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BE_1579: Bildscheibe Peter Ammacher und Maria Poss (Boss) mit Simsons Löwenkampf
(BE_Bern_BHM_399)

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Titel

Bildscheibe Peter Ammacher und Maria Poss (Boss) mit Simsons Löwenkampf

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1648
Masse
32.5 x 20.9 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im zentralen Rundbild ist innnerhalb einer kahlen Landschaft Simsons Kampf gegen den Löwen dargestellt (Ri 14, 5–6). Neben der Schrifttafel mit der Bildlegende haben sich in den oberen Zwickelfeldern zwei Frauengestalten in violetter bzw. blauer Kleidung auf dem das Rundbild rahmenden Lorbeerkranz niedergelassen. Es handelt sich um die Allegorien der Gerechtigkeit (Justitia) und der Klugheit (Prudentia). Unterhalb des Rundbildes sind zwei weitere Szenen aus der Geschichte Simsons festgehalten. Sie zeigen den biblischen Helden beim Tragen der Stadttore von Gaza und beim Einreissen der Säulen im Hause Dagons (Ri 16, 1–3 und 23–30). Am Scheibenfuss nimmt eine Tafel die durch das Wappen Peter Ammachers geteilte Stifterinschrift auf.

Iconclass Code
11M41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
71F325 · Samson tötet den Löwen mit seinen bloßen Händen
71F3631 · Samson trägt die Stadttore auf seinen Schultern bis auf den Gipfel eines Berges bei Hebron
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Peter Ammacher

Inschrift

Hr. Petter amacher alt Landtaman / vnd Maria poβ Sÿn ehgmahel / 16 48.
Samson ein Lewe starck / zerris Jm aβwůchs dar / nach honig su(e)s wier Leges / aus von Christi grab welchs / uns den Rächte honig / gab Iud. 14.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Lochfrass; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Das Foto des SNM Zürich zeigt Sprünge an Stelle der heutigen Sprungbleie.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Über Peter Ammacher, der 1648 ehemaliger Landammann (von Oberhasli) war, und seine Frau Maria Poss (Boss) liess sich bislang nichts in Erfahrung bringen. Sein Wappen entspricht jenem der Ammacher von Brienzwiler am alten Weg zum Brünigpass (www.query.sta.be).
Die Scheibe muss aus dem gleichen Zusammenhang stammen wie die Scheibe Peter Furers und Peter Neygers und ihrer Frauen von 1648 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 400), die über gleichem Wege in die Sammlung gelangte. Bei beiden Werken sind die Tugenden der Gerechtigkeit und Klugheit analog gestaltet. Dahinter stecken vermutlich Entwürfe aus der Werkstatt Christoph Murers.
Die beiden unteren Simson-Szenen der Ammacher-Scheibe finden sich bereits auf einer Zeichnung aus dem Umkreis Tobias Stimmers im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Inv. LM 25651; Thöne 1975, S. 273, Nr. 563). Sie wurde schon früh von verschiedenen Meistern kopiert. Nachrisse befinden sich im Victoria und Albert Museum in London (Inv. 2371) und in unbekanntem Besitz (von Hieronymus Vischer; ehem. Sammlung Engelmann; Ganz 1966. S. 99). Samuel Sybold fertigte 1569 auf seinen Reisen eine Kopie des Stimmer-Risses an und brachte das Motiv somit schon früh nach Bern. Auch vom Zofinger Glasmaler Jörg Balduin hat sich ein 1601 datierter Nachriss der beliebten Stimmer-Zeichnung erhalten (BHM Bern, Sammlung Wyss, Inv. 20036.388; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 81; dazu zusammenfassend Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 235).
Die Scheiben lassen sich keinem bestimmten Glasmaler mit Sicherheit zuschreiben. Sie weisen zwar stilistische Parallelen zu Arbeiten Hans Ulrich II. Fischs (vgl. dessen signierte Scheibe Müller von 1647, BHM Bern, Inv. 20807) und Matthias Zwirns auf (vgl. die Scheibe Hans Rudolf Diesbachs von 1649, BE_920, BHM Bern, Inv. 4359), unterscheiden sich von ihnen aber vor allem im Schriftcharakter stark. Der Glasmaler Hans Ulrich I. Fisch dagegen, dem die Scheiben stilistisch am nächsten kommen, war nach bestehender Forschung schon im Dezember 1647 verstorben (Merz 1894, S. 25). Im Stil ist den Scheiben Ammacher bzw. Furer/Neyger ebenfalls diejenige Kaspar Schilds und Benedikt Applanalps sowie ihrer Frauen von 1649 im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich verwandt (Inv. LM 50578; Jahresbericht SLM 1972, S. 77, Abb. 73). Letzere entstammt dem gleichen Stiftungskreis – das Stifterehepaar wohnte am Brünig und die Männer arbeiteten in Brienz – und muss vom gleichen Glasmaler geschaffen worden sein, der unter dem Einfluss Fischs und Zwirns arbeitete.

Datierung
1648
StifterIn

Ammacher, Peter · Poss (Boss), Maria

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Herr von May-von Werdt (Geschenk von ihm an das BHM Bern)

Inventarnummer
BHM 399

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9093 (Matthias Zwirn)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_399
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1579
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016