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BE_1085: Doppelscheibe Sigmund von Erlach (rechtes Stück)
(BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_Sigismund_re)

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Titel

Doppelscheibe Sigmund von Erlach (rechtes Stück)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1676
Masse
67.5 x 43.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Doppelscheibe des Sigmund von Erlach besteht aus zwei identisch gestalteten Einzelstücken. Diese zeigen das vor gelben Grund gesetzte und von einer Freiherrenkrone mit sieben Perlen bekrönte Wappen des Stifters. Umrahmt wird dasselbe von zwei an ihren unteren Enden mit einer orangen Schleife zusammengebundenen Palmzweigen. Im geschweiften Oberbild zieht sich eine Blattranke hin, in der vier, teilweise behelmte Knaben mit Trompete, Trommel, Flöte und Horn musizieren. Am Fuss steht die Sigmund von Erlach gewidmete, über beide Scheiben laufende Inschrift.

Iconclass Code
31D11221 · Junge (Kind zwischen Kleinkindalter und Jugend)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
48C73 · Musikinstrumente; Gruppe von Musikinstrumenten
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Sigmund von Erlach

Inschrift

{Hr. Sigißmund Von Erlach} / Freÿherr Zů Spietz, der Statt / {Bern Schůldtheiß vnd KriegsGeneral Beÿ} / der Allgemeine Eidtgenosi=schen Schůtz Vnd Schirms / {Vereinigung mitt Oberster FeldtHaůbtman Jhr König} / lichen Maiestatt in Franckreich vnd Nauarra beÿ deroselben / {Kriegsheeren bestelt geweßner General Maior,} / Oberster Über Ein Regiment Zů Fůß / {Teütscher Nation} / Anno 1676 (in Klammern dazugehöriger Textteil auf dem Gegenstück).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein kleines Stück oben rechts im Wappenschild neu ergänzt (diese Ergänzung stammt möglicherweise von einer nicht näher dokumentierten Restaurierung des 20. Jahrhunderts); einige Sprünge; die Verbleiung erneuert.
Restaurierungen
1949/50 Louis Halter, Bern: Neuverbleiung.
2003 Martin Halter, Bern: Scheibenreinigung.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb in blassem und sattem Ton, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe; die bräunlichgelbe Grundfarbe kombiniert aus feiner vorderseitiger Schwarzlotlasur und rückseitig aufgetragenem blassem Silbergelb; auf der Schrifttafel dünner Grisailleüberzug.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Sigmund von Erlach (1614–1699) wurde 1675 nicht nur zum höchsten Berner, d. h. zum Schultheissen erkoren, sondern auch mit der Freiherrschaft Spiez belehnt. Nachdem er mit der Wahl zum Schultheissen und der Inbesitznahme der Freiherrschaft Spiez den Höhepunkt seiner Macht erreicht hatte, scheint er sich unverzüglich an die Planung der in Glas gebrannten Ahnengalerie für die dortige Kirche gemacht zu haben. Er darf damit als Initiant der ganzen Scheibenfolge betrachtet werden, mit der die Kirchenfenster 1676 geschmückt wurden. Mit Ausnahme des bedeutenden Feldherrn Johann Ludwig von Erlach ist er darin als einziges Familienmitglied mit einer Doppelscheibe vertreten und diese kam 1676 bezeichnenderweise im zentralen Chorfenster zur Aufstellung.
Sigmund von Erlach, Herr zu Spiez und Schadau, war der Sohn von Johann Rudolf III. von Erlach (1577–1628) und der Neffe des Berner Schultheissen Franz Ludwig von Erlach (1575–1651). Unter Bernhard von Weimar wurde er Oberst über ein Regiment in Deutschland und 1648 in französischen Diensten Maréchal de champ. In Bern war er seit 1645 Mitglied des Grossen und seit 1652 des Kleinen Rats. Er war General im Bauernkrieg 1653 und im 1. Villmergerkrieg 1656, Venner zu Schmieden 1667 sowie Salzdirektor 1670. Von 1675 bis zu seinem Tod übte er das Schultheissenamt allzweijährlich aus. Als Gesandter begab er sich unter anderem zu König Ludwig XIV. nach Breisach (1673) und nach Ensisheim (1681). Seine 1638 mit Ursula Esther von Mülinen geschlossene Ehe blieb kinderlos (von Erlach 1989, S. 303–328; Hasler 2003, S. 10–12; HLS 4/2005, S. 258f. mit Abb. des Bildnisses von Erlachs im Bernischen Historischen Museum).
Die Wappenscheibe, die Sigmund von Erlach 1668 in die Nydeggkirche von Bern schenkte, befindet sich heute in Berner Privatbesitz (BE_60). Zudem gibt es von ihm je ein 1681 in die Kirchen von Jegenstorf und Steffisburg gestiftetes Glasgemälde.

Datierung
1676
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Stiftung Schloss Spiez

Inventarnummer
Inv. 0423.2

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 86–88.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 42, 249.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 40 (Hans Jakob Güder).

Rolf Hasler, Der Wappenscheibenzyklus der Familie von Erlach aus der Schlosskirche Spiez, in: Schweizer Archiv für Heraldik 117/2003, Heft I, S. 9–21, Farbabb. S. 23.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Jürg Schweizer/Annelies Hüssy, Schloss und Schlosskirche Spiez (Schweizerische Kunstführer), Bern 2015, S. 48.

Vgl.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Foto Louis Halter; SNM Zürich, Neg. 9849 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_Sigismund_re
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2002
Copyright
© Stiftung Schloss Spiez
Eigentümer*in

Stiftung Schloss Spiez

Inventar

Referenznummer
BE_1085
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Stefan Trümpler 2016