nachdem die Abtei im April 1513 einem Brand zum Opfer gefallen war, setzte er ihre Wiederherstellung in Gang. Zudem gelang es ihm, das kulturelle Ansehen St. Urbans durch die Klosterschule zu heben (Helvetia Sacra III, 3.1, S. 412). Weshalb Kastler um 1522 die Doppelscheibe in die Kirche Utzenstorf verehrte, lässt sich nicht schlüssig beantworten. Gottlieb Kurz und Rudolf Wegeli weisen diesbezüglich aber darauf hin, dass Kastler in Utzenstorf begütert war. Es könnte demnach sein, dass er die Scheibengabe nach Utzenstorf aufgrund der Verbindungen machte, die er dorthin als Güterbesitzer besass.
Ausser der nach Utzenstorf verehrten Wappengabe stiftete Kastler 1518 ein Glasgemälde in die Stiftskirche Zofingen (Hasler 2002, Kat.-Nr. 174) und 1522 eine von Hans Funk signierte Doppelscheibe ins Kloster Wettingen (Hoegger 2002, S. 319f., Farbabb. S. 126f.).
Die acht 1522 in den Kirchenneubau gestifteten, stilistisch einheitlichen Scheiben entstanden alle in der gleichen Werkstatt. Hans Lehmann identifiziert dieselbe mit derjenigen Hans Funks. Ihm zufolge besitzt zwar nur die Doppelscheibe des Klosters St. Urban wirklich typische Stilmerkmale Funks. Zu verweisen gilt es diesbezüglich insbesondere auf die beiden den gleichen Schablonendamast und ganz ähnlich zusammengestückte Frührenaissance-Rahmungen besitzenden Figurenscheiben, die Abt Erhard Kastler 1522 dem Zisterzienserkloster Wettingen schenkte und die von Hans Funk signiert sind (s. o.). Die Figur des hl. Bernhard in Utzenstorf erinnert zudem an diejenige auf dem ebenfalls Funk zuzuweisenden Glasgemälde, das Kastler 1518 der Stiftskirche in Zofingen verehrte (s. o.). Mit Werken Funks gut vergleichbar sind aber auch andere Utzenstorfer Glasgemälde. Die Berner und Solothurner Standesscheiben besitzen so beispielsweise enge Parallelen zu den Stiftungen von Lausanne, Bern und Freiburg im Lausanner Rathaus, die 1528 nachweislich in dessen Berner Werkstatt geschaffen wurden (Grandjean 1965, S. 415f., Fig. 321–323). Die im Sinne der Renaissance voluminös und monumental gestalteten Utzenstorfer Figuren rufen zudem unweigerlich diejenigen auf den um 1526 sicherlich in der Funk-Werkstatt ausgeführten Glasgemälden der Kirche in Crevoladossola in Erinnerung (Trümpler 1999, Abb.1, 2, 5–9, 11–13). Lehmanns Zuschreibung ist deshalb zweifellos berechtigt.
Von der Figurenscheibe des hl. Bernhard gibt es eine Pause Hans Drenckhahns in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont. Der Heilige ist in Bleistift gezeichnet und die Pause ist durchlöchert. Es sind darauf aber nur der linke Rahmenteil, die Figur und das Wappen sowie in den Konturen die rechte Rahmensäule festgehalten. Die Bleilinien sind in braunem Stift angegeben. Die Pause befindet sich in der Mappe mit der Bezeichnung: "Bernhard u. Urban / Kirche Utzenstorf / 1940–1941". Zudem existiert von vorliegender Scheibe eine Pause von 1829 im Bernischen Historischen Museum in Bern (BHM Bern, Inv. 15108).
Alle acht Glasgemälde sind heute ins zweite Feldpaar des jeweiligen Fensters eingefügt. 1915 waren sie nach Hans Lehmann im Feld darüber (3a/b) platziert. Nach Johann Rudolf Rahn sowie Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen befand sich die Scheibe mit dem hl. Bernhard zusammen mit ihrem den hl. Urban darstellenden Pendant 1882 beziehungsweise 1896 im Fenster der südlichen Chorschrägseite (s II). Vermutliche waren diese dort bereits ursprünglich eingesetzt.