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BE_812: Figurenscheibe Hans (Johann) von Erlach mit Johannes dem Täufer
(BE_Bern_BHM_355)

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Titel

Figurenscheibe Hans (Johann) von Erlach mit Johannes dem Täufer

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Funk, Hans · zugeschr.
Datierung
1515
Masse
92 x 55.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Johannes der Täufer steht vor blau-schwarzem Damastgrund auf einer krabbengeschmückten Konsole. Der in ein härenes gelbes Gewand und einen roten Mantel gehüllte Patron des Stifters weist mit seiner rechten Hand auf das Lamm Gottes, das mit der Kreuzfahne auf dem Buch in seiner Linken sitzt. Die Seitenrahmung bildet je ein Pfeiler mit Dienst. Darüber setzt reich mit Krabben besetztes, ineinander verschlungenes Astwerk an, das sich nach Hans Lehmann ursprünglich im oberen Masswerkfeld fortgesetzt haben dürfte.
Diese Figurenscheibe bildet das Pendant zu derjenigen mit dem Pilgerheiligen Jakobus.

Iconclass Code
11H(JOHN THE BAPTIST) · Johannes der Täufer; mögliche Attribute: Buch, Schilfkreuz, Taufgefäß, Honigwabe, Lamm, Stab
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die rechte Hälfte des Podiums, ein Glas in der rechten Seitenrahmung mit dem angrenzenden Damaststück und kleine Stücke links vom Heiligenkopf neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Nach 1880 Johann Heinrich Müller, Bern? Um 1879 kamen die vier 1515 von Hans von Erlach in die Kirche Jegenstorf gestifteten Scheiben nach Bern in die Sammlung von Friedrich Bürki und von dort 1882 ans Bernische Historische Museum. Für die Kirche Jegenstorf wurden damals von Johann Heinrich Müller vier Kopien davon angefertigt. Die Annahme liegt damit nahe, dass dieser Berner Glasmaler nicht nur mit der Herstellung der Kopien, sondern auch mit der Restaurierung der Originale beauftragt war.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Aussschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans von Erlach, Herrschaftsinhaber zu Jegenstorf (die ganze Herrschaft übernahm er in Teilen im Laufe der Jahre von seinen Brüdern Burkhard und Diebold sowie von seinem Vetter Hans), besass in der dortigen Kirche zunächst die eine Hälfte des Patronatsrechtes an der Kaplanei des Johannesaltars (die andere Hälfte übernahm er 1519 von seinem Vetter Hans dem Älteren). Dieser von einem Kaplan besorgte Altar stand anfänglich in einer an die Kirche angebauten Kapelle, deren Kollatur 1478 den Brüdern Hans und Rudolf von Erlach zustand. Nach der Erneuerung der Kapelle um 1505 wurde diese beim Kirchenneubau 1514 abgebrochen und ihr Johannesaltar im Kircheninnern auf der Südseite des Schiffs wieder errichtet. Dieser Bereich stand Hans von Erlach zu und dementsprechend liess er ihn beim Neubau kostbar ausschmücken (vgl. Lehmann, Jegenstorf 1915; Trümpler 1989).

Die vier zusammengehörenden, von Hans von Erlach gestifteten Scheiben mit dessen Wappen, demjenigen seiner Gemahlin Magdalena von Mülinen sowie den Heiligen Johannes und Jakobus besitzen enge stilistische Parallelen zum Werk Hans Funks, etwa zur signierten Scheibe Bremgartens von 1501 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 20274) und lassen sich somit diesem Glasmaler zuweisen.
In Jegenstorf befinden sich Kopien der vier Scheiben, die Johann Heinrich Müller ausführte. Zwei weitere, vom Berner Glasmaler Giesbrecht geschaffene Kopien der Erlach-Scheiben aus Jegenstorf wurden 1895 in Stein am Rhein ausgestellt (Kat. St. Georgen 1895, S. 29).

Hans (Johann) von Erlach (1474–1539), der Sohn des Rudolf (1448–1507), war seit 1500 mit seiner Stiefschwester Magdalena von Mülinen, der Tochter Hans Friedrichs und der Barbara von Scharnachtal, verheiratet. Er war Herr zu Hindelbank, Jegenstorf, Riggisberg (seit 1520) und Spiez (1522 von seinem Vetter Ludwig vermacht und 1527 damit belehnt). Er wurde 1501 des Grossen Rats zu Bern, 1506 Landvogt von Grandson, 1508 des Kleinen Rats und 1516 Kastvogt des Kartäuserklosters Thorberg. 1519–1539 hatte er alternierend das Berner Schultheissenamt inne. 1528 war er Oberbefehlshaber gegen die aufständischen Oberländer sowie 1529 und 1531 Hauptmann im Kappelerkrieg. Als 1528 die Propstei Rüeggisberg aufgehoben wurde, erhielt er von Bern dort die niedere und teilweise die höhere Gerichtsbarkeit (HLS 4/2005, S. 256; von Erlach 1989, S. 98–110, 124–126). Schultheiss Hans von Erlach stiftete zusammen mit seinem Amtskollegen Wilhelm von Diesbach eine der Tafeln des zwischen 1517 und 1519 von Niklaus Manuel geschaffenen Totentanzes. Die entsprechende Tafel zeigt sein Wappen und dasjenige seiner Frau (von Erlach 1989, Abb. S. 110, Stamm-Taf. C VII).
Neben seiner Scheibe aus Schloss Worb im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 23608) besitzt dieses Museum von ihm vier Scheiben von 1515 aus der Kirche Jegenstorf (Inv. 355–358). Zerstört ist seine 1519 in die Kirche Hindelbank gestiftete Doppelscheibe, worauf Hans von Erlach mit Johannes dem Evangelisten dargestellt war (vgl. Lehman 1913). Im Kartäuserkloster Thorberg, wo er Kastvogt war, gab es von ihm offenbar auch eine Scheibe (Haller 1900, S. 130). Er oder sein Sohn Hans (Johann) Rudolf müssen den Auftrag zur Ausführung der später in Hindelbank zerstörten Scheibenfolge für das Bubenberg'sche Sässhaus in Bern erteilt haben (vgl. Lehmann 1913).

Datierung
1515
StifterIn

Erlach, Hans (Johann) von (1474–1539) · Mülinen, Magdalena von

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1881 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1881 Slg. Friedrich Bürki, Bern (seit 1879 als Teil der Sammlung Friedrich Bürkis im Kunstmuseum Bern).

Inventarnummer
BHM 355

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt Bern, Neg. Hesse B 1156, Neg. Howald 06668/16; SNM Zürich, Neg. 6568, 9194 (Hans Funk), 9191

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_355
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Stefan Rebsamen
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1881 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_812
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema