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BE_840: Bildscheibe Sulpitius Haller mit Christus und der Samariterin am Brunnen
(BE_Bern_BHM_2288)

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Titel

Bildscheibe Sulpitius Haller mit Christus und der Samariterin am Brunnen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1563
Masse
32 x 21.4 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor einer reich mit Stadtkulissen bestückten Berg- und Seelandschaft sitzt Christus in violettem Gewand auf dem Brunnen, aus dem die rotgekleidete Samariterin Wasser schöpft (Jo 4, 1–30). Die Szene umrahmt eine mit gekrönten Büsten, geflügelten Engelsköpfen und Löwenmasken dekorierte Renaissance-Architektur aus gelben Pfeilern mit grünen Basen und roten Kapitellen sowie einem grünen Volutengiebel. Die beiden Zwickelfelder füllen zwei hornblasende Putten. Am Scheibenfuss steht das Wappen des Sulpitius Haller zwischen dem Schriftband mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
48C7352 · Horn, Trompete, Kornett, Posaune, Tuba
73C72212 · Christus und die Samariterin: er sitzt an Jakobs Brunnen und fragt sie, ob er aus ihrem Krug trinken kann
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Amorette · blasen · Brunnen · fragen · Getraenk · Horn · Jakobs Quelle · Kornett · Krug · Posaune · Putto · Trompete · Tuba
Heraldik

Wappen Sulpitius Haller

Inschrift

H. Sulbitzius Haller Alt Seckelmeister zů Bern 1563.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Sprung; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes und rosa Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe (beidseitig aufgetragen).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Sulpitius Haller († 1564) war ein Sohn des Johannes Haller und der Verena Zerer. Er durchlief eine steile politische Laufbahn. 1525 wurde er Grossrat in Bern und 1526–1530 amtete er als Stiftsschaffner am St. Vinzenzenstift sowie 1530–1537 als Landvogt zu Lenzburg. 1538–1558 sass er im Kleinen Rat, wurde 1539 Venner zu Gerbern und hatte 1540–1552 das Amt des Deutschseckelmeisters inne. 1528 beteiligte er sich als Fähnrich am Zug ins Berner Oberland und 1531 als Landvogt im Zweiten Kappelerkrieg. 1529 hatte er bereits nach dem Ersten Kappelerkrieg als Mitgesandter an den Friedensverhandlungen in Zürich teilgenommen. Sulpitius Haller war ein eifriger Verfechter des neuen Glaubens. Als Stiftsvogt von St. Vinzenz in Bern führte er entsprechende Stiftsrechnungen ein. Nach Amweg (1941) war Sulpitius Haller auch "économe du chapitre de Moutier-Grandval". Der erfolgreiche Politiker war mit Barbara Flühmann († 1563) verheiratet, die ihm vier Kinder schenkte. Er starb am 8. Dezember 1564 an der damals grassierenden Pest (HLS 6/2007, S. 63).
Sulpitius Haller war nachweislich ein grosszügiger Scheibenstifter. 1553 datiert der Riss einer Rundscheibe für ihn und seine Frau Barbara Flühmann. Die Zeichnung befand sich 1980 im Zürcher Auktionshandel und wird heute im Getty Museum in Los Angeles aufbewahrt (Inv. 89.G.G.18; Hasler 1996/97, Bd. 1, Abb. 182.1; Kat. Getty Museum 1997, S. 294 [hier dem Schaffhauser Glasmaler Hieronymus Lang zugeschrieben]). 1563 entstand, wohl im Umkreis des Glasmalers Joseph Gösler, ein weiterer Riss zu einer Rundscheibe des Paares (Hasler 1996/97, Bd. 1, S. 175f., Kat.-Nr. 182). Beide setzen das Allianzwappen ins Zentrum der Scheibe. Dagegen nimmt eine runde undatierte Bildscheibe um 1550 für den damals amtierenden Seckelmeister Sulpitius Haller wiederum das Thema der Samariterin am Brunnen auf (BHM Bern, Inv. 62558). Vormals existierte zudem eine von Haller 1579 gestiftete Scheibe im Schloss Unterseen (vgl. die Amtsrechnungen Unterseens nach Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]).

Die vorliegende Scheibe befand sich 1895 in einem Schrank in der Préfecture von Moutier (Jahresbericht BHM Bern 1895). Sie wurde von Alfred Scheidegger 1947 dem Berner Glasmaler Joseph Gösler zugeschrieben, der zwischen 1540 und 1585 öfters in den Quellen erwähnt wird und den Scheidegger daher als Hauptmeister im derzeitigen Bern ansah. Es hat sich jedoch weder eine signierte, noch eine anhand der Quellen eindeutig für Gösler gesicherte Scheibe erhalten. In der fraglichen Zeit wirkten zudem mehrere Glasmaler, deren Werkverzeichnisse auf ebenso unsicheren Grundlagen fussen. Eine Zuschreibung der Haller-Scheibe muss somit offen bleiben.
Die Szene mit Christus und der Samariterin ist ganz ähnlich schon auf der 1556 datierten, verschollenen Scheibe von Benedikt Mattstetter gestaltet, die Scheidegger ebenfalls Gösler zuwies (Scheidegger 1947, Nr. 14; SNM Zürich, Foto 20558; ehem. Sammlung des Grafen von Harrach, Schloss Oberhofen). Eng verwandt ist ausserdem die Scheibe des Hans Rudolf Hagenberg im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 36357).

Datierung
1563
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1895 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1895 in einem Schrank des Amthauses (Préfecture) in Moutier (vgl. Nachweisakten BHM Bern).

Inventarnummer
BHM 2288

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahres-Bericht des Historischen Museums in Bern pro 1895, Bern 1896, S. 17, 37.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], Taf.-Abb. XX.

Hermann Kasser, Katalog des Historischen Museums in Bern (4. Aufl.), Bern 1897, S. 143.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 6.

Hans Rott, Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweiz. Kunstgeschichte im 15. und 16. Jh., Bd. 3, Text, Stuttgart 1938, S. 233, Anm. 3.

Gustave Amweg, Les arts dans le Jura bernois et à Bienne, tome 2, Biel 1941, S. 465.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947, S. 37f., 84, 106, Nr. 11, Farbtaf. S. 39 (Joseph Gösler).

Der hinkende Bot 1985, Abb. S. 69.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Le vitrail en Suisse au temps de la Réforme. Destructions, conservation et nouvel essor, in: Revue de l'Art No 167/2010-1, S. 64f., Abb. 6.

Vgl.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

European Drawings. Catalogue of the collections. The G. Paul Getty Museum, Bd. 3, Los Angeles 1997.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9151 (Mathis Walther, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_2288
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1895 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_840
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016