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BE_1507: Allianzwappenscheibe Hans Jakob von Diesbach und Maria von Wattenwyl
(BE_Bern_BHM_11602)

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Titel

Allianzwappenscheibe Hans Jakob von Diesbach und Maria von Wattenwyl (?)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1587 (?)
Masse
29.3 x 21.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor weissem, fein gefiedertem Damastgrund stehen die Vollwappen des Hans Jakob von Diesbach (?) und der Maria von Wattenwyl (?) auf der rosafarbenen, die Stifternamen enthaltenden Rollwerkkartusche. Die Rahmung bilden seitlich zwei über Löwenkopfpodesten vor grünen Pilastern stehende rosa Säulen mit blauen Sockeln und Kapitellen. Darüber setzt ein roter Spitzgiebel mit maskengeschmückter Scheitelkartusche an. Die Säulenkapitelle bieten den Standplatz für zwei reifenspielende Bären.

Iconclass Code
25F23(BEAR) · Raubtiere: Bär
43C723 · einen Reifen werfen
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Hans Jakob von Diesbach (?), Maria von Wattenwyl (?)

Inschrift

[Jr. Hs. Jakob vo Diesbach / Oberister in Frankreich und / Frouw Maria vo Wattenwil / sin Ehegemahel 1587] (in eckigen Klammern die ergänzte Inschrift).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Schrifttafel, das anschliessende Eckstück unten rechts sowie die Maskenkartusche am oberen Rand neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1921 Hans Drenckhahn, Thun: Einsetzen von Ergänzungen (vgl. die von ihm aus der Scheibe entfernten Fragmente im BHM Bern, Inv. 17630).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb; das rote Kleid der Helmzierfigur aufgeschmolzen.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Ein älteres Foto im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich (LM 13289) zeigt unterhalb der Wappen eine Schriftkartusche, die wesentlich einfacher als die heutige gestaltet ist. Sie gibt sich eindeutig als Ergänzung des 19. Jahrhunderts zu erkennen. Sie enthält aber die gleiche Inschrift und Jahreszahl wie die heutige erneuerte Inschriftentafel. Inhaltlich diente sie für diese demnach als Vorlage. Ob die zerstörte Originalinschrift den gleichen Stifter und das gleiche Datum nannte, muss allerdings offen bleiben. Als Scheibenstifter käme allenfalls auch Gerhard von Diesbach (1562–1614) in Frage, der 1590 Elisabeth von Wattenwyl heiratete.
Hans Jakob von Diesbach (1559–um 1627), der Sohn Wilhelms (1520–1565), war mit Maria von Wattenwyl, Tochter des Petermann von Wattenwyl verheiratet. 1585 war er Diener des späteren französischen Königs Heinrich IV., 1602 Oberst eines Schweizer Regiments in französischen Diensten, in Bern 1591 des Grossen sowie 1599 des Kleinen Rats und 1600 Vogt zu Luggarus (Locarno). Als Mitglied zahlreicher Gesandtschaften war er am endgültigen Verzicht Savoyens auf die Waadt (1600–1617) mitbeteiligt und prägte die bernische Diplomatie zur Zeit der Bündner Wirren. Hans Jakob stiftete durch Testament die Familienkiste von Diesbach. Sein Bildnis hat sich im Bernischen Historischen Museum erhalten (HBLS 2/1924, S. 712, Abb.; HLS 3/2004, S. 713).
Hans Wilhelm von Diesbach verehrte auch im Jahr 1594 eine Scheibe, die sich im Besitz des Bernischen Historischen Museums befindet (BHM Bern, Inv. 426).

Die Frauengestalt der Helmzier ist derjenigen auf der 1610 datierten Scheibe des Petermann von Wattenwyl in der Kirche Unterkulm und dem dazugehörigen Riss von Hans Jakob Dünz in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums (Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 348, Abb. 348.1) nahe verwandt. Die Nähe zu Dünzens Scheibe von 1610 (s. o.) lässt es zumindest als wahrscheinlich erachten, dass die vorliegende Scheibe aus der Zeit nach 1587 stammen dürfte (um 1600?).

Im Bernischen Historischen Museum befinden sich in der Schachtel "Fragmente von vier restaurierten Diesbachscheiben" (Inv. 17630) zwei ältere, wohl von Johann Heinrich Müller stammende Ergänzungen, die Hans Drenckhahn 1921 aus dem vorliegenden Glasgemälde entfernte und durch seine eigenen ersetzte (die Inschrift und der rechte Sockel). Ebenda befindet sich eine Teilpause der Scheibe mit der ebenfalls ergänzten Maske am oberen Rand.

Datierung
1587 (?)
Zeitraum
1587 – 1600
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1919 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1919 Robert von Diesbach, Bern (Geschenk von ihm an das BHM Bern)

Inventarnummer
BHM 11602

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern 1919, Bern 1920, S. 37.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 13303

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_11602
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1919 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1507
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema