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BE_1515: Rundscheibe mit Wappen Hans Jakob von Diesbach
(BE_Bern_BHM_426)

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Titel

Runde Wappenscheibe Hans Jakob von Diesbach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1594
Masse
⌀ 9 cm ohne Bordüre

Ikonografie

Beschreibung

Die runde Monolithscheibe zeigt das Vollwappen des Hans Jakob von Diesbach, das neben der Helmzier von drei liegenden Halbmonden und einer Sonne beseitet wird. Zwischen einfachen gelben Bändern ist die randständige Stifterinschrift festgehalten. Die das Wappen umfassenden hellblauen Gläser sind moderne Zufügungen.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Hans Jakob von Diesbach

Inschrift

1594 Hauptman Hanns Jacob von Dieβbach.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die hellblaue Bordüre neu.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Jakob von Diesbach (30.7.1559–um 1627), ein Sohn Wilhelms (1520–65) und der Magdalena von Erlach, war mit Maria von Wattenwyl, Tochter des Petermann von Wattenwyl und der Anna Maria von Hallwyl verheiratet. 1585 trat er in den persönlichen Dienst des späteren französischen Königs Heinrich IV., 1602 wurde er Oberst eines Schweizer Regiments in Frankreich. In Bern gelangte Hans Jakob von Diesbach 1591 in den Grossen Rat. 1599 wurde er Kleinrat, 1600 Vogt von Lugano und 1610 Vogt von Locarno. Der Herr zu Liebistorf diente mehrfach als Gesandter (u. a. 1602 nach Paris), war als solcher am endgültigen Verzicht Savoyens auf die Waadt (1600–1617) beteiligt und prägte die bernische Diplomatie zur Zeit der Bündner Wirren. Der weltgewandte Politiker stiftete durch Testament die Familienkiste von Diesbach. Ein Bildnis seiner Person befindet sich im Besitz des Bernischen Historischen Museums (HBLS 2/1924, S. 712, Abb.; HLS 3/2004, S. 713). Dieses Museum bewahrt zudem eine weitere Scheibe des Stifters von 1587 mit erneuerter Inschrift, die sein Wappen mit jenem seiner Frau zeigt (BHM Bern, Inv. 11602).

Für die Zuschreibung der vorliegenden Rundscheibe an den Glasmaler Hans Zeender (so die Angabe zum Foto des SNM in Zürich) gibt es keine überzeugenden Hinweise. Ihr Schöpfer bleibt beim gegenwärtigen Kenntnisstand unbekannt.
Die drei liegenden Halbmonde bzw. die Sonne zu Seiten des Helmkleinods sind zur Zeit ebenfalls noch ungeklärt. Die gleichen Motive führt auch der jüngere Bruder Hans Jakobs, Gerhard von Diesbach, in seiner 1611 gestifteten Wappenscheibe (BHM Bern, Inv. 7366). Beide standen als Hauptmann bzw. Oberst in französischen Diensten.

Datierung
1594
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1888 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern

Inventarnummer
BHM 426

Bibliografie und Quellen

Literatur

Antiquarisches Museum der Stadt Bern. Bericht der Museumskommission über die Jahre 1886 bis und mit 1890, Bern 1892, S. 19f.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 50.

Amaury de Ghellinck Vaernewyck, La Généalogie de la maison de Diesbach, Gent 1921, Abb. S. 293.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 15040 (Hans Zehnder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_426
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1888 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1515
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016