Bestelltes Bild

BE_1078: BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_Johann
(BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_Johann)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe Johann Jakob von Erlach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1676
Masse
71 x 48.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Zwei an ihren unteren Enden mit einer blauen Schleife zusammengebundene Palmblätter rahmen das vor gelben Grund gesetzte und von einer Freiherrenkrone mit sieben Perlen bekrönte Wappen des Johann Jakob von Erlach. Im geschweiften Oberbild sind in zwei symmetrisch angeordneten Gruppen Waffentrophäen dargestellt. Am Fuss steht die Johann Jakob von Erlach gewidmete Inschrift.

Iconclass Code
45L311(+6) · Kriegs- oder Schlachttrophäe (+ Waffen)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
arma · arme · Trophaee · Waffe · weapon
Heraldik

Wappen Johann Jakob von Erlach

Inschrift

Hr. Johan Jacob [von Erlach Frei=]/ herr Zů Spietz, der Kö=[nigl. Maÿestat zu Frank=] / reich beÿderen Kriegeßheern [wohl bestellt gewesener] / Oberster Über Ein Regement [Fůeßtruppen] / der Schweitzerischen [Nation zu diensten ihr] / Haubtman [1628–1694] (in eckigen Klammern die ergänzten Inschriftenteile).
nachgemalt(?) LH 1950 (auf dem ergänzten Glasstück in der Ecke oben links; das Monogramm Louis Halters auch auf dem ergänzten Glasstück rechts oberhalb der Schrifttafel).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der linke Teil des Oberbildes, der rechte Palmzweig mit Ausnahme seiner Spitze, die rechte Hälfte des Schriftfelds und vermutlich zwei Stücke des Wappens bei zwei Restaurierungskampagnen (s. u.) neu ergänzt; Glasausbrüche oben rechts und unterhalb des Wappens; Sprünge und Sprungbleie; die erneuerte Verbleiung beschädigt (die Schrifttafel abgebrochen). Die Gläser mit dem linken Palmzweig sind zur Sicherung der Bemalung mit Firnis überzogen.
Restaurierungen
Um 1800: Einsetzen von Ergänzungen. Diese heute im Museumsdepot befindlichen Ergänzungen wurden von Louis Halter 1950 durch neue ersetzt (s. u.). Es handelt sich um vier grössere Gläser (Teil der Inschrift und Stücke mit Palmblattmotiv) sowie um zwei kleinere, die Halter zusammen mit älteren Ergänzungen aus einer anderen Scheibe mit Wachs auf einer Glasplatte befestigte. Laut den vermutlich von Halter auf diesen mehrheitlich in Öl gemalten Ergänzungen eingeritzten Bemerkungen sollen dieselben aus der Zeit um 1920 stammen. Da sie in Kaltbemalung ausgeführt sind, dürften sie aber wesentlich älter sein (1770–1820/30?).
19. Jahrhundert: Ergänzung des Eckstücks oben links und möglicherweise von Teilen im Wappenschild.
1950 Louis Halter, Bern: Einsetzen mehrerer Ergänzungen (an Stelle älterer) und Neuverbleiung. Zudem wurde das ergänzte Glasstück oben links von Halter nachgemalt.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb in blassem und sattem Ton, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe; die bräunlichgelbe Grundfarbe kombiniert aus feiner vorderseitiger Schwarzlotlasur und rückseitig aufgetragenem blassem Silbergelb; auf der Schrifttafel dünner Grisailleüberzug.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die in der Schlosskirche Spiez ursprünglich im Chorfenster Süd II eingefügte Scheibe zeigt das Wappen Johann Jakob von Erlachs (1628–1694), des Sohnes von Franz Ludwig (1575–1651) und bis 1671 Mitherrn zu Spiez. Er war seit 1658 Hauptmann in französischen Diensten, 1671–1694 erster Kommandant des Regiments von Erlach in Frankreich sowie Teilnehmer an Feldzügen in den Niederlanden und Spanien. Er wurde 1677 Maréchal de camp und 1688 Generalleutnant. Weil Johann Jakob von Erlach 1671 in Schulden steckte, verkaufte er damals seinen Anteil an der Herrschaft Spiez an Sigmund von Erlach. Zum katholischen Glauben konvertiert, verlor er in Bern 1684 das Burgrecht und all seine Ämter. In der Folge wurde er Burger zu Freiburg i. Ü. Er war mit Marie Catherine d'Auzon verheiratet und starb 1694 bei Paris (von Erlach 1989, S. 382–393, S. 387 Abb. des 1671 von Johannes Dünz gemalten Bildnisses des Stifters; HLS 4/2005, S. 256).

Ausser der von Hans Jakob Güder signierten Scheibe des Gabriel von Erlach (1639–1673) stammen im Zyklus von diesem Berner Meister die in analoger Weise komponierten Glasgemälde von Albrecht von Erlach (1614–1652), Hieronymus (1607–1662) und Johann Rudolf von Erlach (1634–1711), Johann Jakob von Erlach (1628–1694), Johann Rudolf dem Älteren von Erlach (1585/86–1643), Johann Rudolf dem Jüngeren von Erlach (1630–1693) und Sigmund von Erlach (1614–1699). Von Güder geschaffen wurde auch die Wappenstiftung der Freiherrschaft Spiez (vgl. Hasler 2003, S. 16f.).

Datierung
1676
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Stiftung Schloss Spiez

Inventarnummer
Inv. 0578

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 86–88.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 42, 249.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 40 (Hans Jakob Güder).

Rolf Hasler, Der Wappenscheibenzyklus der Familie von Erlach aus der Schlosskirche Spiez, in: Schweizer Archiv für Heraldik 117/2003, Heft I, S. 21f. (Abb.).

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Jürg Schweizer/Annelies Hüssy, Schloss und Schlosskirche Spiez (Schweizerische Kunstführer), Bern 2015, S. 48.

Vgl.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Foto Louis Halter; SNM Zürich, Neg. 9847 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_Johann
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2002
Copyright
© Stiftung Schloss Spiez
Eigentümer*in

Stiftung Schloss Spiez

Inventar

Referenznummer
BE_1078
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Stefan Trümpler 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema