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BE_1480: Bannerträgerscheibe Äschi
(BE_Bern_BHM_8800)

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Titel

Bannerträgerscheibe Landschaft Äschi

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1564
Masse
44.6 x 32 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Der mit dem Schwert bewaffnete, bärtige Bannerträger von Äschi steht breitbeinig auf dem beschrifteten Podium. Hinter ihm ist unter feinem schwarz-rotem Federdamast eine grüne Waldlandschaft dargestellt. Der Fähnrich trägt ein schmuckvolles weisses Federbarett, einen prächtigen Halbharnisch und darunter ein reich geschlitztes weisses Hemd sowie in den Farben des Banners gestreifte Strümpfe. In dem mit Schwarzlot und Silbergelb bemalten Oberbild schlagen Eidgenossen mit Spiess und Halbarte Landsknechte in die Flucht. Die seitliche Rahmung bilden schmuckvolle Balustersäulen mit hellgrünen Kapitellen sowie gelben Basen auf violetten Sockeln.

Iconclass Code
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
45D21(+28) · Landstreitkräfte (+ Söldnertruppen, z.B.: Landsknechte)
45H3 · Schlacht
Iconclass Stichworte
Heraldik

Banner Äschi

Inschrift

DAS LAND ÄSCHI 1564.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Landsknecht in der Bildecke oben links und das Banner neu ergänzt; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1917 Hans Drenckhahn, Thun: Einsetzen von Ergänzungen.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Laut Franz Bächtiger erinnert der Bannerträger von Aeschi an diejenigen des Livinentals auf dem Scheibenriss Hans Holbeins des Jüngeren aus der Zeit um 1526 im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen Berlin (Dürst 1971, Abb. S. 107; Bächtiger 1975, S. 263). Dieser Vergleich vermag jedoch nicht zu überzeugen, wirkt doch die im Oberkörper stärker gegen die Frontalansicht gedrehte Figur Holbeins in ihrer Haltung überzeugender und natürlicher. Der Krieger von Äschi folgt einer schon seit den 1540er Jahren üblichen Pose und Tracht. Diese traditionelle, idealisierte Selbstdarstellung der Bannerträger findet sich noch 1584–1586 in dem von Humbert Mareschet geschaffenen Ölgemäldezyklus der Bannerträger der Alte Orte im Berner Rathaus. Von diesen ist es der Bannerträger Unterwaldens, der dem Fähnrich Äschis am nächsten kommt (Bächtiger 1971/72, S. 263, Abb. 21). Es besteht somit kein Grund, das Datum des Glasgemäldes anzuzweifeln, so wie es Hans Drenckhahn tut, der seiner Pause des von ihm 1917 restaurierten Glasgemäldes (Nachlass im Vitrocentre Romont, Mappe 1) den Vermerk "Jahrzahl 1546?" beifügte. Die Inschrift ist jedoch nicht ergänzt. Man darf also davon ausgehen, dass der unbekannte Glasmaler einfach auf alte überlieferte Formen zurückgriff.

Datierung
1564
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Bernisches Historisches Museum

Inventarnummer
BHM 8800

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern 1915, Bern 1916, S. 19f., 32.

Franz Bächtiger, Andreaskreuz und Schweizerkreuz. Zur Feindschaft zwischen Landsknechten und Eidgenossen, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, 51–52/1971–1972, Bern 1975, S. 262f., Abb. 20.

Das Frutigbuch. Heimatkunde für die Landschaft Frutigen, Bern 1977, Farbabb. S. 121.

Vgl.

Hans Dürst, Vitraux anciens en Suisse/Alte Glasmalerei der Schweiz, [Freiburg i. Ü.] 1971.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_8800
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1480
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016