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BE_1486: Wappenscheibe Hans (Johannes) I. Steiger (rechtes Stück der Doppelscheibe)
(BE_Bern_BHM_18490)

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Titel

Wappenscheibe Hans (Johannes) I. Steiger (rechtes Stück der Doppelscheibe)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Wysshan, Vinzenz · zugeschr.
Datierung
1567
Masse
80 x 46.9 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor gefiedertem blauem Damast ist das Vollwappen von Hans Steiger auf das Podium mit der Stifterinschrift gesetzt. Dahinter erhebt sich auf blauen Postamenten eine durch die Helmdecke weitgehend verdeckte Rahmung aus Pfeilern mit vorgesetzten Balustersäulchen. Die Doppelstützen krönt ein helllila Rundbogen mit Scheitelrollwerk. Über den grünen Säulenkapitellen auf grünen Kämpfern stehend, flankieren diesen zwei blau gekleidete Frauengestalten. Bei ihnen handelt es sich um die Tugenden der Geduld und der Klugheit.
Das Stifterwappen ist heraldisch nach rechts zum spiegelbildlich gestalteten Gegenstück gewendet.

Iconclass Code
11M41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
54A44(+1) · Geduld; Ripa: Patienza (+ Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Hans Steiger

Inschrift

... Schuldheÿs der statt Bern 1567 (Inschrift über beide Scheiben).
PACIENCIA, PRVDENCI[A].

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wenige Glasstücke neu ergänzt; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bis 1884 befand sich diese Doppelscheibe im Schiff der Kirche Vinelz (vgl. von Mülinen 1893; Moser 1998). Der Grund für ihre Stiftung im Jahr 1567 ist unklar, da damals dort keine Umbauten dokumentiert sind (vgl. Moser 1998).
Die beiden Steiger-Scheiben gingen 1884, als der Chor vom Staat an die Kirchgemeinde abgetreten wurde, an die Familie Steiger. Diese hatte sich bereits 1811/14 darum bemüht (Chorgerichtsmanual Vinelz vom 28. April 1811; Dorfbuch Gemeindearchiv Lüscherz 3. Jan. 1814; vgl. Heinz Matile, in: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern). Sie kamen danach an den Steiger-Nachkommen Henri Marcuard, der sie 1894 als Depositum dem Bernischen Historischen Museum übergab. Dessen Nachkommen wandelten 1927 das Depositum zur Schenkung um (vgl. Lohner 1864–67; Moser 1998).

Laut den Amtsrechnungen von Erlach des Jahres 1566 erhielt damals "Vincentz Wysshanen für das vensterwerch in der kilchen Vineltz 55 Pf. 12 Sch." (Staatsarchiv Bern, Berner Amtsrechnungen: Auszüge von Dr. Marti-Wehren, Kopien im Vitrocentre Romont). Andres Moser vermutet, dass Wysshan damals lediglich als Glaser für die Herstellung von Fenstern entlohnt wurde und die Wappenscheiben von zwei bis drei unbekannten Berner Glasmalern ausgeführt wurden. Weil die beiden von Bern und dem dortigen Schultheissen Hans Steiger für die Kirche von Ligerz in Auftrag gegebenen Doppelscheiben 1567 datiert sind, ist es in der Tat höchst zweifelhaft, dass sich der genannte Rechnungsbetrag darauf bezieht (in der Regel wurden die Glasmaler erst nach Ausführung des Auftrages entlohnt). Weil Wysshan von Bern verschiedentlich ausdrücklich für die Lieferung eines Fensters mit Standeswappen bezahlt wurde, spricht freilich Vieles dafür, dass er den Glasmalerberuf ausübte. Auch ohne Vorhandensein eines sicheren Quellenbelegs darf man ihn deshalb als Schöpfer der damals nach Ligerz gelieferten Glasgemälde in Betracht ziehen, dies um so mehr, als ihn eine verwandtschaftliche Beziehung mit Vinelz verband. Im Jahr 1561 hatte er nämlich Barbara Im Haag geheiratet, die Schwester Peter Im Haags, der 1565 Landvogt zu Erlach wurde und als solcher bald danach eine Scheibe in die Kirche von Vinelz stiftete.

Hans Steiger (1518–1581), Sohn von Bartholomäus II., war ab 1538 Berner Grossrat, 1539–1544 Vogt zu Nyon, ab 1545 des Kleinen Rats, 1546/47 Vogt zu Nidau, 1547/48 Venner zu Gerbern, 1548–1562 Welschseckelmeister und seit 1562 Schultheiss zu Bern. Als einer der reichsten Berner seiner Zeit besass er neben der Freiherrschaft Rolle u. a. die Herrschaften Mont-le-Grand, Mont-le-Vieux, Bière, Begnins, Sépey, Rosey, Mollens und für kurze Zeit auch Oron und Palézieux. Zudem wurde er 1562 Teilhaber an der Twingherrschaft Münsingen und Niederwichtrach sowie später deren Alleinherr. Bern diente er oftmals als Gesandter. 1537 ehelichte er Barbara Willading, die Tochter Konrads. In zweiter Ehe war er seit 1567 mit Magdalena Nägeli, der Tochter von Hans Franz, verheiratet (HLS 11/2012, S. 853; HBLS 6/1931, S. 520. Abb. Porträt).
Von Hans Steiger gibt es die beiden 1562 in die Kirche Münsingen gestifteten Glasgemälde, eine Doppelscheibe aus der Zeit um 1559 im Berner Münster (Kurmann-Schwarz 1998, S. 456–459, Abb. 300–303), zwei um 1566 in die Berner Nydegg-Kirche verehrte Rundscheiben und eine Doppelscheibe von 1567 aus der Kirche Vinelz im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern,Inv. 18490/91). Zudem ist dieses Museum im Besitz eines Risses Samuel Sybolds von 1574 für eine Allianzwappenscheibe Steigers (BHM Bern, Inv. 20036.263; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 246). Verschollen ist Steigers Rundscheibe von 1579 mit seinem Wappen sowie denjenigen seiner beiden Frauen (Heinz Matile, in: Kartei Stifter, BHM Bern).

Datierung
1567
StifterIn

Steiger, Hans (1518–1581), Schultheiss Bern

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1894 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Um 1883/84 Verkauf an H. Marcuard, Bern (Nachkomme Familie Steiger). – Bis 1894 Kunstmuseum Bern.

Inventarnummer
BHM 18490

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 1107; SNM Zürich, Neg. 4969 (Albrecht Hübschi)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_18490
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1894 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1486
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
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