Forschung
Gerhard von Diesbach (1567–1614) war der zweite Sohn Wilhelm von Diesbachs, des Herrn zu Menthon und Reichenbach, und der Magdalena von Erlach. Gerhard, Mitherr zu Liebistorf, nahm 1587 offenbar am Navarrer Zug teil, gelangte 1597 in den Grossen Rat in Bern und diente 1606–1614 als Hauptmann in Frankreich, wo er 1614 starb. Seit 1590 war er mit Elisabeth von Wattenwyl, Tochter Petermanns, Herrn zu Wyl, und der Anna Maria von Hallwyl, verheiratet. Aus seiner Ehe gingen die Söhne Wilhelm und Jost sowie zwei jung verstorbene Kinder hervor (Jahresbericht BHM Bern 1913, S. 34; Ghellinck-Vaernewyck 1921, S. 311–312; Kessel 2016).
Die drei liegenden Halbmonde bzw. die Sonne zu Seiten des Helmkleinods sind bislang ungedeutet. Sie führt auch der Bruder Gerhards, Hans Jakob von Diesbach, in seiner 1594 gestifteten Wappenscheibe (BHM Bern, Inv. 426). Beide standen als Hauptmann bzw. Oberst in französischen Diensten.
Die Scheibe Gerhard von Diesbachs dürfte ein sehr frühes Werk des Aarauer Glasmalers Hans Ulrich I. Fisch darstellen.
Datierung
1611
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1913 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Bis 1913 Robert von Diesbach, Bern (Geschenk von ihm an das BHM Bern)
Inventarnummer
BHM 7366