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BE_1560: Allianzwappenscheibe Abraham von Graffenried und Ursula von Diesbach
(BE_Bern_BHM_40045)

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Titel

Allianzwappenscheibe Abraham von Graffenried und Ursula von Diesbach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1628
Masse
30.3 x 20.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die einander zugeneigten, unter dem Von-Graffenried-Helm vereinten Vollwappen des Abraham von Graffenried und der Ursula von Diesbach befinden sich "schwebend" über der blauen und gelben Inschriftenkartusche, die sich an der Vorderfront des gefliesten Podiums hinzieht. Ganz an dessen vorderen Rand gestellt, erhebt sich hinter den Wappenschilden eine dreiachsige Pfeilergalerie vor hell erleuchteter Berglandschaft. Ihrer Mittelöffnung vorgesetzt sind zwei einen eingezogenen grünen Flachbogen tragende ebenfalls grüne Säulen mit roten Basen und Kapitellen. An ihren beiden schmalen äusseren Bogenöffnungen sind Bänder und eine Kordel aufgehängt. Darunter stolziert je ein Vogel auf einer Balustrade. Auf dem Gebälk der Galerie haben sich vier Putten mit Fruchtbouquets und Vasen niedergelassen.

Iconclass Code
25F3 · Vögel
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Amorette · Putto · Vogel
Heraldik

Wappen Abraham von Graffenried, Ursula von Diesbach

Inschrift

Hr: Abraham Von Graffenriedt. geweβner Landt / Vogt Zu Romamostier. vnd Houptman über Ein Fenlÿ / Knecht Jhn Pündten. vnd Fr. Vrsula von Dieβbach sin Ehegemachel: / 1628.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit dem neben der Fruchtschale sitzenden Engel am Rand oben links alt ergänzt; geklebte Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit beidseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe. Die rote Baumkrone der Helmzier aufgeschmolzen; rückseitig die eingeritzte Brandmarke "II".

Entstehungsgeschichte

Forschung

Abraham von Graffenried (1580–1620) war Herr zu Chivron und St. Triphon. Durch die Heirat mit Ursula von Diesbach (1578–1628) im Jahr 1600 wurde er auch Herr zu Worb, Wikartswil und Trimstein. Er war 1604 Mitglied des Grossen Rats zu Bern, seit 1613 Landvogt zu Romainmôtier und 1620 Hauptmann im Berner Regiment unter dem Kommando des Obersten Niklaus von Mülinen. Bei seiner Unterstützung der reformierten Bündner im aufständischen Veltlin gegen spanische Truppen starb er dort 1620 in der Schlacht bei Tirano (HBLS 3/1926, S. 629; Kessel 2015).
Beim vorliegenden, 1628 datierten Glasgemälde handelt es sich um eine Gedenkscheibe an den 1620 verstorbenen Abraham von Graffenried. In Auftrag gegeben wurde dieses entweder von dessen Gemahlin Ursula von Diesbach, die selbst 1628 verstarb, oder von einem der Söhne des Ehepaares.

Die Komposition des Glasgemäldes findet sich in ähnlicher Form auf verschiedenen in Bern gefertigten Scheiben und Rissen. Letztendlich dürfte dahinter eine unbekannte Vorlage Christoph Murers stecken (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nrn. 412, 608, mit div. Abb.).
Die engen stilistischen Parallelen zu der von Abraham Sybold signierten Scheibe Heimberg aus dem Jahre 1624 im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431) lassen das Glasgemälde mit den Allianzwappen von Graffenrieds und dessen Gemahlin diesem Berner Meister zuweisen.

Möglicherweise war die Scheibe Teil einer Serie. Zwei weitere, ähnlich komponierte Von-Graffenried-Scheiben von 1628 sind bekannt. Bei der einen davon handelt es sich um die Allianzscheibe Niklaus von Graffenrieds (1580–1643) und Katharina Mays in der Sammlung von Reding in Schwyz (SZ_36, Meyer 1978, S. 368f., Nr. 45). Davon existieren eine Pause von Johann Heinrich Müller im Schweizerischen Nationalmuseum (SNM Zürich, Inv. LM 24498.39 und Foto-Neg. 147274) sowie eine farbige Zeichnung im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6202.44). Das andere Werk ist die – ebenfalls nachgestiftete – Allianzscheibe des Hans Rudolf von Graffenried (1555–1604) und dessen drei Frauen Verena von Mülinen, Margaretha Effinger und Magdalena Zehender. Diese verschollene Scheibe befand sich wie die vorliegende ehemals im Schloss Löwenberg (Kat. Stuker 1973, Nr. 4718; Foto Howald, Bern, Neg. 07020). Die drei hier zur Diskussion stehenden Glasgemälde haben alle die gleichen Masse (30 x 20 cm).
Der auf der vorliegenden Scheibe mit seinem Wappen präsente Abraham von Graffenried ist mit Niklaus von Graffenried (1580–1643) und dessen Vater Hans Rudolf von Graffenried (1555–1604) nicht näher verwandt. Sie haben nur einen gemeinsamen Ur(ur)grossvater namens Niklaus von Graffenried (ca. 1460–1557). Es müsste sich also um einen umfangreichen Zyklus der Familie von Graffenried gehandelt haben.

Datierung
1628
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1973 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Familie von Diesbach. – Familie de Rougemont. Bis 1973 Schloss Löwenberg

Inventarnummer
BHM 40045

Bibliografie und Quellen

Literatur

Galerie Jürg Stuker Bern, Katalog Auktionen 117–126, 22. November–19. Dezember 1973, Nr. 4717, Taf. 33.

Jahresberichte Bernisches Historisches Museum 1971–1976, Bern 1978, S. 45, 70, Abb. S. 47.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 1, Bd. 2, S. 48, Abb. 412.1.

Hans Braun, Notabeln, Patrizier, Bürger. Geschichte der Familie von Graffenried, Bern 2012, Abb. S. 44.

Vgl.

André Meyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausg. Bd. I: Der Bezirk Schwyz I, Basel 1978.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 (URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F17780&main_person=I54163; 02.11.2016].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. 0 7019.1

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_40045
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1973 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1560
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016