Zwei an ihren unteren Enden mit einer blauen Schleife zusammengebundene Palmblätter rahmen das vor gelben Grund gesetzte und von einer Freiherrenkrone mit drei Perlen bekrönte Wappen des Gabriel von Erlach. Im geschweiften Oberbild sind Waffentrophäen dargestellt. Am Fuss steht die Gabriel von Erlach gewidmete Inschrift.

Je ein Glasstück am unteren Rand in der Inschrift und unten im rechten Palmwedel bei zwei Restaurierungskampagnen neu ergänzt (s. u.); Glasausbrüche Mitte des linken Randes; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Restaurierungen
19. und frühes 20. Jahrhundert: Bei zwei nicht näher dokumentierten damaligen Restaurierungen wurde je ein Glasstück ergänzt.
1949/50 Louis Halter, Bern: Neuverbleiung.

Das in der Schlosskirche ursprünglich im Seitenschifffenster Süd III eingefügte Werk ist eine Gedenkscheibe für Gabriel von Erlach (1639–1673), den Sohn von Franz Ludwig (1575–1651). Er war Herr zu Spiez und Hauptmann im Dienste des französischen Königs. Er starb 1673 im Regiment von Erlach bei Boldengrave in Holland an Schlachtverletzungen und wurde in Arnheim beigesetzt. Verheiratet war er seit 1668 mit Katharina Tillier (1650–1722), der Tochter des Seckelmeisters Hans Rudolf und der Elisa Thellung (von Erlach 1989, Stamm-Taf. C 1 XI).

Ausser der von Hans Jakob Güder signierten Scheibe des Gabriel von Erlach (1639–1673) stammen im Zyklus von diesem Berner Meister die in analoger Weise komponierten Glasgemälde von Albrecht von Erlach (1614–1652), Hieronymus (1607–1662) und Johann Rudolf von Erlach (1634–1711), Johann Jakob von Erlach (1628–1694), Johann Rudolf dem Älteren von Erlach (1585/86–1643), Johann Rudolf dem Jüngeren von Erlach (1630–1693) und Sigmund von Erlach (1614–1699). Von Güder geschaffen wurde auch die Wappenstiftung der Freiherrschaft Spiez (vgl. Hasler 2003, S. 16f.).