Forschung
Diese fragmentarische Bildscheibe besass in der Fusszone ursprünglich sicher eine Stifterinschrift (und vielleicht auch ein Stifterwappen). Aufgrund ihres Verlustes bleibt ihr Auftraggeber leider im Dunkeln.
Die Scheibe gibt sich anhand ihres Monogrammes als Arbeit des Berner Malers, Glasmalers, Zeichners und Dichters Hans Rudolf Manuel (1525–1571) zu erkennen. Es handelt sich um das einzige bislang bekannte Glasgemälde mit der Signatur dieses Sohnes des berühmten Berner Künstlers Niklaus I. Manuel. Nach seiner Lehre als Maler und Glasmaler in Basel, die er vermutlich bei Maximilian Wischack absolvierte, war Manuel bis um 1560 in Zürich ansässig. Erst danach kehrte er nach Bern zurück, für dessen Rat er von 1562 bis 1568 als Landvogt von Morges im dortigen Schloss residierte (HLS 8/2009, S. 269). Künstlerische tätig war Hans Rudolf Manuel demnach hauptsächlich in Zürich, wo er eine Zeitlang nachweislich bei einem Glasmaler (Carl von Egeri?) arbeitete.
Datierung
um 1550
Zeitraum
1545 – 1570
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1894 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Sammlung Vincent, Konstanz. – Bis 1894 Kunstmuseum Bern
Inventarnummer
BHM 1895